Eigentlich ist die Geburt eines Kindes für Eltern schon aufregend genug. Doch auch in den ersten Monaten danach gibt es für das Leben deines Babys eine Gefahr, vor der du es mit ein paar einfachen, aber wichtigen Maßnahmen schützen kannst.
Plötzlicher Kindstod
Manchmal stirbt ein zuvor gesundes Kind vollkommen unerwartet in seinem Bettchen, ohne dass man dafür eine Erklärung findet. Ärzt:innen sprechen dann vom „plötzlichem Kindstod“ oder Sudden Infant Death Syndrome (SIDS). So etwas Schlimmes passiert zum Glück selten. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland zurzeit 2 von 10.000 Kindern auf diese Weise. Das sind rund 130 Babys pro Jahr. In den meisten Fällen geschieht das in den ersten sechs Monaten nach der Geburt und eher nachts als beim Mittagsschlaf. Was genau zum plötzlichen Kindstod führt, ist bis heute unklar. Man geht davon aus, dass in der Regel mehrere Faktoren zusammenkommen. Zum Beispiel eine ungünstige erbliche Veranlagung, kombiniert mit einer akuten Infektion und einem Umfeld, in dem geraucht wird. Eltern können einiges dafür tun, dass die Gefahr kleiner wird. Am wichtigsten ist, dass dein Baby sicher schlafen kann.
Schlafen immer in Rückenlage
Im ersten Lebensjahr solltest du dein Baby zum Schlafen immer auf den Rücken legen, nie auf den Bauch oder auf die Seite. Wenn dein Baby nur auf dem Bauch einschlafen kann, dann drehe es nach dem Einschlafen auf den Rücken. Viele Kinder lernen mit der Zeit, doch auf dem Rücken einzuschlafen. Versuche einfach alle paar Tage mal wieder, ob es nicht doch auf dem Rücken einschläft.
Im Schlafsack und ohne zusätzliche Decke
Am sichersten für dein Baby ist ein Schlafsack. Wenn du eine Decke verwendest, besteht die Gefahr, dass sein Kopf zugedeckt wird und es nicht mehr richtig atmen kann. Natürlich muss der Schlafsack passen. Der Halsausschnitt darf nicht größer sein als der Kopf des Babys. Sonst kann der Kopf hineinrutschen und das Baby nicht mehr gut atmen. Der Schlafsack sollte auch nicht zu breit sein, damit es sich nicht darin verwickelt. Außerdem muss er ungefähr 15 Zentimeter länger sein als der Körper des Kindes, damit es strampeln kann.
Kein Kopfkissen, keine Kuscheltiere
Es klingt ungemütlich, aber das Bettchen, in dem dein Baby schläft, sollte möglichst leer sein. Es sollten also keine Kopfkissen, Kuscheltiere, Fellunterlagen oder gepolsterte Bettumrandungen darin liegen. Die Matratze sollte möglichst fest und luftdurchlässig sein.
Bei dir im Zimmer
Lass dein Baby bei dir im Zimmer, aber im eigenen Kinderbett schlafen. Am besten schläft es dort das ganze erste Lebensjahr lang oder mindestens während der ersten drei Lebensmonate. Das macht es nicht nur dir selbst leichter, das Baby nachts zu stillen. Du kannst auch schneller reagieren, wenn dein Baby einmal schnell Hilfe braucht.
Nicht zu warm
Babys mögen es kühl. Die beste Raumtemperatur zum Schlafen sind 18 Grad Celsius. Zu viel Wärme ist für dein Baby gefährlich. Deshalb solltest du sein Bettchen nie in die Sonne oder neben eine Heizung stellen. Selbst wenn dein Kind einmal krank ist, braucht es keine Mütze oder warme Kleidung zum Schlafen. Eine Windel und der Schlafanzug reichen. Um festzustellen, ob es deinem Baby zu warm ist, fasst du am besten zwischen seine Schulterblätter. Falls es schwitzt, ziehst du ihm etwas aus, auch wenn es schläft.
Am besten rauchfrei
Rauchen schadet deinem Baby während der Schwangerschaft, aber auch nach der Geburt. Es erhöht auch die Gefahr für einen plötzlichen Kindstod. Im ersten Lebensjahr solltest du daher darauf achten, dass dein Baby keinem Rauch ausgesetzt ist. Das gilt vor allem für den Raum, in dem es schläft.
Möglichst lange stillen
Ideal ist es, wenn du dein Baby die ersten sechs Monate voll stillst, noch besser das ganze erste Lebensjahr. So erhält das Baby nicht nur die bestmögliche Ernährung, sondern auch wertvolle Abwehrstoffe, die helfen, dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen.
Mit Schnuller oder ohne?
Ob dein Kind mit oder Schnuller schlafen soll, hängt davon ab, was es will. Du kannst ihm einfach einen Schnuller zum Einschlafen anbieten. Falls es ihn annimmt, ist es gut. Falls nicht, dann ist das auch in Ordnung. Auf keinen Fall solltest du es dazu zwingen. Du musst keine Sorge haben, dass ein Schnuller das Stillen schwieriger macht oder während des Schlafs gefährlich werden kann.
Wann solltest du ein:e Ärzt:in hinzuziehen?
Falls dein Baby jünger als drei Monate ist und Fieber hat, solltest du sofort zur Kinderärzt:in gehen. Ist es jedoch älter als drei Monate, solltest du ärztlichen Rat suchen, sobald es länger als drei Tage Fieber oder Schnupfen hat. Das gilt auch, wenn dein Baby um den Mund herum oder im gesamten Gesicht blau wird. Wenn es im Schlaf ungewöhnlich stark schwitzt, sich häufig übergibt, sich verschluckt oder Probleme beim Trinken hat, solltest du auch unbedingt Rat suchen. Das Gleiche gilt, wenn sich auffällige Flecken auf der Haut zeigen oder aber wenn es außerordentlich schrill schreit und sich nicht beruhigen lässt. Bei solchen Auffälligkeiten wendest du dich am besten direkt an deine Hebamme oder dein:e Kinderärzt:in.