Viele schwangere Frauen leiden unter Wadenkrämpfen. Oder sie klagen darüber, dass ihre Beine zucken, kribbeln und ziehen. Dann spricht man vom Restless-Legs-Syndrom. Diese Beschwerden sind sehr unangenehm und können zu quälenden Schlafstörungen führen. Du kannst dir mit einigen einfachen Maßnahmen helfen, zum Beispiel mit Wechselduschen oder Dehnungsübungen.
Unruhige Beine
Ungefähr ein Drittel aller schwangeren Frauen hat mit dem sogenannten Restless-Legs-Syndrom zu tun. Es tritt meist zwischen der 27. und der 40. Schwangerschaftswoche auf. Diese Störung tritt vor allem in der Nacht auf. Die Betroffenen bemerken dann, dass ihre Beine zucken, kribbeln oder ziehen. Oder sie spüren den starken Drang, die Beine zu bewegen. Manchmal sind auch die Arme davon betroffen. Die Ursachen des Restless-Legs-Syndroms während der Schwangerschaft sind noch nicht gut erforscht. Viele Expert:innen halten Eisenmangel für eine mögliche Ursache. Es wird aber auch vermutet, dass es eine genetische Veranlagung gibt, die durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft aktiviert wird.
So kannst du dir selber helfen
Du solltest dafür sorgen, dass deine Beine gut durchblutet sind. Lange Spaziergänge können dir gut tun. Auch Wechselduschen mit warmen und kalten Wassergüssen können die Beschwerden mildern. Vor dem Schlafengehen kannst du dazu beitragen, dass deine Beine und Arme zur Ruhe kommen, indem du ein warmes Bad nimmst. Auch Yoga- oder Meditationsübungen tragen dazu bei, dass sich dein Körper beruhigt.
Eisen, Magnesium und dergleichen
Du solltest mit dein:er Ärzt:in oder deiner Hebamme über deine Beschwerden sprechen. Möglicherweise raten sie dir, deinen Eisenspeicher aufzuladen. Es gibt gut verträgliche Eisenpräparate, die dir helfen können. Aber auch Folsäure oder Magnesium können Linderung verschaffen. Außerdem kann eine Extraportion Vitamin C gut für dich sein. Bitte versorge dich niemals auf eigene Faust mit zusätzlichen Mitteln. Die Menschen, die dich während deiner Schwangerschaft betreuen, wissen am besten, was dir gut tut.
Wadenkrämpfe und ihre Ursachen
Auch Wadenkrämpfe gehören zu den häufigen Beschwerden in der Schwangerschaft. Sie treten ebenfalls verstärkt nachts auf. Betroffen sind vor allem Frauen im zweiten Schwangerschaftsdrittel, also zwischen der 13. und der 27. Schwangerschaftswoche. Ein Grund für diese Begleiterscheinung der Schwangerschaft kann dein erhöhtes Gewicht sein, das deine Beine belastet. Es kann aber auch vorkommen, dass die sich ausdehnende Gebärmutter auf einen Nerv drückt. Die gestörte Verbindung zwischen Nerv und Muskulatur führt dann zu Krämpfen und Schmerzen. Eine weitere mögliche Ursache ist der Mangel an bestimmten Mineralien. Wenn dir bestimmte Nährstoffe fehlen, können Nerven und Muskeln nicht mehr störungsfrei miteinander kommunizieren. Dann können auch andere Körperteile von Muskelkrämpfen betroffen sein, zum Beispiel die Füße oder das Gesäß.
Wadenkrämpfe vermeiden
Sorge dafür, dass du dich ausreichend bewegst. Es ist wichtig, dass deine Beine gut durchblutet sind. Dazu können auch Wechselduschen beitragen. Außerdem solltest du die Beine hochlegen, so oft du kannst. Sorge dafür, dass du ausreichend mit Kalium und mit Magnesium versorgt bist. Vollkornprodukte, Nüsse, Milch, Fisch und Fleisch sind gute Lieferanten für diese Mineralstoffe. Berate dich unbedingt mit deiner Ärztin, deinem Arzt oder deiner Hebamme, bevor du zu Nahrungsergänzungsmitteln greifst.
Erste Hilfe bei Wadenkrämpfen
Ein Krampf in der Wade kann äußerst unangenehm sein. Dehnungsübungen können dir helfen, den Schmerz zu lindern. Wenn du nachts von einem Krampf geweckt wirst, brauchst du dich nur im Bett aufzusetzen. Streck die Beine aus, schieb deine Fersen nach vorne und zieh die Zehen in Richtung Nase. Wiederhole die Übung zehn bis fünfzehn Mal. Es kann dir aber auch helfen, wenn du einige Schritte auf und abgehst. Der Schmerz wird dann vermutlich abklingen.