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Glossar

A

Die Abdominal-Sonografie ist eine Ultraschalluntersuchung. In der Schwangerschaft wird sie durchgeführt, um die Gebärmutter und die Entwicklung des ungeborenen Babys zu untersuchen. Der Ultraschall ermöglicht es, ein Bild der inneren Organen zu bekommen.

Dies ist der Querdurchmesser des Bauches des Ungeborenen in Millimetern. Anhand dieses Wertes kann medizinisches Fachpersonal die Entwicklung des Ungeborenen nachvollziehen und Fehlentwicklungen erkennen. Häufig wird der Begriff zu ATD abgekürzt.

Abortio oder Abort ist der medizinische Fachbegriff für Fehl- oder Totgeburten. Im Mutterpass werden zusätzlich zum Jahr früherer Schwangerschaften auch frühzeitige Beendigungen von Schwangerschaften eingetragen.

Abruptio ist der medizinische Fachbegriff für einen Schwangerschaftsabbruch. Im Mutterpass werden das Jahr vorheriger Schwangerschaften und gegebenenfalls die Art der Beendigung der Schwangerschaften eingetragen.

Abusus ist der medizinische Fachbegriff für Missbrauch, übermäßigen Genuss oder Abhängigkeit. Damit ist der Missbrauch von Genussmitteln, Medikamenten und Drogen gemeint. Im Mutterpass wird notiert, ob eine Schwangere regelmäßig Zigaretten, Alkohol, andere Drogen oder Medikamente zu sich nimmt. Diese Information ist wichtig, da sie Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder das ungeborene Kind haben kann.

Adipositas ist der medizinische Fachbegriff für starkes Übergewicht. Von Adipositas spricht man, wenn das Übergewicht einer Person eine Form annimmt, die verschiedene gesundheitliche Probleme und eine eingeschränkte Lebensqualität bedeutet. Durch eine gute Ernährung und genügend Bewegung kann Übergewicht verhindert oder abgebaut werden.

Die AHA + L-Regel steht für Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen und Räume Lüften. Die Regel hilft dabei, die Verbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen.

Die AHA-Regel steht für Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Alltagsmaske tragen. In der Umsetzung bedeutet dies, mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, in die Armbeuge zu niesen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und im Alltag einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Regel hilft dabei, die Verbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen.

Akupunktur ist eine traditionelle Behandlungsmethode der chinesischen Medizin. Bei dieser Methode werden Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers gestochen und nach einer bestimmten Zeit wieder herausgenommen. Hierdurch sollen zum Beispiel Schmerzen gelindert oder andere Krankheitsanzeichen behandelt werden.

Als ambulante Geburt bezeichnet man eine Geburt in einem Krankenhaus oder Geburtshaus, nach der die Mutter mit dem Baby schon nach vier bis sechs Stunden wieder nach Hause geht. Dies ist möglich bei einer Geburt ohne Komplikationen und wenn die Betreuung der Mutter und des Kindes zu Hause sichergestellt werden kann.

Eine Amniotomie ist der medizinische Fachausdruck für einen Eingriff in der Geburtshilfe, bei dem die Fruchtblase geöffnet wird. Dabei führt das medizinische Fachpersonal ein kleines Instrument durch den geöffneten Muttermund, um damit die Fruchtblase zu öffnen. Dieser Eingriff wird insbesondere bei besonders langen Schwangerschaften, Geburten oder bei einem kritischen Zustand des Ungeborenen durchgeführt.

Anämie ist der medizinische Fachbegriff für Blutarmut. Blutarmut kann bei den Betroffenen zu Blässe, Konzentrationsschwäche, Schwindel und einer Anfälligkeit für Infekte führen. Sie wird hervorgerufen durch einen Mangel an Eisen, Folsäure, Vitamin B12 oder durch innere und äußere Blutungen. Blutarmut wird mit der Gabe von Eisen oder einer Bluttransfusionen behandelt.

Als Anamnesegespräch bezeichnet man in der Medizin ein Gespräch mit Patient:innen. Hebammen, Ärzt:innen oder anderes medizinisches Personal stellen dabei Fragen zu der Vorgeschichte einer Krankheit oder zur Lebensführung einer Person. Bei der Anamnese im Rahmen der Hebammenbetreuung oder der Vorsorgeuntersuchungen werden Frauen zum Beispiel zu früheren Schwangerschaften befragt oder dazu, ob sie Rauchen, Alkohol trinken oder Drogen nehmen.

Die Anti-D-Prophylaxe ist eine Impfung von werdenden Müttern. Sie wird durchgeführt, wenn das ungeborene Kind eine Blutgruppe vom Vater geerbt hat, die mit der Blutgruppe der Mutter unverträglich ist oder wenn Blutungen in der Schwangerschaft auftreten. Diese Impfung findet einmal zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche und einmal nach der Geburt statt. Durch diese Impfung können schwere Komplikationen verhindert werden.

Als Antihistaminika werden eine Reihe von Medikamenten bezeichnet, die eine antiallergische Wirkung haben. Diese Medikamente schwächen die Wirkung des körpereigenen Botenstoffes Histamin. Dieser Botenstoff verursacht die allergische Reaktion, bei der der Körper eine starke Abwehrreaktion auf bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Pollen, Hausstaub oder Tierhaare auslöst.

Als Antikörper werden in der Medizin bestimmte Proteine im Blut genannt, die zum Immunsystem gehören. Antikörper binden Keime und andere Stoffe im Blut, die für den Menschen gefährlich werden können. Krankheitserreger und andere dem Körper unbekannte Stoffe können die verstärkte Produktion von Antikörpern als Abwehrreaktion auslösen.

Der Apgar-Test ist die erste Untersuchung des Neugeborenen. Bei diesem Test wird die Gesundheit des Neugeborenen eingeschätzt. Die Atmung, der Puls, die Reflexe, das Aussehen und die Bewegung des Kindes werden unterscuht und in Punkten von 1 bis 10 bewertet. Anhand dieser Punktzahl wird festgestellt, welche Betreuung das Kind benötigt und ob es medizinisch behandelt werden muss.

Als Ausschabung wird in der Medizin die operative Entfernung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses oder der Schleimhaut der gesamten Gebärmutter bezeichnet. Dieser Eingriff unter Voll- oder Teilnarkose wird nach Fehlgeburten, bei Schwangerschaftsabbrüchen und zur Erkennung von Krebsgeschwüren und Entzündungen eingesetzt.

B

Ein Babymonitor ist ein Gerät, das Geräusche oder Videobilder übermittelt. Eltern können so zum Beispiel hören, wenn ihr Baby in einem anderen Raum anfängt zu weinen. Durch diese Überwachung können sie sich vom Baby entfernen und trotzdem handeln, wenn das Kind sie braucht.

BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz. In diesem Gesetz ist die staatliche Förderung von Schüler:innen und Studierenden festgeschrieben. Diese Sozialleistung können Kinder aus einkommensschwächeren Familien beantragen, um Abschlüsse wie Abitur, Bachelor oder Master zu erreichen.

Ballonkatheter sind medizinische Instrumente, an denen sich am Ende eines Schlauches ein Ballon befindet. Im Falle der Geburtseinleitung wird ein Ballonkatheter mit zwei Ballons mit Kochsalzlösung gefüllt. Sie werden jeweils vor und hinter dem Muttermund positioniert. Hierdurch werden körpereigene Hormone ausgeschüttet, die den Geburtsverlauf beschleunigen können.

Als Beckenendlage oder Steißlage wird eine für die Geburt ungünstige Position des Ungeborenen im Bauch der Mutter bezeichnet. In dieser Lage ist der Kopf des Kindes oben im Bauch der Mutter und die Füße oder der Po unten. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche ist dies nicht ungewöhnlich, eine Geburt in dieser Lage ist aber mit Risiken verbunden.

Die Beleghebamme ist eine Hebamme, die freiberuflich auf der Geburtsstation eines Krankenhauses arbeitet. Dafür schließt sie spezielle Verträge mit einzelnen Krankenhäusern ab. Häufig wird zwischen einer Dienst-Beleghebamme und einer Begleit-Beleghebamme unterschieden. Die Dienst-Beleghebamme arbeitet mit anderen Hebammen im Team zusammen und teilt sich die Arbeitsschichten im Kreißsaal mit ihnen. Dort betreut sie alle Geburten und kennt die meisten Mütter vorher nicht. Die Begleit-Beleghebamme ist nicht Teil der Dienstschichten und betreut die Geburten im Kreißsaal nur dann, wenn sie die von ihr schon vorher betreuten Schwangeren dorthin begleitet.

Benzodiazepine sind verschreibungspflichtige Medikamente, die als Schlaf- und Beruhigungsmittel, als Angstlöser und zur Muskelentspannung eingesetzt werden. Sie wirken schnell und können sehr schnell abhängig machen.

Die Berufsausbildungsbeihilfe ist eine finanzielle Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit. Sie unterstützt Menschen, wenn sie eine staatlich anerkannte Ausbildung beginnen möchten, ihren Lebensunterhalt aber nicht alleine bestreiten können.

Als Bildungspaket werden eine Reihe von Leistungen bezeichnet, die insbesondere von einkommensschwachen Familien mit Kindern beantragt werden können. Häufig werden sie auch Leistungen für Bildung und Teilhabe genannt. Die Voraussetzung für diese Förderung ist es, Empfänger:in von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder Kinderzuschlag zu sein. Gefördert werden Schulausflüge, Klassenfahrten, Schülerbeförderung, Lernförderung und Mittagsverpflegung.

Bilirubin ist ein natürliches Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes. Ein erhöhter Wert des gelblichen Stoffes im Blut kann sich als Gelbsucht zeigen und auf verschiedene Krankheiten unter anderem Hepatitis, Malaria oder Gallensteine hinweisen. Bei Neugeborenen kommt ein erhöhter Bilirubinwert oft vor, da die Leber noch nicht richtig arbeitet.

Biotinidasemangel ist eine seltene, vererbbare Stoffwechselerkrankung. Bei dieser Erkrankung kann der Körper das Vitamin Biotin nicht richtig verarbeiten. Neugeborene werden im Rahmen des Neugeborenenscreenings auf diese Krankheit getestet. Sie ist mit der Gabe von Biotin gut behandelbar, kann unbehandelt jedoch schwerwiegende Verläufe nehmen.

Dies ist der Durchmesser des Kopfes des Ungeborenen in Millimetern. Anhand dieses Wertes kann medizinisches Fachpersonal die Entwicklung des Ungeborenen nachvollziehen und gegebenenfalls Fehlentwicklungen erkennen. Medizinisches Personal benutzt meist die Abkürzung BPD.

Von einem Blasensprung spricht man, wenn sich die Fruchtblase öffnet. Die Fruchtblase besteht aus zwei Eihäuten und umgibt das Ungeborene und das Fruchtwasser. Der Blasensprung kann unterschiedliche Gründe haben. Er kann bei der Geburt nach dem Einsetzen der Geburtswehen passieren oder vorzeitig und ohne das Einsetzen von Geburtswehen. Die Fruchtblase kann auch durch das medizinische Fachpersonal zur Geburtseinleitung geöffnet werden.

C

Carnitinstoffwechseldefekte sind sehr seltene Stoffwechselerkrankungen. Bei dieser Erkrankung kann der Körper nicht genügend Carnitin produzieren. Neugeborene werden bei der zweiten Neugeborenenuntersuchung auf diese Krankheit getestet. Diese Krankheit ist durch die Gabe von Carnitin oder durch eine bestimmte Diät behandelbar. Unbehandelt kann sie aber schwerwiegende Verläufe nehmen.

Der Coombs-Test ist ein Teil der Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen. Bei diesem Test wird das Blut der Mutter auf die Vereinbarkeit mit der Blutgruppe des Ungeborenen untersucht. Ein negatives Ergebnis bedeutet, dass die Blutgruppen miteinander vereinbar sind. Ein positives Ergebnis bedeutet, dass die Blutgruppen nicht miteinander vereinbar sind. In diesem Fall kann die Gabe von Medikamenten notwendig werden.

Covid-19 umgangssprachlich auch Corona genannt, steht für Corona Virus Disease 2019 und ist eine hochansteckende Erkrankung, die durch das Virus SARS-CoV-2 hervorgerufen wird. Das Virus verbreitet sich über die Luft mit Tröpfchen oder als Aerosol beim Husten, Niesen, Sprechen und bei engem Kontakt. Die häufigsten Krankheitsanzeichen sind trockener Husten, Halsweh, Schnupfen, Fieber und Störungen des Geschmacks- und Geruchssinnes. Ältere, immungeschwächte Menschen mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko zu erkranken und auf schwerere Verläufe. Bei schwereren Verläufen kann es zu Entzündungen der Lunge, der Hirnhaut oder des Gehirns, aber auch zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Haut, der Leber oder der Nieren kommen. Langzeitfolgen mit unterschiedlichsten Beschwerden sind möglich. Eine Impfung ist neben den Einhalten von Abstand, Hygieneregeln und dem Tragen einer Alltagsmaske sowie dem Lüften von Räumen der bestmögliche Schutz gegen eine Erkrankung.

D

Diabetes mellitus ist der medizinische Fachbegriff für eine Zuckerkrankheit. Das ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, wodurch die Funktion der Organe beeinträchtigt werden kann. Eine Zuckerkrankheit zeigt sich unter anderem durch starken Durst, häufiges Wasserlassen, Schwäche und Müdigkeit. Die Krankheit kann durch eine Insulintherapie, körperliche Aktivität und Nahrungsumstellung gut behandelt werden.

Das Diaphragma, auch Pessar genannt, ist ein Verhütungsmittel aus Silikon oder Latex. Es wird in die Vagina eingeführt und vor den Muttermund gelegt. Zusätzlich wird ein Gel aufgetragen, das die Beweglichkeit der Spermien hemmt. Das Diaphragma kann schon Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und sollte erst einige Stunden nach dem Sex rausgenommen werden. Es muss vor der ersten Anwendung durch medizinisches Fachpersonal in einer Arztpraxis oder einer Beratungsstelle angepasst werden.

Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die insbesondere bei Kindern häufiger auftrat. Die Bakterien, die diese Krankheit auslösen, verbreiten sich durch Husten, Niesen und Sprechen und befallen die Atemwege und die Mandeln. Durch die Impfung, die von der ständigen Impfkommission bereits für Kleinkinder empfohlen wird, können Menschen bestmöglich geschützt werden.

Dreimonatskoliken sind eine Form von krampfartigen Bauchschmerzen, die bei Neugeborenen zwischen der zweiten Lebenswoche und dem vierten Lebensmonat auftreten können. Diese Schmerzen äußern sich durch starke Schreianfälle bei ansonsten gesunden Neugeborenen. In vielen Fällen sind aber nicht Bauchschmerzen, sondern andere Ursachen der Auslöser für das Schreien. Der Besuch bei einer Schreiambulanz kann bei der Klärung helfen.

E

Eine Eileiterschwangerschaft liegt vor, wenn sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter einnistet. Die Eileiterschwangerschaft kann nicht ausgetragen werden. Häufig kommt es dabei zu einem natürlichen Schwangerschaftsabbruch. Falls dies nicht passiert, können schwerwiegende Komplikationen auftreten. Unregelmäßige Blutungen trotz positivem Schwangerschaftstest können auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen.

Als Einstellungsanomalie wird eine für die Geburt ungünstige Position des Ungeborenen im Bauch der Mutter bezeichnet. Das bedeutet, dass sich der Kopf des Ungeborenen nicht unten mit dem Gesicht zur Wirbelsäule im Bauch der Mutter befindet. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche ist dies nicht ungewöhnlich, eine Geburt in einer ungünstigen Lage ist jedoch mit Risiken verbunden.

Eipollösung, auch Zervixstripping genannt, ist der medizinische Begriff für einen Eingriff zur Einleitung der Geburt. Bei der Eipollösung zur Geburtseinleitung wird der untere Teil der äußeren Hülle der Fruchtblase, auch Eipol genannt, per Hand von ein:er Ärzt:in oder einer Hebamme vom Gebärmutterhals gelöst. Hierzu wird ein Finger eingeführt und der innere Muttermund massiert. Dadurch werden Hormone ausgeschüttet und der Muttermund weicher.

Eklampsie ist eine Form der Gestose, die umgangssprachlich auch Schwangerschaftsvergiftung genannt wird. Diese Erkrankung zeigt sich durch hohen Blutdruck, Wassereinlagerungen, Eiweiß im Urin und Krampfanfällen. Die Erkrankung kann im Laufe der Schwangerschaft nach der 20. Schwangerschaftswoche und bis zu 6 Wochen nach der Entbindung auftreten. Die Ursache dieser Krankheit ist unbekannt und die Folgen können für Mutter und Kind lebensbedrohlich werden.

Ein Embryo ist ein befruchtetes Ei, dass bereits eine Fruchtblase ausgebildet hat. Das ist etwa zehn bis zwölf Tage nach der Befruchtung der Eizelle der Fall. Wenn sich ungefähr ab der zehnten Schwangerschaftswoche Organe ausgebildet haben, spricht man auch von einem Fötus.

Als Epikrise bezeichnet man in der Medizin die abschließende Beurteilung eines Krankheitsfalles. In dieser Beurteilung werden die Vorgeschichte, die medizinischen Erkenntnisse, der Verlauf und die ergriffenen Behandlungsmaßnahmen festgehalten. Bei einer Schwangerschaft werden im Mutterpass unter Epikrise Informationen zum Schwangerschaftsverlauf, zur ersten Untersuchungen des Neugeborenen und zum Verlauf des Wochenbettes zusammengefasst.

Der errechnete Geburtstermin, kurz ET, ist der Tag mit der höchsten Wahrscheinlichkeit der Geburt. Bei den unterschiedlichen Berechnungsarten werden meistens der erste Tag der letzten Periode oder der Tag der Empfängnis zur Berechnung genutzt. Rund 80 Prozent der Kinder werden in den zehn Tagen vor oder nach dem errechneten Geburtstermin geboren. Im Verlauf der Schwangerschaft kann der Termin auch neu berechnet und angepasst werden.

Das Ersttrimester-Screening ist eine freiwillige Untersuchung in der 10. bis 14. Schwangerschaftswoche im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen. Bei dieser Untersuchung wird anhand eines Ultraschallus und der Blutwerte der Mutter bewertet, wie hoch das Risiko von Fehlbildungen oder Fehlentwicklungen des Kindes ist.

Eine Extra-Uterin-Schwangerschaft liegt vor, wenn sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter einnistet. Die Extra-Uterin-Schwangerschaft kann in der Regel nicht ausgetragen werden. Häufig kommt es hierbei zu einem natürlichen Schwangerschaftsabbruch. Falls dies nicht passiert, können schwerwiegende Komplikationen auftreten.

F

Eine Fistel ist ein röhrenförmiger Hohlraum. Im Körper verbindet eine Fistel zum Beispiel innere Organe mit der Hautoberfläche oder verschiedene Organe untereinander. Problematisch werden Fisteln, wenn sie sich entzünden und sich darin Eiter bildet. Mit Antibiotika oder durch eine Operation sind Fisteln gut behandelbar.

Folsäure, häufig auch Vitamin B9 oder Vitamin B11, ist der Fachbegriff für ein wasserlösliches Vitamin. Es spielt im Stoffwechsel, für die Blutbildung und bei der Entwicklung von Ungeborenen eine wichtige Rolle. Folsäure findet sich hauptsächlich in Gemüse und Hülsenfrüchten. Da die meisten Erwachsenen nicht genügend Folsäure zu sich nehmen, wird Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch empfohlen, künstlich hergestellte Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.

Als Fontanelle wird in der Medizin der Teil des Kopfes von Neugeborenen bezeichnet, an dem die Knochen noch nicht zusammengewachsen sind. Die große Fontanelle liegt zentral auf dem Kopf. Kleinere Fontanellen befinden sich am Hinterkopf und an den Schläfen. Die Fontanellen ermöglichen eine Formveränderung des Kopfes bei der Geburt. Bis zum dritten Lebensjahr schließen sich die Fontanellen. Bis dahin sollten sie besonders geschützt werden.

Ein formloser Antrag ist ein Schreiben, für das kein Formular benötigt wird. Viele Anträge oder schriftliche Kontakte mit Behörden, Ämtern, Banken oder Arbeitsstellen benötigen keine Formulare. Die Angabe der Adresse des Empfängers, der Adresse des Absenders, die Nennung des Betreffs, die Unterschrift, der Ort und das Datum reichen beim formlosen Antrag aus.

Ein Fötus ist in der Biologie ein ungeborenes Kind im Bauch der Mutter, bei dem sich schon die Organe ausgebildet haben. Beim Menschen ist dies etwa ab der zehnten Schwangerschaftswoche der Fall. Die Entwicklung des Fötus endet mit der Geburt. Vor der Ausbildung der inneren Organe nennt man das ungeborene Kind Embryo.

Als Fundus bezeichnet man in der Medizin den Boden oder den Rand von Organen. Der Fundusstand ist der Abstand zwischen dem oberen Rand der Gebärmutter zum Schambein, zu den Rippen und dem Nabel. Diese Werte werden im Mutterpass notiert. Sie können medizinischem Fachpersonal einen Hinweis auf die Gebärmutterdehnung, das Wachstum des Ungeborenen und die Rückbildung geben.

G

Der Gebärmutterstand bezeichnet den Abstand zwischen dem Schambein und dem oberen Rand der Gebärmutter. Er wird in der Medizin meistens Fundusstand genannt. Dieser Wert wird im Mutterpass verzeichnet und kann medizinischem Fachpersonal einen Hinweis auf die Schwangerschaftswoche, die Gebärmutterdehnung und das Wachstum des ungeborenen Kindes geben.

Ein Geburtshaus ist ein Geburtsort, der von Hebammen geleitet wird. Schwangere werden dort ausschließlich von Hebammen betreut. Ärzt:innen sind bei der Geburt in den meisten Fällen nicht anwesend. Eine Entbindung im Geburtshaus wird nur Frauen mit einer unkomplizierten Schwangerschaft empfohlen. Viele Geburtshäuser liegen in der Nähe von Krankenhäusern, so dass Mutter und Kind in Notfällen dorthin verlegt werden können.

Als das gelbe U-Heft oder Kinderuntersuchungsheft wird das Heft genannt, das die Eltern nach der Geburt von der Geburtsklinik oder der Hebamme ausgestellt bekommen. In diesem Heft werden die Ergebnisse aller Kinderuntersuchungen von U1 bis U9 festgehalten. Es muss zu jeder Kindervorsorgeuntersuchung mitgebracht werden. Anhand des U-Hefts kann medizinisches Fachpersonal die gesundheitliche Entwicklung des Kindes bewerten.

Genetische Krankheiten sind Erbkrankheiten, die in der Familie vererbbar sind. Dies bedeutet nicht, dass diese Krankheiten zwingend in jeder Generation auftreten. Sie treten nur bei bestimmten Kombinationen von elterlichen Erbkrankheiten auf.

Gestationsdiabetes ist der medizinische Fachbegriff für eine Zuckerkrankheit, die nur in der Schwangerschaft auftritt. Die Zuckerkrankheit ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, wodurch die Funktion der Organe beeinträchtigt werden kann. Der in vier von zehn Schwangerschaften festgestellte Schwangerschaftsdiabetes ist meistens nur vorübergehend.

Gravida ist der medizinische Fachbegriff für Schwangerschaften. Im Mutterpass wird dementsprechend die Anzahl der Schwangerschaften im Feld Gravida eingetragen. Hierzu zählen auch Schwangerschaften, die mit Fehlgeburten geendet haben und andere Schwangerschaften, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ausgetragen wurden.

Gravidogramm leitet sich von Gravida ab, welches der medizinische Fachbegriff für Schwangerschaft ist. Im Gravidogramm werden alle wichtigen Messungen der Vorsorgeuntersuchungen im Laufe der Schwangerschaft festgehalten. Sie geben dem medizinischen Fachpersonal einen Überblick über die Entwicklung der Schwangerschaft.

Der Guthrie-Test ist eine Blutuntersuchung bei Neugeborenen. Durch den Test können Stoffwechselerkrankungen erkannt werden. Der Guthrie-Test wird heute nur noch selten durchgeführt. Stattdessen werden neue Testverfahren benutzt, die wesentlich mehr Stoffwechselerkrankungen genauer ermitteln können.

H

Als Hämoglobin wird in der Biologie der Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen bezeichnet. Die Funktion des Hämoglobins ist die Bindung und der Transport von Sauerstoff und Kohlenstoff im Körper. Ein zu niedriger oder zu hoher Hämoglobinwert im Blut kann ein Anzeichen für verschiedene Krankheiten sein.

Harninkontinenz, häufig auch Blasenschwäche genannt, ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen keine oder nicht die volle Kontrolle über ihren Urin haben. Dies kann aufgrund von Unfällen, Alter, Schwangerschaft, Rückenmarksverletzung oder einer Erkrankung der Fall sein. Harninkontinenz lässt sich in den meisten Fällen durch Beckenbodentraining, Medikamente, Gewichtsabnahme oder eine Operation gut behandeln.

Eine Hausgeburt ist eine Geburt in einer Privatwohnung. Sie ist eine Alternative zu der Geburt in einem Krankenhaus oder Geburtshaus. Bei einer Hausgeburt wird die Mutter in der Regel von einer Hebamme in der eigenen Wohnung betreut. Diese Art der Geburt eignet sich nicht für Risikoschwangerschaften.

hCG steht für humanes Choriongonadotropin. Dies ist ein Hormon, das im Blut vorkommt. Im Falle einer Schwangerschaft steigt der Anteil von hCG. Es ist wichtig für die Einnistung der Eizelle und für die Produktion des Hormons Progesteron, das in der Schwangerschaft ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Hepatitis ist eine Viruserkrankung der Leber. Die Übertragung findet zumeist durch verunreinigte Nahrungsmittel, Sexual- oder Blutkontakte oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind statt. Diese Erkrankung verläuft meistens akut, sie kann jedoch auch chronisch werden. Bei einem chronischen Verlauf kann die Leber lebensgefährliche Schäden erleiden. Schwangere werden im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen auf Hepatitis getestet.

Hepatitis B ist eine Viruserkrankung der Leber. Die Übertragung findet zumeist durch Sexual- oder Blutkontakte oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind statt. Diese Erkrankung verläuft meistens akut, sie kann jedoch auch chronisch werden. Bei einem chronischen Verlauf kann die Leber lebensgefährliche Schäden erleiden. Schwangere werden im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen auf Hepatitis B getestet.

Herpes ist eine weitverbreitete Viruserkrankung, die bei einem geschwächten Immunsystem unterschiedliche Erkrankungen auslösen können. Das Virus wird hauptsächlich durch Speichel oder Hautkontakt während einer akuten Infektion übertragen. Nach einer Infektion verbleibt dieses Virus ein Leben lang im Körper. Lippen- und Genitalherpes sind die häufigsten Erkrankungen dieser Art.. Während der Schwangerschaft kann eine akute Infektion mit Genitalherpes Risiken für das Ungeborene bedeuten.

Hib steht für das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b. Dieses Bakterium kann unterschiedliche Atemwegserkrankungen, eine Hirnhautentzündung, eine Herzmuskelentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen. Da dieses Bakterium hauptsächlich Kleinkinder befällt, werden diese im ersten Lebensjahr mehrmals dagegen geimpft. Diese Impfung gehört zur Grundimmunisierung und bietet den bestmöglichen Schutz gegen eine Erkrankung.

HIV steht für das Humane Immundefizienz-Virus. Dieses Virus greift die körpereigenen Abwehrkräfte an und schwächt den Körper dadurch. Die häufigsten Übertragungswege sind Sexualkontakte und Blutkontakte wie Bluttransfusionen, aber auch Drogenkonsum ohne Schutzmaßnahmen. Ohne eine Behandlung können die menschlichen Abwehrkräfte Viren, Pilze oder Bakterien nicht mehr bekämpfen. Dadurch können diese Krankheitserreger lebensgefährliche Erkrankungen auslösen. Diese Immunschwäche wird AIDS, also Acquired Immune Deficiency Syndrome genannt. Durch die lebenslange Einnahme von Medikamenten ist diese Viruserkrankung heute gut behandelbar.

HPV steht für Humane Papillomviren. Diese Viren sind die am häufigsten übertragenen Viren bei intimen Hautkontakten, das heißt sie werden nicht nur beim Geschlechtsverkehr übertragen. Es gibt viele verschiedene Typen der Humanen Papillomviren. Die Infektion mit bestimmten Virustypen kann zur Bildung von Warzen oder Krebsgeschwüren führen. Bei Frauen sind diese Virustypen die zweithäufigste Ursache von Gebärmutterhalskrebs. Die Ständige Impfkommission rät daher allen Eltern ihre Kinder zwischen dem 9. - 14. Lebensjahr dagegen impfen zu lassen. Die Kosten hierfür werden bis zum 18. Geburtstag von der Kasse übernommen. Außerdem wird Erwachsenen eine regelmäßige Kontrolle durch ein:e Frauenärzt:in oder Urolog:in empfohlen.

Hydramnion steht für Polyhydramnion, welches der medizinische Fachbegriff für Fruchtwassersucht ist. Die Fruchtwassersucht ist ein seltener krankhafter Zustand während der Schwangerschaft, bei dem die Fruchtwassermenge in der Fruchtblase erhöht ist. Dieser krankhafte Zustand kann unterschiedliche Ursachen haben und zu Komplikationen führen. Eine Behandlung ist durch einen medizinischen Eingriff möglich, bei dem Fruchtwasser abgelassen wird.

Hypertonie ist der medizinische Fachbegriff für Bluthochdruck. Ein erhöhter Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben. Übergewicht, zu viel Alkohol oder Salz und zu wenig Bewegung können Bluthochdruck begünstigen. Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, kann dies zu Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Nierenschäden führen.

Hypoallergene Milchnahrung, HA-Nahrung oder auch hypoallergene Babynahrung ist eine spezielle Nahrung, die weniger allergische Reaktionen auslöst. Hierzu werden die Eiweiße der Kuhmilch in dieser Nahrung so gespalten, dass das Immunsystem des Babys sie nicht als Fremdstoffe wahrnimmt. Sie wurde für Babys entwickelt, die ein erhöhtes Allergierisiko haben und nicht gestillt werden können. Babys sollten immer in Absprache mit Kinderärzt:innen mit HA-Nahrung gefüttert werden.

Hypotonie ist der medizinische Fachbegriff für einen niedrigen Blutdruck. Ein zu niedriger Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben. Eine Schwangerschaft, eine salzarme Ernährung, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, aber auch Untergewicht können einen zu niedrigen Blutdruck begünstigen. Ein niedriger Blutdruck wird nur bei schweren Symptomen behandelt und stellt sonst keine Gefahr für die Betroffenen dar.

I

Der indirekte Coombs-Test oder ICT ist ein Teil der Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft. Bei diesem Test wird das Blut der Mutter auf die Vereinbarkeit mit der Blutgruppe des Ungeborenem untersucht. Ein positives Ergebnis bedeutet, dass die Blutgruppen von Mutter und Ungeborenem nicht miteinander vereinbar sind. In diesem Fall können der Mutter vorbeugend sogenannte Rhesus-Faktor-Antikörper verabreicht werden.

Inkubator ist der medizinische Fachbegriff für einen Brutkasten. Er kann bei Frühgeburten zum Einsatz kommen. Das Kind wird dann nach der Entbindung hineingelegt. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Inkubator werden so eingestellt, dass das Überleben des frühgeborenen Babys bestmöglich sichergestellt werden kann.

Isthmozervikale Insuffizienz oder auch Zervixinsuffizienz ist der medizinische Fachbegriff für eine Muttermundschwäche. Eine Muttermundschwäche liegt vor, wenn sich der Gebärmutterhals in der Schwangerschaft vorzeitig verkürzt und der Muttermund sich zu früh öffnet und weich wird. Dies kann bei einer Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung erkannt werden und durch verschiedene Maßnahmen behandelt werden.

K

Kalium ist der Fachbegriff für einen lebenswichtigen Mineralstoff, der viele unterschiedliche Funktionen im Körper hat. Kalium findet sich in fast allen Lebensmitteln. Verschiedene Erkrankungen können zu einem zu niedrigen oder zu hohem Kalium-Wert im Blut führen. Dies kann unterschiedliche negative Auswirkungen haben. Zu viel oder zu wenig Kalium im Blut können durch Medikamente oder eine Ernährungsumstellung gut behandelt werden.

Als Känguruhen bezeichnet man das Ablegen von Frühchen auf die Brust der Mutter oder des Vaters. Durch die Wärme, den Hautkontakt, den Geruch, die Stimme der Mutter oder des Vaters entwickeln sich zu früh geborene Babys besser, werden ruhiger und bauen eine Bindung auf.

Kardiotokografie ist der medizinische Fachbegriff für die sogenannte Herztonwehenschreibung. Das Gerät, welches eingesetzt wird, ist ein so genannter Wehenschreiber (Kardiotokograf). Mit diesem Gerät wird bei den Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel der Herzschlag des Kindes aufgezeichnet. Eine gängige Abkürzung ist CTG. Bei der Geburt werden damit zusätzlich die Länge, die Stärke und die Häufigkeit der Wehen überprüft.

Das Karpaltunnelsyndrom ist der medizinische Fachbegriff für die Spannung oder Dehnung des Karpaltunnels, durch den verschiedene Nerven und Sehnen im Handgelenk verlaufen. Dies kann mit Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in den Fingern einhergehen. Ruhe, Medikamente oder eine Operation können in den meisten Fällen Abhilfe schaffen.

Käseschmiere, auch Fruchtschmiere oder Vernix caseosa genannt, ist die wachsähnlich, weiße Substanz, mit der Babys bei der Geburt bedeckt sind. Diese antibakterielle Schicht schützt die Haut des Neugeborenen während der Schwangerschaft und erleichtert den Geburtsvorgang. Sie wird vor allem aus Wasser und unterschiedlichen Fetten gebildet. Nach der Geburt schützt sie das Neugeborene vor Infektionen, Kälte und Feuchtigkeitsverlust.

Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit der Atemwege. Diese sehr ansteckende Krankheit wird beim Husten, Niesen und Sprechen weitergegeben. Aufgrund der Gefahr für Kinder empfiehlt die ständige Impfkommission die wiederholte Impfung von Säuglingen und Kleinkindern gegen Keuchhusten. Auch Schwangeren wird diese Impfung empfohlen. Im Mutterpass wird diese Impfung auf der Seite 2 und 3 dokumentiert. Eine Impfung ermöglicht den bestmöglichen Schutz gegen eine Erkrankung.

Kinderlähmung oder Poliomyelitis, kurz Polio, ist eine Infektionskrankheit, die von Viren ausgelöst wird. Die Krankheit wird durch den Kontakt mit Urin, Stuhl oder beim Sprechen, Husten und Niesen weitergegeben. Kinderlähmung betrifft vor allem Kinder zwischen drei und acht Jahren. Der Polio-Impfstoff ist für Neugeborene ab dem 2. Lebensmonat zugelassen. Er wird von der ständigen Impfkomission empfohlen und bietet den bestmöglichen Schutz für Kinder und Erwachsene.

Als Kindslage wird die Lage oder die Position des ungeborenen Kindes im Bauch der Mutter bezeichnet. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche verändert das Ungeborene häufig seine Position. Die ideale Lage für die Geburt ist mit dem Kopf nach unten und mit dem Gesicht zur Wirbelsäule der Mutter. Eine Geburt in einer anderen Lage ist mit Risiken verbunden.

Kindspech oder auch Mekonium ist der Name für den ersten Stuhlgang des Neugeborenen. 12 bis 48 Stunden nach der Geburt scheidet das Neugeborene diesen schwarzen Stuhl aus. In machen Fällen hat das Ungeborene ihn schon im Bauch der Mutter ausgeschieden. In diesem Fall können direkt nach der Geburt medizinische Maßnahmen nötig werden. Auch wenn das Kindspech länger als 48 Stunden nach der Geburt immer noch nicht ausgeschieden wurde, sollte man eine kinderärztliche Praxis kontaktieren.

Komplikationen post partum ist der medizinische Fachbegriff für alle Komplikationen, die nach der Geburt auftreten. Diese Komplikationen können unterschiedlichste Gründe haben. Neben Infektionen, Entzündungen oder zu starken Nachblutungen zählt beispielsweise auch die Wochenbettdepression zu den Komplikationen nach der Geburt.

Kopfgneis ist ein weißer, gelblicher bis brauner Ausschlag, der sich schon in den ersten Lebenstagen bildet und meistens bis zum ersten Lebensjahr von selbst verschwindet. Es gibt keinen medizinischen Grund, diesen harmlosen Ausschlag zu entfernen. Kopfgneis sollte nicht mit dem juckenden Milchschorf verwechselt werden. Milchschorf ist eine Entzündung, die etwa ab dem dritten Lebensmonat auftreten kann und bei Ausbreitung möglicherweise behandelt werden muss.

Der Kreißsaal ist der Raum eines Krankenhauses oder eines Geburtshauses, in dem die Entbindungen stattfinden. Je nach Einrichtung arbeiten in Kreißsälen Hebammen, Ärzt:innen und weitere Geburtshelfer:innen.

L

Als Lanugobehaarung bezeichnet man den zarten Haarflaum von Ungeborenen. Dieser wird bis zur Geburt größtenteils abgestoßen. Im Bauch der Mutter bewirkt diese Behaarung, dass die sogenannte Käseschmiere haften bleibt. Die Käseschmiere hilft dabei, dass die Haut des Babys vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser und vor Schall, Druck und Vibrationen geschützt wird.

LCHAD-Mangel steht für Long-Chain-3-Hydroxyacyl-Coenzym-A-Dehydrogenase-Mangel. Dieser LCHAD-Mangel ist eine seltene, vererbliche Stoffwechselkrankheit. Sie kann eine Unterzuckerung, Herzrhythmusstörungen und Organversagen auslösen. Im Rahmen der Neugeborenenuntersuchung am dritten Lebenstag wird das Neugeborene auf diese und weitere Stoffwechselkrankheiten untersucht.

Der Lebensmonat des Kindes berechnet sich ab dem Geburtsdatum des Kindes bis einen Tag vor dem Tag mit derselben Nummer im darauffolgenden Monat. Er entspricht also nicht einem Kalendermonat, sondern ist ein vier Wochen langer Zeitraum, der jeweils ab dem Geburtag des Kindes gezählt wird. Besonders für die Berechnung des Elterngeldes ist das wichtig. Elterngeld wird für Lebensmonate ausgezahlt, weshalb man auch die Elternzeit nach dieser Zählweise planen sollte und nicht nach Kalendermonaten.

Linea nigra ist der medizinische Fachbegriff für die dunkle Linie, die bei schwangeren Frauen häufig vom Bauchnabel oder der Brust bis zum Schambein führt. Der Grund für diese natürliche Verfärbung bei etwa 75 Prozent der schwangeren Frauen ist die erhöhte Produktion des Hormons Melanin, das auch für die Bräunung der Haut zuständig ist.

M

Als Mangelgeburt wird eine Geburt bezeichnet, bei der das Neugeborene nach Anbruch der 38. Schwangerschaftswoche geboren wird und eine geringe Größe oder Gewicht vorweist. Der Konsum von Drogen, Tabak oder Alkohol in der Schwangerschaft oder eine Erkrankung der Mutter kann eine Mangelgeburt hervorrufen. Die meisten Mangelgeburten entwickeln sich jedoch normal.

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung. Sie führt zu einer Entzündung der Atemwege, der Augenbindehaut und später zum Ausschlag am ganzen Körper. Das Virus verbreitet sich über das Sprechen, Husten, Niesen und über den direkten Hautkontakt. Durch die Impfung können Kinder und Erwachsene bestmöglich geschützt werden. Sie wird ab dem zwölften Lebensmonat empfohlen.

MCAD-Mangel steht für Medium-Chain-Acyl-CoA-Dehydrogenase-Mangel. Dieser MCAD-Mangel ist eine seltene, vererbliche Stoffwechselkrankheit. Sie kann eine Unterzuckerung, Krampfanfälle und ein Koma auslösen. Im Rahmen der Neugeborenenuntersuchung am dritten Lebenstag wird das Neugeborene auf diese und weitere Stoffwechselkrankheiten untersucht.

Meningokokken C steht für das Meningokokken Bakterium Typ C. Dieses Bakterium kann eine Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen. Etwa jeder zehnte Mensch ist Träger dieser Bakterien, die über das Sprechen, Husten und Niesen weitergegeben werden. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich Kinder, Jugendliche und Menschen mit einer schwachen Immunabwehr. Die ständige Impfkommission empfiehlt diesen Gruppen eine Impfung, die ab dem zweiten Lebensjahr zugelassen und der bestmögliche Schutz vor einer Erkrankung ist.

Milchpumpen sind Hilfsmittel, mit denen die Muttermilch durch Unterdruck aus der Brust gepumpt werden kann. Sie werden auch Muttermilchpumpen oder Brustpumpen genannt. Falls eine Mutter ihr Baby nicht stillen kann, hat sie so die Möglichkeit, dem Baby abgepumpte Muttermilch aus der Flasche zu geben. Es gibt sowohl mechanische als auch elektronische Milchpumpen.

Als Milchstau bezeichnet man blockierte Milchgänge und das nicht vollständige Abfließen der Milch beim Stillen, was zu Schwellungen und Schmerzen in der Brust führen kann. In schwereren Fällen kann dies zu einer Brustentzündung mit Fieber, einer sogenannten Mastitis, führen. Durch eine veränderte Stillposition, ein verändertes Anlegen, warme Umschläge, Ruhe und das vollständige Entleeren der Brust kann der Milchstau meistens verhindert werden. Hebammen und Stillexpert:innen können hierbei helfen.

Als Mittelstrahlurin wird der Urin bezeichnet, der nach dem Beginn und vor dem Ende des Wasserlassens aus der Harnröhre austritt. Er wird bei Urinproben verlangt, weil der Urin zu Beginn des Wasserlassens mit Keimen aus der Harnröhre oder den äußeren Geschlechtsorganen verunreinigt ist.

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung. Diese Infektionskrankheit befällt die Ohrspeicheldrüsen und andere Organe. Das Virus verbreitet sich über das Sprechen, Husten, Niesen und über den direkten Hautkontakt. Durch eine zweimalige Impfung können Kinder und Erwachsene bestmöglich geschützt werden. Sie wird von der Ständigen Impfkommission ab dem vierzehnten Lebensmonat empfohlen.

Muttermilchbeutel sind spezielle Beutel, in denen abgepumpte Muttermilch aufbewahrt, eingefroren, transportiert oder aufgewärmt werden kann. Sie bestehen in der Regel aus Kunststoff und sollten nur ein Mal verwendet werden.

Die Mutterschaftsrichtlinien regeln die medizinische Versorgung von Schwangeren vor und nach der Geburt. Sie werden von den Expert:innen des sogenannten Gemeinsamen Bundesausschusses festgelegt. In ihnen werden der Zeitpunkt und die Inhalte der Untersuchungen, Tests, Beratungen, Maßnahmen, Aufzeichnungen und Bescheinigungen der Schwangeren durch Ärzt:innen und Hebammen festgehalten.

Mutterschutzfristen sind Teil des Mutterschutzgesetzes und regeln die Beschäftigungsmöglichkeiten vor und nach der Geburt. Generell besteht der Mutterschutz sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt. Dem Beschäftigungsverbot vor der Geburt kann eine werdende Mutter widersprechen und auf eigenen Wunsch weiterarbeiten. Dem Beschäftigungsverbot nach der Geburt kann nicht widersprochen werden. Unter Umständen, wie beispielsweise bei einer Früh- oder Mehrlingsgeburt, kann sich der Mutterschutz auf insgesamt 18 Wochen verlängern.

Das Mutterschutzgesetz regelt den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmer:innen, Student:innen und Auszubildenden vor, während und nach der Geburt. In diesem Gesetz sind Beschäftigungsverbote, Kündigungsschutz, Entgeltersatzleistungen und die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes von Arbeitnehmerinnen während der Schwangerschaft, nach der Entbindung und in der Stillzeit festgeschrieben.

N

Das Neugeborenenscreening ist eine Untersuchung von Neugeborenen, die zwischen der 36. und 72. Lebensstunde durchgeführt wird. Bei dieser Untersuchung wird das Blut des Neugeborenen auf bestimmte Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen hin getestet. Das Ziel des Neugeborenenscreenings ist es, angeborene Erkrankungen bereits vor der Ausbildung von Symptomen zu erkennen und zu behandeln.

Das Neuralrohr ist der Fachbegriff für die ersten Anlagen des Nervensystems bei ungeborenen Kindern. Beim Menschen entwickelt sich das Neuralrohr zwischen dem 19. und 28. Schwangerschaftstag. Aus dem Neuralrohr entwickeln sich später das Gehirn und das Rückenmark.

O

Ödem ist der medizinische Fachbegriff für eine Flüssigkeitsansammlung unter der Haut, die eine Schwellung oder ein Geschwulst bewirkt. Ödeme weisen meistens auf eine Erkrankung der Nieren, der Leber, des Herzens oder auf Entzündungen, Allergien, eine Medikamentenunverträglichkeit und zu wenig Eisen im Blut hin. Durch Medikamente, die die Harnproduktion in den Nieren anregen, sind Ödeme gut behandelbar.

Eine öffentliche Beurkundung ist in besonderen Fällen eine Voraussetzung für die Gültigkeit bestimmter rechtlicher Vereinbarungen, Erklärungen, Urkunden und Verträge. Diese Beurkundung wird durch einen Notar oder eine andere befugte Person durchgeführt. Erst durch diese schriftliche Form und die Unterschrift der befugten Person erhalten bestimmte Vereinbarungen, Erklärungen, Urkunden oder Verträge ihre Gültigkeit. Beispiele hierfür sind die Sorgeerklärung, der Ehevertrag oder das Testament.

Oligohydramnion ist der medizinische Fachbegriff für einen Mangel an Fruchtwasser, der unterschiedliche Ursachen haben kann. Bei Ultraschalluntersuchungen kann eine ungewöhnlich kleine Gebärmutter auf einen Mangel an Fruchtwasser hinweisen. In schwereren Fällen wird eine Lösung aus Zucker und Kochsalz in die Fruchtblase gespritzt oder die Entbindung zeitlich vorgezogen. Sollte die Entbindung kurz bevorstehen, ist ein Mangel an Fruchtwasser üblich.

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den ungesättigten Fettsäuren. Im Gegensatz zu den gesättigten Fettsäuren können sie nicht vom Körper hergestellt werden. Diese Fettsäuren kommen insbesondere in fettreichen Fischen und pflanzlichen Ölen vor. Sie haben eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel, die Herzfunktion, die Sehkraft, die Gehirnfunktion und die Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft und dem Stillen tragen Omega-3-Fetttsäuren zu der normalen Entwicklung des Gehirns und der Sehkraft des Kindes bei.

Die osteopathische Behandlung wird der alternativen und ganzheitlichen Medizin zugerechnet. Eine osteopathische Behandlung wird vor allem durch bestimmte Handgriffe an Knochen und Muskeln durchgeführt. Es heißt, dass durch diese Handgriffe unterschiedliche Krankheitsbilder behandelbar seien.

Östrogen ist der medizinische Begriff für eine Reihe von sogenannten Geschlechtshormonen. Diese Hormone kommen in allen menschlichen Körpern vor, spielen jedoch insbesondere im weiblichen Körper eine wichtige Rolle. Östrogene werden in den Eierstöcken, dem Hoden, der Nebennierenrinde und der Plazenta produziert. Sie haben unter anderem einen Einfluss auf den weiblichen Zyklus, das Brustwachstum und den Stoffwechsel.

Oxytocin ist der medizinische Fachbegriff für ein Hormon, das unter anderem bei der Geburt eine wichtige Rolle spielt und zu den sogenannten Glückshormonen zählt. Bei der Geburt bewirkt die Ausschüttung von Oxytocin oder das Verabreichen von Oxytocin in Form von Medikamenten, dass Wehen ausgelöst werden. Außerdem hat Oxytocin eine Auswirkung auf das Stillen, die Stressregulierung, die Sexualität und die Bindung zwischen Menschen.

P

Para steht für Parität. Als Parität wird in der Medizin die Anzahl der Geburten bezeichnet. Dementsprechend steht beispielsweise Para 1 oder Primipara für eine vorherige Geburt bei einer Frau.

Parodontitis, häufig auch fälschlich „Parodontose“ genannt, ist eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung des Zahnbettes. Eine Parodontitis beginnt meistens mit einer Zahnfleischentzündung, die durch Bakterien im Zahnbelag ausgelöst wird. Als Folge davon bilden sich das Zahnfleisch und die dahinter liegenden Knochen zurück. Die möglichen Folgen sind schmerzendes, leicht blutendes Zahnfleisch, wackelnde Zähne und Zahnverlust.

Eine Periduralanästhesie, kurz PDA, ist ein medizinischer Eingriff, der bei der Geburt oder anderen Operationen eingesetzt wird. Sie bewirkt die Betäubung der Rückenmarksnerven unterhalb des Einstichpunktes. Bei einer PDA wird eine Hohlnadel direkt in den sogenannten Periduralraum der Wirbelsäule eingeführt, in dem sich die schmerzleitenden Nervenfasern befinden. Durch die Gabe starken Schmerzmittels wird das Schmerzempfinden ab der Einstichstelle abwärts ausgeschaltet.

Perzentilenkurven sind ein Vergleichsmaß. Mit Hilfe dieser Kurven können Abweichungen zum Durchschnitt erkannt werden. Im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchungen werden die Größe und das Gewicht eines Babys regelmäßig gemessen, um daraus eine Wachstumskurve zu ermitteln. Die Perzentilenkurven im gelben U-Untersuchungsheft helfen Ärzt:innen und Hebammen dabei zu überprüfen, ob sich ein Baby für sein Alter körperlich normal entwickelt.

Die Phototherapie, häufig auch Lichttherapie genannt, ist eine medizinische Behandlung mit Licht. Bei Neugeborenen wird diese Form der Therapie eingesetzt, wenn es eine Neugeborenengelbsucht hat. Das spezielle Licht kann das überschüssige Bilirubin im Blut des Kindes so umwandeln, dass es von den Nieren ausgeschieden werden kann. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes und verursacht die gelbe Verfärbung der Babyhaut.

Placenta praevia ist der medizinische Fachausdruck für eine Fehllage der Plazenta, die umgangssprachlich auch "Mutterkuchen" genannt wird. Bei dieser Fehllage ist die Plazenta in der Nähe oder über dem inneren Muttermund, also dem Ausgang der Gebärmutter. Sie äußert sich insbesondere ab dem dritten Schwangerschaftsdrittel durch vaginale Blutungen. Je nach Verlauf kann Bettruhe oder ein Kaiserschnitt nötig werden.

Placentainsuffizienz ist der medizinische Fachbegriff für eine Unterversorgung des ungeborenen Kindes mit Sauerstoff oder Nährstoffen durch die Plazenta, die umgangssprachlich auch „Mutterkuchen" genannt wird. Die Unterversorgung kann verschiedene Ursachen haben und kann im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durch eine Ultraschalluntersuchung erkannt werden. Diese Unterversorgung kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie einem zu geringen Wachstum oder sogar zum Tod des Ungeborenen führen. Da die Behandlung nicht immer möglich ist, kann auch eine vorgezogene Entbindung nötig werden, um Kind und Mutter zu schützen.

Plazenta ist der medizinische Fachbegriff für den Mutterkuchen. Der Mutterkuchen versorgt über die Nabelschnur während der Schwangerschaft das ungeborene Kind mit Sauerstoff, Nährstoffen und Antikörpern. Die Plazenta hält einen Großteil der Schadstoffe, Viren und Bakterien vom Kind fern und trägt zur Entsorgung von Abbauprodukten bei. Nach der Geburt des Babys wird auch die Plazenta mit der Eihaut als sogenannte „Nachgeburt"abgestoßen.

Pneumokokken sind Bakterien, die schwerwiegende Erkrankungen wie eine Mittelohr-, Lungen- oder Hirnhautentzündung auslösen können. Sie werden über das Sprechen, Husten und Niesen weitergegeben. Diese Erkrankungen betreffen hauptsächlich Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einer schwachen Immunabwehr. Die ständige Impfkommission empfiehlt diesen Gruppen eine Impfung. Sie ist ab dem zweiten Lebensmonat zugelassen und der bestmögliche Schutz vor einer Erkrankung.

Die Portiokappe, auch Verhütungskappe oder Femcap genannt, ist ein Verhütungsmittel aus Hartgummi, Plastik oder Latex. Es wird in die Vagina eingeführt und vor den Muttermund gelegt. Zusätzlich wird ein Gel aufgetragen, das die Beweglichkeit der Spermien hemmt. Die Portiokappe kann schon Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und sollte erst 6-8 Stunden danach entfernt werden. So lange können Spermien überleben. Sie muss vor der ersten Anwendung durch medizinisches Fachpersonal angepasst werden.

Präeklampsie ist eine Form der Gestose, die umgangssprachlich auch Schwangerschaftsvergiftung genannt wird. Diese Erkrankung zeigt sich durch hohen Blutdruck, Wassereinlagerungen und Eiweiß im Urin. Die Erkrankung kann im Laufe der Schwangerschaft nach der 20. Schwangerschaftswoche und bis zu 6 Wochen nach der Entbindung auftreten. Die Ursache dieser Krankheit ist unbekannt und die Folgen können für Mutter und Kind lebensbedrohlich werden. Die einzige mögliche Therapie ist eine vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft durch einen Notkaiserschnitt.

Progesteron ist der medizinische Fachbegriff für ein Hormon, das unter anderem an dem weiblichen Zyklus und dem Aufrechterhalten der Schwangerschaft beteiligt ist. Dieses in den Eierstöcken und der Plazenta gebildete Hormon sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut wächst, besser durchblutet und so auf eine Schwangerschaft vorbereitet wird. Im Falle einer Schwangerschaft steigt der Progesteronwert, wodurch die Schwangerschaft erhalten wird.

Prostaglandine sind eine Gruppe von hormonähnlichen Stoffen, die überall im menschlichen Körper vorkommen und viele unterschiedliche Funktionen haben. Sie sind unter anderem an Schmerzempfindung, Blutgerinnung und Entzündungen beteiligt. Künstlich hergestellte Prostaglandine werden zur Geburtseinleitung, aber auch für Schwangerschaftsabbrüche genutzt.

Ein Pudendusblock, auch Pudendusanästhesie genannt, ist ein medizinischer Eingriff bei der Geburt. Er führt vor allem zur Betäubung der Vagina, des Dammes und des Beckenbodens. Bei einem Pudendusblock wird ein Betäubungsmittel im Bereich des Sitzbeinhöckers gespritzt. Diese Betäubung wird meist bei der Gefahr eines Dammrisses während der Geburt oder bei einer Geburt mithilfe eines Dammschnitts, einer Saugglocke oder einer Zange durchgeführt.

Q

Die Querlage, also wenn das Ungeborene quer zur Wirbelsäule der Mutter liegt, ist eine für die Geburt ungünstige Position. Im Mutterpass wird für eine Querlage des ungeborenen Kindes im Bauch der Mutter die Abkürzung QL benutzt. Die für eine Geburt ideale Lage des Kindes ist mit dem Kopf nach unten und mit dem Gesicht zur Wirbelsäule der Mutter. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche verändert das Ungeborene noch häufig seine Position. Eine Geburt in einer anderen Lage ist aber mit Risiken verbunden.

R

Rachitis ist eine Knochenkrankheit an der Kinder erkranken können, wenn die Mutter während der Schwangerschaft oder der Stillzeit zu wenig Vitamin D zu sich nimmt. Es ist deshalb wichtig, während dieser Zeit Lebensmittel mit einem hohen Vitamin-D-Gehalt zu essen. Dazu gehören fetter Seefisch, Speisepilze, Eier, Butter und Milch.

Rehabilitationsträger werden öffentliche Stellen genannt, welche die Kosten für die Rehabilitation nach einem Unfall, bei einer Erkrankung oder bei einer Behinderung tragen. Dazu gehören die gesetzliche Rentenversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die Bundesagentur für Arbeit und die Träger der Eingliederungshilfe, der öffentlichen Jugendhilfe und der Kriegsopferversorgung und Kriegsopferfürsorge. Auch für Informationen und Beratung sind diese Stellen verantwortlich.

Das Restless-Legs-Syndrom ist ein medizinischer Fachbegriff, der mit „Syndrom der ruhelosen Beine“ übersetzt werden kann. Dieses Syndrom umfasst neben dem Bedürfnis, die Beine zu Bewegen, auch häufig Missempfindungen wie Spannung, Kribbeln, Ziehen oder Stechen in den Beinen. Diese Anzeichen treten meistens in Ruhesituationen wie Regungslosigkeit und Nachtruhe auf. Schwangere Frauen sind aufgrund von Hormonumstellungen und Eisenmangel häufiger betroffen. Mit Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Bewegung ist das Restless-Legs-Syndrom gut behandelbar.

Eine Rhesus-Unverträglichkeit liegt vor, wenn die Blutgruppen von zwei Menschen nicht miteinander vereinbar sind. Der Rhesusfaktor ist Teil des Blutgruppensystems, durch das sich Blutgruppen unterscheiden lassen. Bei Bluttransfusionen oder bei einer Schwangerschaft kann es zu einer solchen Unverträglichkeit kommen. Im seltenen Fall des Übertritts von Blut des ungeborenen Kindes zur Mutter kann es zu Komplikationen kommen und die Gabe von Medikamenten notwendig sein.

Der Rhesusfaktor ist in der Biologie ein Teil des Blutgruppensystems, durch das sich Blutgruppen unterscheiden lassen. Auf den roten Blutkörperchen von Menschen mit einem positiven Rhesusfaktor befinden sich spezielle Proteine. Bei Menschen mit negativem Rhesusfaktor ist dies nicht der Fall. Bei einer Schwangerschaft kann dies von Bedeutung sein, da das ungeborene Kind eine andere Blutgruppe als die Mutter haben kann, wodurch Komplikationen eintreten können. In der 12. Schwangerschaftswoche wird Schwangeren der Rh-NIPT Gentest zur Bestimmung des Rhesusfaktor des Kindes angeboten. Dieser Test erfolgt nach einer Beratung nach dem Gendiagnostik Gesetz und ist eine Kassenleistung.

Als Röntgenaufnahmen bezeichnet man eine bildliche Darstellung, meistens von Körperteilen, die mithilfe von Röntgenstrahlung aufgenommen wurden. Mit Hilfe der Röntgenstrahlung können diese Bilder von Knochen, Muskeln, Organen und anderem Gewebe erstellt werden. Aufgrund der Strahlung, die möglicherweise Gewebe schädigen kann, sind Röntgenaufnahmen bei Schwangeren nur eingeschränkt möglich.

Röteln sind eine ansteckende Viruserkrankung. Diese Infektionskrankheit führt zu geschwollenen Lymphknoten, Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Das Virus verbreitet sich über das Sprechen, Husten und Niesen. Eine Infektion in der Schwangerschaft kann zu schweren Komplikationen beim ungeborenen Kind führen. Durch eine zweimalige Impfung können Kinder und Erwachsene bestmöglich geschützt werden. Sie wird von der ständigen Impfkommission ab dem elften Lebensmonat empfohlen.

S

Eine Saugglocke wird in der Geburtsmedizin eingesetzt, wenn die Geburt in der letzten Phase der Geburt, ins Stocken gerät. In diesem Fall wird eine Saugglocke an den Kopf des ungeborenen Kindes gelegt,, wenn er bereits durch den Beckeneingang gelangt ist. Mithilfe von Unterdruck in der Saugglocke kann das Kind dann durch den Geburtskanal gezogen werden.

Als Säuglingsanfangsnahrung werden verschiedene Produkte bezeichnet, die für die Ernährung von Säuglingen insbesondere in den ersten sechs Lebensmonaten als Muttermilchersatz geeignet sind. Säuglingsanfangsnahrung wird auf Basis von Kuh-, Ziegen- oder Sojabohneneiweiß hergestellt. Für Säuglinge mit Allergierisiko gibt es auch eine hypoallergene Säuglingsanfangsnahrung, die auf Basis von gespaltenem Eiweiß produziert wird.

Als Schädellage wird die Lage des ungeborenen Kindes im Bauch der Mutter genannt, wenn der Kopf des Babys in der Gebärmutter unten ist. In dieser Lage werden 95 Prozent der Babys geboren. Sollte das Kind zusätzlich auch mit dem Gesicht zur Wirbelsäule der Mutter sein, ist dies die ideale Geburtsposition.

Die Scheitel-Steiß-Länge ist die Länge des Ungeborenen vom Kopfende bis zum Steiß beziehungsweise zum Po. Anhand dieses Wertes kann medizinisches Fachpersonal die Entwicklung des ungeborenen Kindes nachvollziehen und gegebenenfalls Fehlentwicklungen erkennen. Im Mutterpass wird für die Scheitel-Steiß-Länge die Abkürzung SSL benutzt.

Schlaf wird in der Medizin in unterschiedliche Schlafphasen eingeteilt. Die Schlafphasen „leichter Schlaf“, „Tiefschlaf“ und „Traumschlaf“ unterscheiden sich voneinander in Hinblick auf Gehirnaktivität, Herzschlag und Wahrnehmung. Der Schlaf von Neugeborenen unterscheidet sich vom Schlaf Erwachsener. Kinder sind leichter zu wecken und die Schlafphasen sind insgesamt kürzer. Bei Neugeborenen kommt die „Traumschlafphase“ vor der „Tiefschlafphase“. Ihre „Traumschlafphase“ ist doppelt so lang wie die Erwachsener.

Eine Schreiambulanz ist eine Anlaufstelle für Eltern, deren Babys auffällig viel schreien, Ein- oder Durchschlafprobleme haben oder Fütterstörungen aufweisen. Die Beziehung zwischen Eltern und Baby und die Babys selbst werden hier von Ärzt:innen, Hebammen, Psycholog:innen oder Physiotherapeut:innen untersucht. Die Familien bekommen Hilfe und die Kinder werden bei Bedarf medizinisch behandelt.

Als Schreibaby wird ein Baby bezeichnet, das mehr als drei Stunden an mehr als drei Tagen in der Woche für über drei Wochen schreit. In den meisten Fällen liegt keine erkennbare Erkrankung vor. Den Babys fällt es aufgrund einer hohen Empfindlichkeit schwer, die vielen Reize zu verarbeiten. Sie sind von diesen Reizen also schlicht überfordert.

Schwangerschaftsinkontinenz ist der medizinische Fachausdruck für eine schwache Blase während der Schwangerschaft. Zur Erleichterung der Geburt produziert der Körper vermehrt ein Hormon, welches das Gewebe und die Muskeln lockert. Auch die Blase und der Beckenboden werden gelockert. Weil zusätzlich dazu auch der Körper des Babys auf die Blase drückt, kommt es zur Schwangerschaftsinkontinenz. Durch Beckenbodentraining, Ernährungsumstellung, Bewegung und Sport kann die Schwangerschaftsinkontinenz reduziert werden.

Sectio ist der medizinische Fachausdruck für einen Kaiserschnitt. Beim Kaiserschnitt wird die Bauchdecke und die Gebärmutter durch einen Schnitt geöffnet und das Baby durch diese Öffnung geholt. Ein Kaiserschnitt hat unterschiedliche Gründe und es wird zwischen primärer und sekundärer Sectio unterschieden. Eine primäre Sectio wird auf Wunsch der Eltern oder aufgrund einer ärztlichen Einschätzung vor dem eigentlichen Beginn der Geburt durchgeführt. Eine sekundäre Sectio wird durchgeführt, wenn die Geburt bereits begonnen hat und Komplikationen während der Geburt auftreten.

Der Begriff „Sediment“ steht im Mutterpass für die Werte der Urinuntersuchung. Bei dieser Untersuchung werden die Messwerte für Eiweiß, Zucker, Nitrit und Blut im Urin festgehalten. Anhand dieser Messwerte können Mediziner:innen verschiedene mögliche Erkrankungen wie einen Schwangerschaftsdiabetes, eine bakterielle Infektion, eine Erkrankung der Nieren oder eine Harnwegsinfektion feststellen.

Senkwehen, auch Vorwehen genannt, kommen insbesondere im letzten Schwangerschaftsmonat vor. Senkwehen treten unregelmäßig auf und äußern sich als eine Spannung oder als ziehende Schmerzen im Bauch und haben außerdem zum Ziel, das Kind tiefer in das Becken der Mutter rutschen zu lassen. Als weitere Folge davon sitzt der ganze Bauch etwas tiefer. Senkwehen unterscheiden sich erheblich von den Übungswehen, die bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche auftreten können, und den Geburtswehen, die die baldige Geburt ankündigen.

Skelettanomalie ist der medizinische Fachbegriff für alle Fehlbildungen am Skelett, also dem Knochenbau des Menschen. Im Mutterpass werden gegebenenfalls Fehlbildungen der Mutter eingetragen, die einen Einfluss auf den Geburtsvorgang haben können. Das könnte zum Beispiel ein ungewöhnlich kleines Becken sein.

Als Sonde bezeichnet man in der Medizin unterschiedliche Instrumente, die zur Untersuchung oder Therapie von schwer zugänglichen Körperstellen eingesetzt werden. So wird beispielsweise der Träger eines Ultraschallkopfes als Sonde bezeichnet.

Sonografie ist der medizinische Fachbegriff für eine Ultraschalluntersuchung. Bei einer Ultraschalluntersuchung wird die bildliche Darstellung von Körperteilen, Gewebe und Organen möglich. Bei Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen ermöglicht Ultraschall eine bildliche Darstellung des ungeborenen Kindes. Anhand dieser Untersuchung können beispielsweise Fehlbildungen oder Fehlentwicklungen des Kindes erkannt werden.

Das Sorgerecht beziehungsweise die elterliche Sorge sind Rechtsbegriffe aus dem deutschen Familienrecht. Die elterliche Sorge umfasst unter anderem die Pflichten und Rechte in Zusammenhang mit der Pflege, der Erziehung und der Beaufsichtigung des Kindes. Diese Pflichten und Rechte sollen insbesondere von den leiblichen Eltern wahrgenommen und erfüllt werden. Bei unverheirateten Paaren erhält zunächst die Mutter das Sorgerecht. Durch die Zustimmung der Mutter kann auch der Vater das Sorgerecht bekommen, sofern er eine Anerkennung der Vaterschaft, eine Sorgeerklärung oder eine Adoption vornimmt. Wird das Sorgerecht entzogen oder sind die leiblichen Eltern noch unter 18 Jahren alt, wird dem Kind ein Vormund beigestellt.

Eine Spinalanästhesie ist ein medizinischer Eingriff, der bei der Geburt oder oder einer Operationen eingesetzt wird. Er betäubt die Wirbelsäule unterhalb des Einstichpunktes. Bei einer Spinalanästhesie wird ein Betäubungsmittel direkt in das Nervenwasser gespritzt, in dem sich die Nerven der Wirbelsäule befinden.

Als Spontangeburt wird eine Geburt bezeichnet, die nicht durch Medikamente eingeleitet wurde und ohne geburtshilfliche Eingriffe wie Kaiserschnitt, Einsatz der Saugglocke oder Geburtszange durchgeführt wurde.

Die Sterilitätsbehandlung ist der medizinische Fachbegriff für Behandlungen, die eine positive Auswirkung auf die Möglichkeit einer Schwangerschaft einer Frau mit Kinderwunsch haben können. Hierzu gehören Hormonbehandlungen und die Ermittlung des optimalen Zeitpunktes für eine Befruchtung. Auch die Samenübertragung in den Gebärmutterhals, die Gebärmutter oder den Eileiter und die künstliche Befruchtung einer Eizelle außerhalb des Körpers der Mutter sind Sterilitätsbehandlungen. Im Mutterpass werden solche Behandlungen notiert. Diese Schwangerschaften gelten als Risikoschwangerschaften und können unter Umständen eine engmaschigere Kontrolle zur Folge haben.

Ein:e Stillberater:in berät Frauen dabei, wie man ein Kind richtig stillt und es zum Trinken richtig an die Brust anlegt. Mütter können durch das falsche Anlegen und Stillen wunde Brustwarzen, Milchstau oder eine entzündete Brust entwickeln. Eine Ursache ist oft das falsche Anlegen. Bei der Stillberatung wird ihnen geholfen, das Baby richtig zu halten und zur Brust zu führen.

Stillhütchen sind Latex- oder Silikonprodukte, die einer Brustwarze nachempfunden wurden und von manchen Frauen beim Stillen eingesetzt werden. Sie werden über die Brustwarze gelegt und insbesondere bei Stillproblemen und schmerzenden Brustwarzen eingesetzt.

Ein Stilltuch ist ein großes Tuch das beim Stillen als Sichtschutz genutzt werden kann. Es schützt den Brustbereich der Mutter vor Blicken und hilft dem Baby, sich nicht von der Umwelt ablenken zu lassen.

Die Stuhlfarbkarte ist ein Hilfsmittel, mit dem die Ausscheidungen des Kindes mit den Farben auf der Stuhlfarbkarten verglichen werden können. Anhand der Farbe des Stuhls können zum Beispiel verschiedene Erkrankungen erkannt werden. Insbesondere bei Neugeborenen kann blasser, farbloser Stuhl auf eine Gallenerkrankung hinweisen, die eine schnelle Therapie erforderlich macht.

Stuhlinkontinenz ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen die Kontrolle über ihren Stuhlgang verlieren. Dies kann aufgrund von bestimmten Medikamenten, Alter, Übergewicht, Verstopfung, Zuckerkrankheit, anderen Erkrankungen oder als Folge einer Geburt der Fall sein. Stuhlinkontinenz lässt sich in den meisten Fällen durch Ernährungsumstellung, Beckenbodentraining, Medikamente, Gewichtsabnahme oder eine Operation gut behandeln.

T

Terminunklarheit bedeutet, dass die Schwangerschaftswoche und damit auch der erwartete Geburtstermin nicht sicher bestimmt werden können. Dies kann der Fall sein, wenn die Mutter den Zeitpunkt ihrer letzten Periode nicht sicher weiß oder wenn die Schwangerschaft verspätet durch ein:e Ärzt:in festgestellt wurde. Um ein ungefähres Datum zu ermitteln, werden in diesen Fällen die Größe und das Wachstum des Kindes herangezogen.

Tetanus ist eine Krankheit, die bei offenen Wunden durch Bakterien ausgelöst werden kann und häufig tödlich verläuft. Eine Impfung gegen Tetanus gehört zur Grundimmunisierung und wird von der ständigen Impfkommission ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen. Diese Impfung muss danach alle 10 Jahre erneuert werden.

Thrombose ist der medizinische Fachausdruck für die Bildung eines Blutgerinnsels, einer Verstopfung, innerhalb eines Blutgefäßes. Bei Thrombosen am Herzen, im Gehirn oder der Lunge besteht akute Lebensgefahr. Thrombosen in den Beinen oder Armen können Schmerzen, Schwellungen und eine verstärkte Sichtbarkeit der Venen verursachen. Insbesondere in den letzten Schwangerschaftsmonaten besteht ein erhöhtes Thromboserisiko im Bauch, im Becken und in den Beinen. Thrombosen können mit Kompressionen, Medikamenten oder operativ behandelt werden.

Toxoplasmose ist eine von Parasiten ausgelöste Infektionskrankheit. Eine Infektion kann durch den Verzehr von nicht erhitzten Fleischprodukten, ungewaschenem Obst und Gemüse oder den Kontakt mit Katzenkot ausgelöst werden. Die Ansteckung kann für immungeschwächte Personen und Schwangere eine Gefahr bedeuten. Bei einer Erstinfektion, die in der Schwangerschaft durch Bluttest oder Fruchtwasseruntersuchung festgestellt werden kann, besteht Lebensgefahr für das Kind und das Risiko von Folgeschäden.

Trageberater:innen werden an speziellen Trageschulen ausgebildet und beraten Frauen zum richtigen Tragen von Kindern. Viele Eltern entwickeln durch das Tragen Rückenschmerzen, die auf eine falsche Haltung zurückzuführen sind. Bei der Trageberatung lernen sie, die richtigen Tragehilfen zu wählen und diese richtig anzuwenden.

Das Trimenon, häufig auch Trimester, ist der medizinische Fachbegriff für ein Schwangerschaftsdrittel. Die Schwangerschaft wird in drei gleich lange Abschnitte zu je drei Monaten geteilt. Sie heißen erstes, zweites und drittes Trimenon. In jedem Trimenon macht das Kind bestimmte Entwicklungsschritte und es werden bestimmte Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Auch die Schwangerschaftsbeschwerden können sich in jedem Drittel unterscheiden.

U

Übungswehen sind unregelmäßige Wehen, die schon ab der 20. Schwangerschaftswoche vorkommen können. Übungswehen werden meistens als eine Spannung oder als ein Ziehen im Bauch wahrgenommen. Bei einer Übungswehe zieht sich die Gebärmutter zusammen und entspannt sich wieder. Hierdurch wird die Muskulatur gestärkt und der Mutterkuchen und das Ungeborene werden besser durchblutet. Übungswehen unterscheiden sich von Senkwehen, die erst ab der 36. Schwangerschaftswoche auftreten können, und den Geburtswehen, die eine baldige Geburt ankündigen.

Uterusoperation ist der medizinische Fachbegriff für alle Operationen, die am Uterus, also der Gebärmutter, durchgeführt werden. Hierzu gehören unter anderem der Kaiserschnitt, die Ausschabung, die Sterilisation oder die Entfernung von Tumoren. Die entsprechende Angabe im Mutterpass soll dem medizinischen Fachpersonal dabei helfen abzuschätzen, welche Risiken bei der Schwangerschaft oder der Geburt auftreten können.

V

Vaginalsonografie ist der medizinische Fachbegriff für eine Ultraschalluntersuchung von der Vagina aus. Bei einer Ultraschalluntersuchung wird die bildliche Darstellung von Körperteilen, Gewebe und Organen möglich. Bei einer Vaginalsonografie wird ein längliches Ultraschallgerät durch die Vagina in den Unterleib eingeführt. Auf diese Weise können Ärzt:innen unter anderem die Harnröhre, die Eierstöcke, die Eileiter und die Gebärmutter untersuchen. Dabei handelt es sich um eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung bestimmter Erkrankungen, bei der auch eine unentdeckte Schwangerschaft festgestellt werden kann.

Varikosis, häufig auch Varizen, ist der medizinische Fachbegriff für Krampfadern. Als Krampfadern werden in der Medizin sichtbar erweiterte Blutgefäße unter der Haut bezeichnet. Am häufigsten kommen diese in den Beinen vor. In vielen Fällen könnte eine Überlastung der Blutgefäße zugrundeliegen, die durch Übergewicht, Schwangerschaft oder mangelnde Bewegung entsteht. Krampfadern können zu Wassereinlagerungen, Hautveränderungen und Geschwüren führen und durch Kompressionsbehandlungen oder eine Operation behandelt werden.

Veganismus leitet sich von vegan ab. Als vegan wird eine Ernährung ohne tierische Produkte bezeichnet. Das heißt, dass nicht nur auf Fleisch verzichtet wird, sondern auch auf Eier, Milchprodukte, Honig und andere Lebensmittel, die nicht aus Pflanzen oder Pilzen hergestellt werden. Veganismus ist eine Lebenseinstellung, die jede Form der Ausbeutung von Tieren ablehnt.

Vormilch, auch Erstmilch oder Kolostrum genannt, ist die Muttermilch der ersten zwei bis fünf Tage. Diese gelbliche und dickflüssigere Muttermilch enthält besonders viele Nährstoffe. Die leicht verdauliche Vormilch mit ihrer hohen Konzentration von wichtigen Inhaltsstoffen ist perfekt auf die Bedürfnisse des Neugeborenen ausgerichtet. Obwohl das Baby direkt nach der Geburt nur kleine Mengen trinken kann, bekommt es durch die Vormilch alle notwendigen Nährstoffe.

Der Vormund ist eine Person, die eine Vormundschaft gegenüber einem sogenannten Mündel hat. Vormundschaft ist ein Rechtsbegriff, der im Bürgerlichen Gesetzbuch festgeschrieben ist. Wie Eltern hat ein Vormund Pflichten und Rechte, das Kind zu Pflegen, zu Erziehen, zu beaufsichtigen und den Aufenthalt zu bestimmen oder diese Aufgaben von andren durchführen zu lassen.

Vulvavarizen ist der medizinische Fachbegriff für Krampfadern im Schambereich. Als Krampfadern werden in der Medizin erweiterte Blutgefäße bezeichnet. Diese Überlastung der Blutgefäße tritt häufig aufgrund von hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft auf. Vulvavarizen bedeuten keine große Gefahr und verschwinden nach der Geburt in den meisten Fällen. Vorbeugend können Schwangere die Beine hochlegen und versuchen, nicht zu lange am Stück zu liegen oder zu sitzen.

W

Windpocken sind eine hochansteckende Viruserkrankung. Sie treten in der Regel im frühen Kindesalter auf. Besonders betroffen sind Kindergarten- und Schulkinder bis zu 10 Jahren. Ungeschützte Jugendliche oder Erwachsene können sich aber ebenfalls anstecken. Die Erkrankung führt zu Abgeschlagenheit, Fieber und einem juckenden Hautausschlag am ganzen Körper. Das Virus verbreitet sich über das Sprechen, Husten, Niesen und über den direkten Hautkontakt. Ist die Erkrankung überstanden, verbleiben die Viren im Körper und können Jahre später zu einer Gürtelrose mit ebenfalls ansteckenden Bläschen führen. In seltenen Fällen können auch ungeborene Kinder über den Mutterkuchen angesteckt werden. Dies stellt eine große Gefahr für das Baby dar. Durch die Impfung, die ab dem elften Lebensmonat empfohlen wird, können Kinder und Erwachsene bestmöglich geschützt werden.

Wochenbetteinlagen sind Produkte, die während des Wochenflusses das Wundsekret aus der Gebärmutter aufnehmen sollen. Da die Plazenta kurz nach der Geburt ausgeschieden wird, hinterlässt sie eine Wunde innerhalb der Gebärmutter. Diese Wunde und eventuell vorhandene Geburtsverletzungen führen zum Wochenfluss, der durch die Wochenbetteinlage aufgenommen werden soll. Die Einlagen werden wie eine Damenbinde getragen.

Als Wochenflussstau, häufig auch Lochienstauung genannt, wird die Stauung des Wochenflusses in der Gebärmutterhöhle genannt. Der Wochenfluss ist eine natürliche Reaktion des Körpers nach der Geburt. Dabei fließt vor allem das Blut der Wunde ab, die durch die Ablösung des Mutterkuchens entstanden ist. Sollte der Wochenfluss plötzlich abbrechen oder deutlich weniger werden, Bauchschmerzen oder Fieber auftreten, kann es sich um einen Wochenflussstau handeln. Ein Wochenflussstau kann zu Entzündungen führen, ist aber leicht behandelbar.

Als Wöchnerin werden Mütter im sogenannten Wochenbett bezeichnet. Dieser Zeitraum umfasst in der Regel die ersten acht Wochen nach der Geburt des Kindes. Im Wochenbett lernen Mutter und Kind das Stillen und festigen ihre gemeinsame Bindung. Bei der Wöchnerin bildet sich die Gebärmutter zurück und mögliche Geburtsverletzungen verheilen. Für Mutter und Kind ist dies eine Zeit der Ruhe. Oft werden sie dabei von einer Hebamme betreut, die sie regelmäßig besucht.

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Als Zeichnungsblutung wird eine leichte Blutung vor dem Beginn der Geburt genannt. Zu dieser Blutung kommt es, wenn sich der sogenannte Schleimpfropf löst, der während einer Schwangerschaft den Muttermund verschließt. Der Ausfluss kann auch weißlich sein. Dann enthält er kein Blut. Wenn eine Zeichnungsblutung nicht zusammen mit Wehen auftritt, kann es noch einige Tage bis zur Geburt dauern.

Das Zentralnervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Über dieses System werden alle Wahrnehmungen, alles Denken, Fühlen, Erinnern und alle bewussten Bewegungen des Menschen gesteuert, verarbeitet und weitergegeben. Das Zentralnervensystem wird häufig mit ZNS abgekürzt.

Zygote ist der biologische Fachbegriff für eine Zelle, in der zwei Erbinformationen miteinander verschmolzen sind. Bei der menschlichen Fortpflanzung ist dies die durch den Samen befruchtete Eizelle, die beide Erbinformationen enthält. Wenn sich diese befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, beginnt die Schwangerschaft. Die Zygote ist ein Stadium der Entwicklung des Embryos, des ungeborenen Babys.