Glückwunsch, du hast eine Hebamme gefunden und euer erstes Gespräch steht an. Sie wird dir eine große Hilfe sein, in der Schwangerschaft, bei der Geburt und in der ersten Zeit danach. Im Erstgespräch geht es darum, dass ihr euch kennenlernt und merkt, ob ihr euch gegenseitig vertrauen könnt. Bring zu eurem ersten Treffen deine Krankenversicherungskarte und deinen Mutterpass mit. So kann sich die Hebamme die Ergebnisse aller Untersuchungen ansehen, die dein:e Ärzt:in seit Beginn deiner Schwangerschaft vorgenommen hat. Wahrscheinlich hast du viele Fragen zur Schwangerschaft, Entbindung und zur ersten Zeit nach der Geburt, die dir im Kopf herumschwirren. Im Erstgespräch wirst du schon einige davon klären können. Das Gespräch dauert ungefähr eine Stunde.

Im Erstgespräch werdet ihr besprechen, wie viel Unterstützung und Hilfe dir die Hebamme anbieten kann und wie viele Termine von der Krankenversicherung übernommen werden. Auch, welche Leistungen die Versicherungen normalerweise erstatten und welche du privat bezahlen musst, wenn du daran Interesse hast. Du kannst dann entscheiden, welche Termine du dir in den nächsten Monaten wünschst. Gemeinsam besprecht ihr auch, was die Hebamme im Rahmen der Schwangerschaftsberatung, Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsvorbereitung und Wochenbettbetreuung für dich tun kann. Sie wird dir außerdem sagen, was ein Termin bei ihr kostet, wenn du mehr Stunden in Anspruch nehmen möchtest, als die Krankenversicherung üblicherweise genehmigt. Die Hebamme wird dich im Laufe des Gesprächs wahrscheinlich fragen, wie es dir geht, ob du fröhlich und entspannt bist oder ob du irgendwelche Sorgen hast. Sie wird vermutlich auch erfahren wollen, ob es bei dir gesundheitliche Beschwerden gibt und wie viel Unterstützung du durch deine Familie oder in deiner Partnerschaft bekommst. Ihr werdet darüber sprechen, ob du dein Kind im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt bringen möchtest. Bei dieser Gelegenheit kannst du deine Hebamme auch gleich fragen, ob sie mit einem bestimmten Geburtshaus oder Krankenhaus zusammenarbeitet.

Viele Frauen interessieren sich dafür, auf welche Themen die Hebamme spezialisiert ist und was sie über die üblichen Tätigkeiten hinaus an Unterstützung anbietet. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, ob sie auch Geburtsvorbereitungskurse und Rückbildungskurse gibt oder ob sie sich mit Naturheilmitteln, Yoga oder Meditation auskennt. Praktisch zu wissen ist außerdem, ob die Hebamme in einer Hebammenpraxis mitarbeitet, ob du sie auch außerhalb eurer Termine erreichen kannst und ob sie notfalls eine Vertretung hat. Je nach deiner persönlichen Situation und je nachdem, was dir wichtig ist, kannst du mit der Hebamme klären, ob sie auch Risikoschwangerschaften betreut, wie sie über eine Entbindung per Kaiserschnitt denkt und was aus ihrer Sicht beim Stillen wichtig ist. Wenn dir diese Themen wichtig sind, ist es gut, wenn du dich vor dem Gespräch schon ein wenig darüber informierst.

Wenn das Erstgespräch gut verlaufen ist und du dich für die Hebamme entschieden hast, wird sie dir erklären, was als nächstes zu tun ist. Das kann zum Beispiel die Anmeldung zum Geburtsvorbereitungskurs, beim Krankenhaus oder im Geburtshaus sein. Auf jeden Fall werdet ihr den nächsten Termin ausmachen. Sollte das Erstgespräch mit der Hebamme nicht so verlaufen sein, wie du es dir gewünscht hast, kannst du natürlich noch einmal darüber nachdenken. Es kann vorkommen, dass es beim ersten Mal nicht passt. Viele Frauen treffen deshalb mehrere Hebammen, bevor sie die für sich passende finden. Die Krankenversicherungen erstatten aber nur einmal die Kosten für ein Erstgespräch. Wenn du mehrere Erstgespräche mit verschiedenen Hebammen führen möchtest, wirst du die zusätzlichen Kosten selbst übernehmen müssen.