Der lang ersehnte Moment ist gekommen. Das Baby ist da und du bist mit deinem Baby zurück aus dem Krankenhaus oder dem Geburtshaus. Jetzt folgt das Wochenbett, in dem viele neue Herausforderungen für dich anstehen. In der ersten Zeit musst du dich erst einmal mit deinem Kind vertraut machen und an die neue Situation gewöhnen. Es ist gut, wenn du jetzt Menschen um dich hast, die dir in den ersten Tagen und Wochen helfen und dich unterstützen. Das können deine Familie, dein:e Partner:in oder deine Freund:innen sein. Vielleicht kaufen sie schon einmal ein, während du noch im Krankenhaus bist, oder unternehmen etwas mit deinen älteren Kindern, solange du im Wochenbett bist. Eine wichtige und professionelle Hilfe sind Hebammen. Sie können dir zeigen, wie man mit einem Baby richtig umgeht, wie man es stillt, wie es sich bemerkbar macht, wenn es Hunger hat, schlafen will oder auf den Arm genommen werden möchte. Nützliche Tipps bekommst du auch von anderen Eltern, Ärzt:innen und bei Beratungsstellen wie dem Netzwerk Frühe Hilfen.

Auch wenn die letzten Wochen der Schwangerschaft vielleicht etwas aufregend sind, solltest du sie nutzen, um die Ankunft des Babys vorzubereiten. Das erleichtert dir die Zeit nach der Geburt. Ist die Erstausstattung für das Kind komplett? Wo soll es schlafen? Hat es schon eine Babyschale für das Auto oder einen Kinderwagen? Gut ist auch, wenn du im Voraus klärst, wie ihr das Familienleben organisieren wollt: Wer übernimmt die Kinderbetreuung? Gibt es finanzielle Unterstützung, die du beantragen kannst? Wann nimmt wer Elternzeit? Wie wollt ihr die Aufgaben im Haushalt untereinander aufteilen? Auch wenn du vor der Entbindung noch nicht auf alle diese Fragen eine Antwort hast, ist es gut, schon früh darüber nachzudenken und sie möglichst bald zu klären.

In den ersten Tagen und Wochen zuhause lernen das Baby und du euch erst einmal kennen. Du schenkst deinem Baby Zuwendung und Wärme und ihr kuschelt miteinander. Dies nennt man auch Bonding. Nimm dir Zeit dafür. Auch dein:e Partner:in und andere Familienmitglieder wie zum Beispiel deine anderen Kinder müssen sich mit dem kleinen Baby vertraut machen. Eventuell kann einer von ihnen schon mal das Wickeln oder die Babypflege übernehmen, um dich zu entlasten. Die ganze Familie muss sich nach und nach an den neuen Tagesablauf gewöhnen. Wenn dir noch nicht danach ist, Besuch zu empfangen, solltest du dich nicht dazu gezwungen fühlen. Dafür ist auch später noch Zeit. Genauso kann der Haushalt in den ersten Tagen mal warten. In den ersten Lebenswochen schläft dein Baby etwa 16 bis 18 Stunden am Tag, allerdings meistens nicht mehr als drei bis vier Stunden am Stück. Wenn dein Baby nachts aufwacht, lässt du am besten das Licht aus und spielst nicht mit dem Kind. So gewöhnt es sich an den Unterschied zwischen Tag und Nacht. Genieße die Zeit, in der dein Baby schläft, und erhole dich von den Strapazen der Schwangerschaft und Geburt. Gut ist, wenn ab und zu jemand bei diesen Pausen auf das Baby aufpassen kann, damit du Zeit hast, etwas anderes zu machen. Sei es, dass du etwas für dich machst, wie zum Beispiel einen Spaziergang, oder dass du dich mit deinen anderen Kindern beschäftigen kannst.

Selbst kleine Dinge wie zur Toilette gehen, Duschen oder Einkaufen sind in der ersten Zeit zuhause eine kleine Herausforderung. Nehme ich das Baby mit ins Bad? Reicht es, wenn ich es sicher ablege? Bevor du mit deinem Baby aus dem Haus gehst, stellt sich die Frage: Hat das Baby frische Windeln? Hat es Hunger? Was muss ich noch alles mitnehmen? Schneller als du denkst wird all das aber kein Problem mehr sein. Wenn du ins Bad gehst, nimmst du entweder das Baby oder den Babymonitor mit. Damit kannst du die Geräusche aus dem Zimmer, in dem dein Baby schläft, hören. Beim Einkaufen lässt du dir am besten von dein:er Partner:in, deiner Familie oder von Freund:innen und Bekannten helfen. Sei es, dass dich jemand beim Einkaufen begleitet oder für dich einkauft oder aber auf dein Baby aufpasst, solange du weg bist.

Die wichtigste Unterstützung bekommen Mütter in den meisten Fällen von ihrer Familie, ihre:r Partner:in und Freund:innen. Scheu dich nicht, sie um Hilfe zu bitten. Es ist das Normalste der Welt, diese Hilfe anzunehmen. Eine weitere wichtige und professionelle Hilfe sind Hebammen. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt hast du Anspruch darauf, dass eine Hebamme einmal pro Tag zu dir nach Hause kommt. Die Kosten dafür übernimmt deine Krankenversicherung. Die Hebamme kann dir bei vielen Fragen helfen, zum Beispiel bei Stillproblemen, bei der Säuglingspflege oder wie du erkennst, ob sich dein Kind richtig entwickelt. Die Hebamme kümmert sich auch darum, dass du dich selbst gut von der Entbindung erholen und dir ein Netzwerk zur Unterstützung im Alltag aufbauen kannst. Nützliche Tipps bekommst du oft auch bei anderen frischgebackenen Eltern. Außer im Freundes- oder Bekanntenkreis trifft man sie in Stillcafés, Elterntreffs oder Rückbildungskursen. Es gibt auch spezielle Vätertreffs, bei denen sich Väter untereinander austauschen können.

In schwierigen Situationen oder wenn dir die Unterstützung von deiner Familie, deine:r Partner:in, oder deinen Freund:innen fehlt, kannst du dich auch an das Netzwerk Frühe Hilfen wenden. Hier findest du kostenlos Unterstützung, Beratung und Begleitung in deiner Nähe. Informationen dazu bekommst du in deinem Krankenhaus, bei dein:er Frauen- oder Kinderärzt:in oder der Schwangerschaftsberatungsstelle in deiner Nähe.