Das erste Schwangerschaftsdrittel ist der Zeitraum von der 1. bis zur 13. Schwangerschaftswoche. Diese Zeit ist für viele Frauen sehr anstrengend. Der Körper verändert sich unter der Einwirkung verschiedener Hormone. Viele Schwangerschaftsbeschwerden können auftreten und oft fahren auch die Emotionen Achterbahn. Alle wichtigen Organe des Babys werden in dieser Phase angelegt. Das Herz schlägt, Gehirn und Nervensystem bilden sich aus. Zu sehen bekommst du dein Kind erstmals zwischen der 9. und der 12. Schwangerschaftswoche im Rahmen der ersten Ultraschalluntersuchung. Du solltest wissen, dass die ersten Wochen nach der Befruchtung kritisch sind. In diesem sensiblen Zeitraum ereignen sich 80 Prozent aller Fehlgeburten. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, umso geringer ist das Risiko. In der 15. Schwangerschaftswoche liegt die Gefahr einer Fehlgeburt nur noch bei einem bis drei Prozent.

Dein Körper verändert sich vom ersten Tag der Schwangerschaft an. Das liegt an den Hormonen, die jetzt vermehrt ausgeschüttet werden. Progesteron und hCG lockern die Gebärmutterschleimhaut und das Bindegewebe auf, sodass der Embryo sich einnisten und dann ungehindert wachsen kann. Östrogene sorgen schon in der frühen Schwangerschaft für ein Wachstum der Brüste und bereiten den Körper so auf die kommende Zeit des Stillens vor. Die hormonelle Umstellung kann mit Schwangerschaftsbeschwerden verbunden sein. Zu den häufigsten zählen Übelkeit und Erbrechen, Spannen in den Brüsten, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit. Manche Frauen sind in dieser Zeit besonders empfindlich auf Gerüche oder Geschmäcker. Einige stellen fest, dass sie öfter zur Toilette müssen als bisher. Auch für den erhöhten Harndrang ist das Hormon Progesteron verantwortlich. Es lockert nämlich die Muskulatur rund um die Harnblase, die dadurch schon auf geringen Druck sensibel reagiert. Auch dein Herz schlägt heftiger. Das liegt daran, dass es nun mehr Blut durch deinen Körper pumpt. Deine Blutgefäße weiten sich jetzt, was verschiedene Nebeneffekte mit sich bringen kann. Besenreiser oder Krampfadern gehören genauso dazu wie Nasenbluten, eine verstopfte Nase oder Zahnfleischblutungen. Viele Frauen erleben das erste Schwangerschaftsdrittel als anstrengend. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel geht es ihnen meistens viel besser.

Nach dem Eisprung wandert die Eizelle in Richtung Gebärmutter. Im Moment der Befruchtung befindet sie sich noch im Eileiter. Die entwicklungsfähige Zelle, die Zygote, wandert dann weiter und nistet sich in der aufgelockerten Gebärmutterschleimhaut ein. Nach der vierten Schwangerschaftswoche misst der Embryo ein bis zwei Millimeter, in der sechsten Schwangerschaftswoche bringt er es schon auf bis zu vier Millimeter. Dann sind Rumpf und Kopf im Umriss gut zu erkennen, ebenso die Arme und die Beine. Die Entwicklung der Lunge, des Neuralrohrs und der Nervenzellen beginnt.

Manchmal werden mehrere Eizellen gleichzeitig befruchtet. Dann sind zweiige Zwillinge unterwegs, vielleicht sogar mehreiige Drillinge oder Vierlinge. In anderen Fällen kommt es unmittelbar nach der Befruchtung zu einer Teilung der befruchteten Zelle. Dann spricht man von "eineiigen Zwillingen" oder "Mehrlingen". Eine Mehrlingsschwangerschaft wird frühestens bei der Ultraschalluntersuchung in der 9. Schwangerschaftswoche bestätigt.

Der Embryo wächst von oben nach unten. Das kannst du am verhältnismäßig großen Kopf erkennen. Langsam entsteht ein Gesicht. Mund und Nasenspitze sind erkennbar und über den noch offenen Augen entstehen die Augenlider. Das Gehirn sendet bereits Signale und reagiert auf Impulse. Aber nicht nur rund um den Kopf tut sich etwas, auch die Wirbelsäule bildet sich weiter aus und die inneren Organe entwickeln sich. Der Embryo ist am Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats etwa 15 Millimeter lang. Bei der Messung per Ultraschall stellt deine Ärztin oder dein Arzt fest, wie groß der Abstand zwischen Scheitel und Steißbein des Babys ist. Sie sehen daran, ob sich dein Kind zeitgerecht entwickelt. Der Begriff Scheitel-Steiß-Länge wird kurz mit SSL bezeichnet. Diese Abkürzung wird auch im Mutterpass gebraucht, wo der gemessene Wert eingetragen wird.

Zu sehen bekommst du dein Kind erstmals zwischen der 9. und der 12. Schwangerschaftswoche im Rahmen der ersten Ultraschalluntersuchung. In diesem Ultraschall ist auch der Herzschlag des Babys bereits erkennbar. In der 9. Schwangerschaftswoche sind alle inneren Organe des Kindes angelegt. Ab jetzt wird nicht mehr vom Embryo gesprochen, sondern vom Fötus. Um das Gehirn, das bisher ziemlich ungeschützt war, legen sich Schädelknochen, die noch lange weich und knorpelig bleiben werden. Das Gesicht entwickelt sich weiter, die Ohren sind zu erkennen und die Knospen für die Milchzähne bilden sich aus. Auch Rumpf, Gliedmaßen und Geschlechtsorgane verändern sich. An den Armen und Beinen erkennt man Zehen und Finger. Am Ende des dritten Schwangerschaftsmonats ist der Fötus sehr aktiv. Seine Bewegungen sind für dich aber noch nicht spürbar. Das Kind misst am Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels ungefähr sechs Zentimeter.

Im ersten Drittel der Schwangerschaft finden in der Regel zwei Voruntersuchungen statt, deren Ergebnisse im Mutterpass festgehalten werden. Bei der ersten Untersuchung wird die Schwangerschaft bestätigt. Um die 9. Schwangerschaftswoche folgt dann die erste Untersuchung mit Ultraschall.