Viele Frauen haben schon zu Beginn der Schwangerschaft mit Schwindelgefühlen zu kämpfen. Der Schwindel ist meist ein Zeichen dafür, dass der Blutdruck niedriger ist als sonst. Das ist völlig normal, denn der Herzkreislauf muss sich erst an die neue Situation anpassen. Im zweiten und im dritten Schwangerschaftsdrittel drückt die Gebärmutter auf die Blutgefäße und das Blut kann nicht ungehindert fließen. Wieder können Schwindelgefühle die Folge sein. Schwindel ist eine unangenehme Begleiterscheinung der Schwangerschaft. In der Regel besteht aber kein besonderer Grund zur Sorge. Wenn dir schwindelig wird, dann versuch erst einmal, dich hinzulegen und deine Beine etwas höher abzulegen. In den meisten Fällen geht der Schwindel dann weg. Sicherheitshalber solltest du dein:e Frauenärzt:in oder deine Hebamme kontaktieren, wenn die Beschwerden zum ersten Mal auftreten oder nach dem Hinlegen nicht verschwinden. Auch Eisenmangel, eine Schwangerschafts-Anämie oder eine Störung der Schilddrüse können Schwindel verursachen.

Im ersten Drittel der Schwangerschaft stellt sich dein Körper um. Die Hormone, die dein Körper produziert, wirken auf die Blutgefäße erweiternd. Dadurch sackt das Blut in die Beine, wenn du längere Zeit stehst oder sitzt. Zusätzlich stellt die wachsende Gebärmutter im späteren Verlauf der Schwangerschaft ein Hindernis dar, wenn das Herz das Blut aus den Füßen zurück nach oben pumpen soll. Im Kopf entsteht dann eine Unterversorgung mit Blut, die sich als Schwindel bemerkbar macht, weil für kurze Zeit nicht genügend Sauerstoff im Gehirn ankommt. Dies kann sich auch als Schweißausbruch, Flimmern vor den Augen, schneller Herzschlag oder durch Luftnot bemerkbar machen. Diese Beschwerden sind natürlich beunruhigend, sollten sich jedoch durch Hinlegen und Hochlegen der Beine schnell bessern. Es kann dir auch helfen, wenn du dich im Liegen auf die linke Seite drehst und somit den Blutfluss auf der rechten Seite entlastest. Falls sich der Schwindel allerdings nach einigen Minuten nicht legt, solltest du dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme kontaktieren. Grundsätzlich solltest du solche Beschwerden im Rahmen deiner Untersuchungen ansprechen. Das gilt vor allem, wenn sie zum ersten Mal aufgetreten sind. Die Personen, die dich medizinisch betreuen, können dann abklären, ob es Ursachen für den Schwindel gibt, die behandelt werden müssen.

Beim Aufstehen solltest du dir Zeit lassen, weil das Blut einen Moment braucht, um alle Teile deines Körpers zu erreichen. Am besten bleibst du nach dem Aufwachen noch für einen Moment liegen. Du kannst die Beine anheben und sie langsam bewegen. Vielleicht wird dir trotz aller Vorsicht schummerig, sobald du stehst. Dann solltest du dich gleich wieder setzen und die Füße hochlegen. Plane genügend Zeit für deine neuen Morgenrituale ein.

Im Laufe des Tages solltest du um die zwei Liter Wasser, mit Wasser verdünnten Fruchtsaft oder Kräutertee zu dir nehmen. Die Flüssigkeit vergrößert das Blutvolumen und so kann der Blutdruck wieder steigen. Kaffee und Schwarztee sind erlaubt, sofern du diese Getränke in kleineren Mengen trinkst. Feste Mahlzeiten solltest du nun lieber öfter und in kleinen Portionen zu dir nehmen. So verhinderst du, dass der Blutzuckerspiegel zu stark schwankt.

Bewegung und Sport bringen deinen Kreislauf in Schwung. Yogaübungen, Schwimmen und Spaziergänge tun dir gut. Falls du gerne mit dem Fahrrad unterwegs bist, solltest du dabei bleiben. Wichtig ist aber, dass du dich wirklich sicher fühlst und nicht mit Schwindel auf das Rad steigst.

Vor allem dann, wenn du gerne auf dem Rücken schläfst, solltest du dich früh an eine seitliche Schlafposition gewöhnen. Am besten ist es, wenn du auf der linken Seite schläfst. So entlastest du die Hauptschlagader, die auf der rechten Körperseite vom Herz in den Bauch führt, und die rechte Eierstockvene. So verhinderst du auch, dass deine inneren Organe eingeengt werden. Manchmal ist die Lage des Babys aber so, dass dir das Liegen auf der rechten Seite angenehmer ist und auch keine Beschwerden macht. Dann solltest du deinem Gefühl folgen.