Auf der vierten Seite des Mutterpasses werden alle wichtigen Daten zu früheren Schwangerschaften eingetragen. Hier notiert dein:e Frauenärzt:in oder deine Hebamme zum Beispiel, wie deine früheren Geburten verlaufen sind, und halten das Geburtsgewicht und Geschlecht der Kinder fest. Auch eine Checkliste mit Beratungsthemen befindet sich auf dieser Seite im Mutterpass. Sie helfen deine:r Ärzt:in oder deiner Hebamme, das Beratungsgespräch zu strukturieren und dich umfassend aufzuklären.

Bei einem Gespräch über frühere Schwangerschaften wirst du auch zu Komplikationen befragt. Diese Informationen sind für deine aktuelle Schwangerschaft wichtig. Es kann sein, dass deine Schwangerschaft aufgrund dieser Angaben als Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Das bedeutet, dass deine Ärztin, dein Arzt oder deine Hebamme deine Schwangerschaft besonders aufmerksam beobachten werden. Als Beispiele für Komplikationen, die abgeklärt werden müssen, stehen in der dafür vorgesehenen Tabelle verschiedene Fachbegriffe. Abortio ist zum Beispiel der medizinische Begriff für eine Fehlgeburt. Abruptio ist der Fachausdruck für einen Schwangerschaftsabbruch. EU ist die gebräuchliche Abkürzung für Extra-Uterin-Schwangerschaft. Es handelt sich dabei um eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter, also um eine Bauchhöhlenschwangerschaft oder um eine Eileiterschwangerschaft. In beiden Fällen kann der Embryo nicht ausgetragen werden. Auch unkomplizierte Geburtsverläufe werden in die Liste des Mutterpasses aufgenommen. Unter einer Spontangeburt versteht man zum Beispiel eine vaginale Geburt ohne besondere medizinische Eingriffe. Eine vaginale Operation ist ein operativer Eingriff bei der Geburt, zum Beispiel mit einer Saugglocke oder eine Zangengeburt. Mit dem Wort Sectio wird ein Kaiserschnitt bezeichnet.

Bei deiner ersten Vorsorgeuntersuchung wirst du zu verschiedenen Themen beraten, die deine Gesundheit und die deines Kindes betreffen. Du findest sie als Check-Liste in der unteren Hälfte von Seite vier im Mutterpass. Anhand dieser Liste wirst du von deine:r Ärzt:in oder deiner Hebamme befragt. Sie stellen dir Fragen zu deiner Ernährung, zu Medikamenten, die du einnimmst, und ob du rauchst oder Alkohol trinkst. Auch ärztliche Hinweise zur Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsberatung werden dokumentiert, ebenso die ärztliche Beratung zum HIV-Antikörpertest, zur Mundgesundheit und zur Krebsfrüherkennung.

Du kannst dich während der Schwangerschaft freiwillig auf HIV testen lassen. In diesem Fall wird auf Seite vier im Mutterpass notiert, dass ein Test gemacht wurde. Es wird nicht eingetragen, welches Ergebnis der Test hatte, damit diese sensible Information nur dir bekannt ist. Die Kosten für den Test trägt die Krankenkasse.