Während deiner Schwangerschaft erlebst du neun Monate voller Veränderungen. Das Kind wächst heran und mit ihm verändert sich dein Körper. Auch dein Wohlbefinden und deine Gefühle machen verschiedene Phasen durch. Zum Glück gibt es Hebammen und Ärzt:innen, die dir helfen, gut durch diese intensive Zeit zu kommen. Sie betreuen dich bei Gesundheitsfragen und unterstützen dich bei organisatorischen Herausforderungen. Auch bei finanziellen Problemen oder in psychisch belastenden Situationen steht dir ein großes Netzwerk an beratenden Menschen zur Seite, wenn du ihre Hilfe brauchst.

Wann kommt das Baby auf die Welt? Diese Frage lässt sich nicht so einfach und genau klären. Erst einmal errechnet dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme einen vorläufigen Geburtstermin. Das passiert gleich nach der Feststellung der Schwangerschaft. Dieser voraussichtliche Entbindungstermin steht dann auf Seite 6 im Mutterpass. Möglicherweise wird der Eintrag im Rahmen einer weiteren Vorsorgeuntersuchung aber korrigiert. Manchmal zeigt eine Ultraschalluntersuchung nämlich deutlich, dass die Schwangerschaft weiter oder weniger weit fortgeschritten ist, als zuerst angenommen wurde. Und in den wenigsten Fällen kommt das Baby dann auch genau am errechneten Tag zur Welt.

Das Kind braucht für seine Entwicklung insgesamt etwa 280 Tage. Die Schwangerschaft dauert ebenso lang und wird in sogenannte Schwangerschaftsdrittel eingeteilt. Man spricht in der Fachsprache auch vom Trimenon. Jedes dieser Drittel dauert 13 Wochen.

Als erstes Schwangerschaftsdrittel bezeichnet man die Zeit von der 1. bis zur 13. Schwangerschaftswoche. In dieser Zeit stellt sich der Körper der Mutter auf die Schwangerschaft ein. Viele Frauen leiden dann unter besonders heftigen Schwangerschaftsbeschwerden. Auch alle wichtigen Organe des Babys bilden sich in diesem Drittel aus. Deshalb ist das Kind jetzt besonders sensibel und beeinflussbar durch giftige Stoffe. In dieser heiklen Phase der Schwangerschaft kommt es am häufigsten zu Fehlgeburten.

Den Zeitraum von der 14. bis zur 26. Woche nennt man zweites Schwangerschaftsdrittel. In diesem Zeitraum nehmen bei vielen Schwangeren die anfänglichen Schwangerschaftsbeschwerden ab. Sie fühlen sich fitter und freuen sich darüber, die Bewegungen des Kindes zum ersten Mal zu spüren. Diese meistens angenehmere Zeit deiner Schwangerschaft solltest du für wichtige Erledigungen nutzen. Falls du noch keine Hebamme hast, die dich persönlich betreut, solltest du dich schon zu Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels auf die Suche machen.

Das letzte Schwangerschaftsdrittel beginnt mit der 27. Schwangerschaftswoche. Du solltest spätestens jetzt einen Kurs zur Geburtsvorbereitung beginnen, damit du dich auf die Entbindung gut vorbereiten kannst.

Theoretisch findet die Geburt in der 40. Schwangerschaftswoche statt. Babys sind aber selten pünktlich. Die meisten Kinder kommen entweder in den zwei Wochen vor oder nach dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Die Untersuchungen der Mutter und des Kindes erfolgen nach der 40. Schwangerschaftswoche alle zwei Tage. Spätestens 14 Tage nach dem errechneten Termin wird entschieden, ob die Geburt eingeleitet werden soll. Hierfür werden die Ärzt:innen oder die Hebamme, die dich bei der Entbindung betreuen, mit dir darüber sprechen. Stell ihnen unbedingt alle Fragen, die dir dazu durch den Kopf gehen, und lass dich über den Vorgang aufklären. So kannst du besser mitentscheiden, was für dich und das Kind der beste Weg ist.

Die Schwangerschaft kann eine sehr schöne Zeit im Leben der werdenden Mutter sein. Viele Frauen stehen aber auch vor einer Reihe von Fragen und Sorgen. Niemand muss damit alleine bleiben. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote für Schwangere und Paare, egal, ob es um seelische Probleme oder finanzielle Sorgen geht. Du kannst dich zum Beispiel an eine Schwangerschaftsberatungsstelle oder eine Paarberatung wenden. Auch bei häuslicher Gewalt kann die Schwangerschaftsberatungsstelle dir zur Seite stehen. Falls du nicht sicher bist, ob du Mutter werden willst, bist du bei einer Schwangerschaftskonfliktberatung gut aufgehoben.

Viele denken bei der Vorbereitung auf das Baby zuerst an Babybett und Kinderkleidung. Neben dem Herrichten der Wohnung ist es aber auch sinnvoll, dass du vorher schon die wichtigsten organisatorischen Dinge geklärt oder vorbereitet hast. Dann hast du nach der Geburt mehr Zeit für dein Baby. Wenn die neue Situation dann doch überwältigend ist, nimmt es dir und deinem Umfeld viel Stress, alle Behördengänge und Anmeldungen nach der Geburt im Blick zu haben. Für dein:e Partner:in bietet sich dabei auch eine Möglichkeit, dich während der Schwangerschaft zu entlasten. Ein erster Schritt kann zum Beispiel die Vaterschaftsanerkennung und die Klärung des Sorgerechts sein, falls ihr nicht miteinander verheiratet sein solltet. Natürlich musst du während der Schwangerschaft auch entscheiden, welcher Geburtsort für dich passend ist. Nimm dir dann noch ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken, wie die Geburt verlaufen soll. Wenn du viel über den Ablauf weist und mit deiner Hebamme oder dein:en Ärzt:innen über deine Vorstellungen sprichst, kannst du eine möglichst selbstbestimmte Geburt erleben.