Ein neugeborenes Kind braucht viel Schlaf. In den ersten drei Monaten schlafen viele Babys sogar 16 bis 18 von 24 Stunden. Die Schlafzeit ist dabei auf fünf oder sechs Phasen verteilt. Schon im vierten Lebensmonat verändert sich das Schlafverhalten deutlich. Dann reichen Kindern oft 12 bis 15 Stunden pro Tag aus und ein großer Teil der Schlafzeit verschiebt sich in die Nacht. Mit dem Schlaf eines Erwachsenen ist der von Babys aber nicht richtig zu vergleichen. Die Schlafphasen eines Kindes sind kürzer und der Schlaf ist insgesamt weniger tief. Nachts wachen kleine Kinder deswegen häufig auf und wollen getröstet oder gefüttert werden. Jedes Baby hat außerdem seinen eigenen Zeittakt und unterschiedliche Bedürfnisse. Hab also keine Angst, wenn sich das Schlafverhalten deines Babys von dieser Beschreibung unterscheidet. Du kannst außerdem alles, was dir Sorgen bereitet, mit dein:er Kinderärzt:in besprechen. Das geht zum Beispiel bei einer der kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder.

Auch wenn du dein Baby liebst, wirst du es wahrscheinlich als anstrengend empfinden, dass du immer wieder von Geschrei und Gequengel geweckt wirst. Viele Mütter und ihre Angehörigen leiden darunter, dass auch sie selbst über Wochen nicht richtig zur Ruhe kommen. Du kannst aber sicher sein, dass sich das Schlafverhalten deines Kindes weiterhin verändern wird. Viele Babys schlafen im Alter von sechs Monaten schon fünf bis sechs Stunden am Stück. Dann spricht man davon, dass das Kind durchschläft.

Wenn dein Kind besonders lange braucht, um zu seinem Rhythmus zu kommen, liegt das nicht daran, dass du etwas falsch machst. Babys haben, genau wie Erwachsene, unterschiedliche Ruhebedürfnisse. Manche brauchen wenig Schlaf, andere sind richtige Vielschläfer. Das eine Baby kommt abends schnell zur Ruhe, das andere ist ein kleiner Abendmensch und dreht vor dem Zubettgehen noch einmal richtig auf. Du kannst deinem Kind helfen, einen Rhythmus zu finden, der euch beiden guttut.

Dein Baby schläft nicht auf Knopfdruck ein. Und vielleicht schläft es lange Monate nicht durch, auch wenn du dir das sehnlichst wünschst. Versuche bitte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Leider gibt es noch immer Ratgeber, die empfehlen, das Baby einfach schreien zu lassen. Davon ist unbedingt abzuraten. Für das weinende Baby bedeutet es enormen Stress, wenn es in seiner Not ganz allein gelassen wird. Es wird dann zwar irgendwann aufgeben und wirklich einschlafen, aber für seine Entwicklung ist dieses Vorgehen sehr schlecht. Die Bindung zwischen dir und dem Kind wird dadurch beschädigt. Hilf deinem Baby auf sanfte Weise, in den Schlaf zu finden. Abends kannst du es zum Beispiel mit einem warmen Bad oder einer kleinen Massage glücklich machen. Die meisten Kinder entspannen sich dabei und schlafen danach gut ein. Ein solches Abendritual kann deinem Kind außerdem dabei helfen zu verstehen, dass die Schlafenszeit gekommen ist.

In einem Raum, der nicht zu warm und nicht zu kalt ist, wird dein Baby sich wohlfühlen. Unterschiedliche Lichtverhältnisse zeigen dem Kind, wann Tag und wann Nacht ist. Deshalb sollte es sein Nickerchen am Tag in einem hellen Raum oder, wenn möglich, im Freien machen. Die Nachtruhe darf es dann in einem abgedunkelten Zimmer genießen. Wenn dein Kind schon in einem eigenen Bettchen schläft, sollte es sich darin nicht verloren fühlen. Dagegen hilft zum Beispiel ein Baby-Schlafsack. Verzichte aber auf Kissen, sie können für das Kind gefährlich werden. Für einen sicheren Schlaf sollte das Bett auch unbedingt frei sein von Kuscheltieren oder Decken. Auch ein Schlaflied, eine Spieluhr oder leises Summen kann tröstend sein.

Wenn dein Kind nachts erwacht und weint, ist es wahrscheinlich am Ende einer Schlafphase angelangt. Du solltest es dann besonders sanft beruhigen, damit es weiterdämmern kann. Verzichte beim nächtlichen Stillen oder Füttern auf helle Beleuchtung. Gewöhne dein Kind möglichst nicht daran, dass es immer zu trinken bekommt, wenn es hochschreckt. Sonst will es das in Zukunft immer wieder, egal, ob es hungrig ist oder nicht. Wenn dein Baby weint, weil es deine Nähe braucht, musst du es nachts nicht unbedingt aus seinem Bettchen heben. Viele Kinder beruhigen sich bei einer sanften Berührung oder wenn sie eine vertraute Stimme hören.

Wenn dein Baby über einen längeren Zeitraum hinweg nachts immer wieder herzzerreißend weint und kaum zu beruhigen ist, solltest du deine Hebamme oder dein:e Kinderärzt:in kontaktieren. Dann muss nämlich geklärt werden, was hinter der Schlafstörung steckt. Lass dich unterstützen, wenn du denkst, dass etwas nicht stimmt oder wenn du Angst hast, du könntest an deine Grenzen stoßen. Nutze Hilfsangebote in deiner Umgebung. Beim Netzwerk Frühe Hilfen findest du in jedem Fall Gehör.