Es gibt viele Kurse, an denen du nach der Geburt deines Babys teilnehmen kannst. Du kannst dort Dinge lernen, die dir das Leben mit Kind erleichtern. Einige der Angebote dienen dazu, deinem eigenen Körper etwas Gutes zu tun, wie zum Beispiel Sportkurse und Rückbildungskurse. In anderen kannst du lernen, dein Baby richtig zu stillen, das Kind rückenschonend zu tragen oder wie man es am besten in seiner Entwicklung fördert. Es gibt nicht nur Kurse für Mütter, sondern auch für Väter, für Paare und sogar für Großeltern, die auf den neuesten Stand in Sachen Pflege und Ernährung von Babys gebracht werden möchten. Viele der Angebote findet man bei sogenannten Familienzentren und Elternschulen. Dort können sich Eltern auch beraten lassen. Die Kurse sind außerdem Treffpunkte für Mütter und Väter, wo du dich mit anderen Eltern austauschen und hilfreiche Tipps erfahren kannst. Hebammen und Kinderärzt:innen können dir sagen, welche Kurse für dich und deine Familie empfehlenswert sind.

Es gibt keine festen medizinischen Vorgaben dafür, ab wann man als frischgebackene Mutter nach der Entbindung wieder beginnen darf, Sport zu treiben. Möglich ist das aber, sobald die Geburtsverletzungen im Wochenbett verheilt sind und du einen Rückbildungskurs besucht hast. Gut geeignet sind Sportarten wie Yoga und Pilates. Zu vielen dieser Kurse kannst du auch dein Baby mitnehmen. Falls du mit einem Kaiserschnitt entbunden hast, solltest du etwas länger warten, bis du wieder anfängst zu trainieren. Wichtig ist auch, dass du dich in der ersten Zeit nach der Entbindung beim Sport nicht zu sehr verausgabst.

Es gibt viele Kurse, in denen Eltern lernen können, wie sie richtig mit ihrem Baby umgehen, wie sie es erziehen und unterstützen können. Einige dieser Angebote sind Kurse für werdende Eltern, die bereits vor der Geburt beginnen. Sie laufen meist bis zum Ende des ersten Geburtstags des Kindes. Andere Elternkurse starten erst nach der Entbindung. Sie heißen Elterntraining, SPIN, STEP, TAFF oder SAFE und haben unterschiedliche Schwerpunkte. Bei SAFE geht es beispielsweise darum, wie man eine sichere Bindung zum Kind aufbauen kann und wie man die Bedürfnisse des Kindes richtig erkennt. Kinder, die sich geborgen und verstanden fühlen, sind widerstandsfähiger gegen Stress, ausdauernder beim Lernen und verhalten sich in Konflikten sozialer. SAFE steht für die Worte „Sichere Ausbildung Für Eltern“. SPIN wurde zur Behandlung von Familien mit Erziehungsschwierigkeiten entwickelt. In diesen Kursen lernen Eltern, gute Lösungswege für Konflikte zu finden. Elternkurse bieten auch die Möglichkeit, Fragen rund ums Kind und ums Elternsein zu stellen, die dir beim Geburtsvorbereitungskurs vielleicht noch nicht eingefallen sind. Außerdem geht es darum, wie man die Bedürfnisse des Kindes richtig erkennt. Dadurch, dass diese Kurse über längere Zeit in festen Gruppen durchgeführt werden, lernen sich die Teilnehmer untereinander gut kennen und können sich immer wieder über Erfahrungen austauschen. Familienzentren und Hebammenpraxen können dir sagen, welche Angebote es vor Ort gibt.

Bei Entwicklungskursen geht es vor allem um die körperliche Entwicklung des Babys. Einer davon ist das sogenannte „Prager Eltern-Kind-Programm“, kurz PEKiP genannt. Darin bekommen Eltern Tipps, wie sie ihr Kind anregen können, auf unterschiedliche Weise zu spielen, sich zu bewegen und so neue Fähigkeiten zu erwerben. Bei den Kursen bekommen Babys außerdem Kontakt zu anderen Babys und die Beziehung zwischen dir und deinem Kind wird gestärkt. Du kannst dich dabei auch mit anderen Eltern über Fragen zur Entwicklung und zur Erziehung deines Kindes austauschen. Auch diese Kurse finden meistens für eine längere Zeit in einer festen Gruppe statt, so dass die Teilnehmer:innen einander näher kennenlernen können.

Auch für Väter gibt es zahlreiche Angebote, die ihnen helfen, sich auf die neue Situation nach der Geburt einzustellen. Dazu gehören Väterkurse, Väterberatung, Vätertreffs und Väterabende. Bei diesen Kursen und Abenden geht es zum einen um praktische Tipps zu Babypflege, Erziehung, Windeln wechseln, das Erkennen von Bedürfnissen und vielem mehr. Zum anderen geht es aber auch um Fragen, wie Männer ihre Zeit und Energie zwischen Job und Familie aufteilen, wie sich die Partnerschaft durch das Kind ändert, wie man mit einer möglichen Trennung umgeht oder wo man finanzielle Unterstützung bekommt, falls das nötig ist. Informationen hierzu gibt es bei Familienberatungsstellen.

Babys lieben Massagen. In Kursen für Babymassage kannst du verschiedene Techniken erlernen, wie du dein Baby richtig massierst. Sie tun ihm auf vielerlei Weise gut. Babymassage kann Koliken und Blähungen vorbeugen, die Durchblutung verbessern und den Stoffwechsel anregen. Eine regelmäßige Massage stets zur selben Tageszeit kann deinem Kind außerdem helfen, einen guten Tagesrhythmus zwischen Wachsein und Schlafen zu finden.

Es gibt viele Arten von Musik-, Spiel- und Sportkursen für Babys. Kinder freuen sich zum Beispiel, wenn sie dabei Rasseln, Trommeln und vieles mehr entdecken. Schon kleinste Kinder mögen Musik. Auch Wasser macht ihnen Spaß. Beim Babyschwimmen geht es darum, dass dein Baby die Bewegung im Wasser, die es schon aus deinem Bauch kennt, wieder für sich entdeckt. Babyschwimmen wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Bewegungsfähigkeit und der Sinne deines Kindes aus. Das gilt auch für Krabbelkurse und Babyturnen.

In vielen Städten und Gemeinden können werdende Eltern an Kursen, Seminaren und Treffen mit Gleichgesinnten teilnehmen, ohne diese fest buchen zu müssen. Die Teilnahme ist freiwillig. Du kannst an jedem neuen Tag ein anderes Angebot auswählen, musst es aber nicht. Deswegen nennt man diese Veranstaltungen auch „offene Angebote“. Sie werden meistens von Hebammen oder Pädagog:innen geleitet. Die Palette ist breit. Es gibt zum Beispiel Treffen für frischgebackene Eltern, in denen du all deine Fragen loswerden kannst. Auch für Alleinerziehende gibt es eigene Treffen, um Kontakte zu knüpfen, Probleme und Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur gemeinsam etwas zu unternehmen. Viele der Angebote sind kostenlos.