Wenn eine Schwangerschaft mit dem Tod des Babys endet, ist das für Betroffene ein schlimmes Erlebnis. Du brauchst Zeit, um dieses Ereignis zu verarbeiten. Sprich mit vertrauten Menschen über deine Gefühle oder setz dich mit Personen in Verbindung, die dir professionell zur Seite stehen. Vor allem solltest du wissen, dass du mit dieser schrecklichen Erfahrung nicht alleine bist.

Von einer Fehlgeburt wird gesprochen, wenn das verstorbene Kind weniger als 500 Gramm wiegt. Sie kann mit heftigen Blutungen und mit krampfartigen Schmerzen verbunden sein. Es kann aber auch sein, dass dein:e Ärzt:in oder die Hebamme bei einer Vorsorgeuntersuchung feststellt, dass das Kind keine Lebenszeichen zeigt. Falls das Baby im Mutterleib gestorben sein sollte, wird man dir vielleicht zu einer Ausschabung der Gebärmutter raten. Diesem Eingriff musst du dich in der Regel nicht sofort unterziehen. Es ist wichtig, dass du dich von deinem Kind verabschiedest und dass du dir erlaubst, traurig zu sein.

Ungefähr jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens eine Fehlgeburt. Oft bleibt diese aber unbemerkt, weil die Schwangerschaft noch gar nicht festgestellt wurde. Die meisten Fehlgeburten ereignen sich in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Von einer späten Fehlgeburt ist die Rede, wenn sie sich zwischen der 12. und der 24. Schwangerschaftswoche ereignet.

Wenn ein Kind nach der 24. Schwangerschaftswoche tot zur Welt kommt, spricht man nicht von einer Fehlgeburt, sondern von einer Stillen Geburt oder Totgeburt. Dasselbe gilt für alle Kinder, die über 500 Gramm wiegen. Meistens stellt ein:e Ärzt:in oder die Hebamme bei einer Vorsorgeuntersuchung fest, dass das Kind im Mutterleib gestorben ist. Die Schwangere und ihre Angehörigen haben dann einige Tage Zeit, um sich von ihrem Baby zu verabschieden. Danach wird das Kind zur Welt gebracht. Viele Frauen wünschen sich erst einmal einen Kaiserschnitt. Meist wird aber dazu geraten, das Kind auf natürlichem Weg zu bekommen. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen den Verlust des Kindes besser verarbeiten können, wenn sie es Schritt für Schritt loslassen. Viele Mütter und ihre Angehörigen halten das Baby nach der Geburt in ihren Armen und geben ihm einen Namen.

Wenn du dein Kind durch eine Fehlgeburt verloren hast, kannst du es beerdigen, wenn du das möchtest. Du bist dazu aber nicht verpflichtet. Viele Kliniken sehen für früh verstorbene Kinder Bestattungen in einem Gemeinschaftsgrab vor. Anders verhält es sich bei einer Totgeburt oder bei einer Stillen Geburt. Das Kind muss dann beim Standesamt registriert werden und die Eltern haben die Pflicht, das verstorbene Baby bestatten zu lassen.

Für die meisten Frauen ist der Tod des Babys sehr schwer zu verkraften. Sie denken, dass sie etwas falsch gemacht haben oder haben das Gefühl, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Sprich mit vertrauten Personen über deine Gefühle. Beziehe auch dein:e Partner:in mit ein. Auch dieser Mensch hat ein Kind verloren und muss mit seiner eigenen und eurer gemeinsamen Trauer umgehen. Ein Ritual für euch beide oder für dich, mit dem du dich von deinem Sternenkind verabschieden kannst, wird dir guttun. Du könntest einen Brief an das verstorbene Baby schreiben oder ein Schmuckstück kaufen, das dich an dein Baby erinnert.

Für viele Frauen ist es wichtig, mit ein:er Expert:in über den Verlust zu sprechen. Du kannst deine Hebamme um Unterstützung bitten oder dich an eine Beratungsstelle in deiner Umgebung wenden. Manchen Frauen oder Paaren tut es gut, sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen betroffenen Menschen auszutauschen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Wenn du aus dem Grübeln nicht mehr herauskommst, solltest du ein:e Psychotherapeut:in kontaktieren.