Auf den beiden letzten Seiten des Mutterpasses werden alle wichtigen Werte rund um die Entbindung und die Wochen danach eingetragen. Sie betreffen sowohl die Mutter als auch das Baby. Dieser Abschlussbericht wird in der medizinischen Fachsprache Epikrise genannt.

Die Einträge im ersten Abschnitt der Seite 15 geben einen kurzen Überblick über den Schwangerschaftsverlauf. Im zweiten Abschnitt geht es dann schon um die Entbindung. Ärzt:innen und Hebammen tragen hier wichtige Daten zum Geburtsvorgang ein. Sie notieren zum Beispiel, in welcher Position sich das Kind vor der Entbindung befunden hat, oder ob es als Spontangeburt, per Kaiserschnitt oder mit der Saugglocke zur Welt kam. Bei einer Entbindung mit der Saugglocke wird das Kürzel VE für Vakuumextraktion eingetragen. Auch die Untersuchungsergebnisse, die das Neugeborene betreffen, werden auf der Seite 15 dokumentiert. Dazu gehören Einträge über die Größe, die Länge und das Gewicht des Babys, Blutwerte und die Ergebnisse des sogenannten Apgar-Tests. Der Name des Tests ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der verschiedenen Bereiche, die eine, fünf und zehn Minuten nach der Geburt genau beobachtet werden. Das sind Atmung, Puls, Grundtonus, also die Muskelspannung, Aussehen und Reflexe des Kindes. Jede Funktion wird mit jeweils einem, zwei oder drei Punkten bewertet. Der Test gibt Auskunft darüber, ob das Kind die Geburt gut überstanden hat.

Im dritten Abschnitt auf Seite 15 wird dokumentiert, wie es der Mutter und dem Kind im Wochenbett geht. In manchen Fällen bekommst du als Wöchnerin eine Spritze mit der Anti-D-Prophylaxe. Sie ist dann notwendig, wenn das Blut der Mutter rhesus-negativ und das des Kindes rhesus-positiv ist. Sie verhindert, dass es bei der nächsten Schwangerschaft der Mutter zu einer Rhesus-Unverträglichkeit kommt. Mit dem direkten Coombs-Test, der auch dokumentiert wird, wird untersucht, ob das Neugeborene Antikörper im Blut hat.

Auf der Seite 16 im Mutterpass trägt deine Hebamme oder dein:e Ärzt:in ein, ob bei dir oder dem Kind in den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung gesundheitliche Komplikationen aufgetreten sind. Die untersuchende Person notiert deine Blutdruckwerte. Sie ermittelt den Anteil von Hämoglobin in deinem Blut und dokumentiert Einzelheiten zu deinen Urinwerten. Auf dieser letzten Seite deiner aktuellen Schwangerschaft wird außerdem eingetragen, ob du mit deinem Baby schon bei der U3 Vorsorgeuntersuchung warst und ob es dabei Auffälligkeiten gab. Das ist wichtig für weitere Schwangerschaften. Die U3 ist die dritte Kinderuntersuchung, die in der vierten und fünften Lebenswoche des Babys stattfindet. Alle Vorsorgeuntersuchungen des Kindes werden im gelben Kinderuntersuchungsheft dokumentiert. Die Kosten dafür übernimmt deine Krankenkasse.