Eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes bringen für werdende Mütter und Väter eine Menge Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Kein Wunder also, dass sich in das Gefühl von Vorfreude und Glück manchmal Fragen, Unsicherheit und Sorgen mischen. Zum Glück gibt es neben den klassischen Geburtsvorbereitungskursen, den Beratungsstellen der Frühen Hilfen und der Partnerschaftsberatung noch viele weitere Beratungsangebote und Kurse, die dir helfen, dich gut auf die Entbindung und auf das Leben mit dem Kind einzustellen.

Auch als Schwangere musst du nicht auf Bewegung und Sport verzichten. Im Gegenteil. Körperliche Aktivität ist sowohl für dich selbst gut als auch für dein Baby. Du machst dich damit fit für die Geburt, die Plazenta wird gut durchblutet und die Nährstoffe kommen besser beim Kind an. Nebenbei hebt ausreichend Bewegung die Laune, schützt vor zu starker Gewichtszunahme und kann sogar Beschwerden wie Wassereinlagerungen oder Rückenschmerzen vorbeugen. Ideal sind Gymnastik, Schwimmen, Joggen, Spaziergänge. Außerdem gibt es viele weitere Arten von Sportkursen speziell für Schwangere, darunter Yoga und sogar Bauchtanz. Entscheidend ist, dass du dich dabei wohlfühlst. Die Kurse werden unter anderem von Familienzentren, Schwimmbädern, Volkshochschulen, Fitnesszentren, Geburtshäusern und Hebammen angeboten. Manchmal übernehmen Krankenversicherungen einen Teil der Kosten für solche Kurse. Falls du schon vor der Schwangerschaft sportlich aktiv warst, kannst du weiter trainieren, sofern deine Schwangerschaft unproblematisch verläuft. Allerdings solltest du keinen Leistungssport machen und das Training ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft verringern. Ungeeignet sind schnelle und körperlich anstrengende Mannschafts- oder Kampfsportarten. Das Risiko ist zu groß, mit Mitspieler:innen oder Mitkämpfer:innen zusammenzustoßen.

Viele Mütter und Väter fragen sich, wie sie mit ihrem Kind nach der Geburt am besten umgehen sollten. Wie kann ich mein Baby optimal versorgen, ohne es zu verwöhnen? Was tue ich, wenn ich an meine Grenzen stoße, weil das Kind möglicherweise viel schreit und ich tage- oder wochenlang kaum zum Schlafen komme? Antworten auf diese und viele andere Fragen bekommst du in sogenannten Elternkursen. Die Auswahl ist groß und es lohnt sich, genauer hinzusehen, welcher Kurs wirklich zu den eigenen Vorstellungen passt. Gute Kurse haben vor allem zwei Ziele. Sie helfen dir zu lernen, wie du liebevoll und unterstützend auf dein Kind eingehen kannst. Gleichzeitig fördern sie deine Fähigkeit, Kinder zu lenken, ihnen Grenzen zu setzen und ihnen Regeln für einen guten Umgang mit anderen Menschen beizubringen, ohne sie seelisch oder körperlich zu verletzen. Bekannte Elternkurs-Programme heißen SPIN, SAFE, STEP, TAFF oder „Starke Eltern“. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte. SAFE steht zum Beispiel für „Sichere Ausbildung für Eltern“. SPIN wurde zur Behandlung von Familien mit Erziehungsschwierigkeiten entwickelt. Familienzentren und Hebammenpraxen können dir sagen, welche Angebote es vor Ort gibt. Du kannst dich schon vor der Geburt des Kindes über die verschiedenen Kurse informieren.

Immer mehr Väter möchten heute stärker an der Entwicklung ihres Kindes teilhaben und eine innige Beziehung zu ihm entwickeln. Zu Recht, denn auch der Vater spielt für das Kind ein wichtige Rolle. Das bringt für viele Männer neben Vorfreude und Neugier auch Unsicherheiten mit sich. Wie kann ich ein guter Vater und Partner sein? Wie kann ich meine Partnerin am besten unterstützen? Was wird von mir erwartet? Wie kann ich eine gesunde Beziehung zu meinem Kind aufbauen? In speziellen Väterkursen finden Männer auf diese und andere Fragen Antworten. Außerdem lernen sie dort als Partner, wie man das Kind richtig hält, wie man eine Flasche für das Kind zubereitet und wie man es richtig wickelt. Angeboten werden Väterkurse meistens von Krankenhäusern oder Vätervereinen. Auch die Kosten von Väterkursen werden teilweise von der Krankenversicherung übernommen. Am besten du informierst dich vorher bei deiner Versicherung.