Stillen ist die beste Form der Ernährung für dein Baby. Die körperliche Nähe tut ihm gut und Muttermilch ist die gesündeste Nahrung, die du ihm geben kannst. Wenn du dein Kind mit der Flasche füttern willst oder musst, ist es am besten, wenn du es mit abgepumpter Muttermilch ernährst. Es gibt zwar auch fertige Säuglingsnahrung zu kaufen, sie bietet aber keinen gleichwertigen Ersatz. Wenn du Muttermilch abpumpen und dir eine Pumpe kaufen möchtest, solltest du dich vorher gut über die verschiedenen Geräte informieren. Es ist wichtig, dass du ein Modell findest, mit dem du gut zurechtkommst. Milchpumpen kann man auch mieten. Erkundige dich bei deiner Hebamme oder deiner Stillberaterin, wo du ein Gerät leihen kannst, oder frag in deiner Apotheke nach. Wenn du ein ärztliches Rezept hast, übernimmt deine Krankenversicherung die Kosten.
Abpumpen hilft bei vielen Schwierigkeiten
Viele Probleme beim Stillen kann man durch Abpumpen der Milch beheben. Das ist zum Beispiel dann eine gute Lösung, wenn dein Kind nach der Geburt von dir getrennt wird. Das kann der Fall sein, wenn das Baby zuerst einmal auf einer Kinder-Station oder einer Intensiv-Station behandelt werden muss. Ein sehr frühgeborenes, kleines oder krankes Neugeborenes bekommt die abgepumpte Milch dann über eine Flasche oder eine Sonde. Das ist ein Schlauch, der durch die Nase in den Magen geht. Durch das Abpumpen wird dein Körper dazu angeregt, Milch zu bilden. Sobald das Kind kräftig genug ist, kann es sich dann daran gewöhnen, aus der Brust zu trinken. Bei einem Milchstau verschafft das Abpumpen dir selbst Erleichterung. Auch bei anderen Schwierigkeiten mit dem Anlegen des Babys an die Brust, kann dir eine Pumpe helfen. Lass dich dann von einer Hebamme oder Stillberaterin genau beraten. Abpumpen ist auch eine gute Möglichkeit, dein Kind für einige Stunden durch eine andere Person betreuen lassen zu können. Zum Beispiel, damit du arbeiten gehen oder einen Termin ohne dein Baby wahrnehmen kannst. Für viele Frauen ist die Vorstellung, Muttermilch abzupumpen, erst einmal merkwürdig. Die meisten gewöhnen sich aber schnell daran und sind froh über diese Möglichkeit.
Welche Pumpe passt zu mir?
Es gibt verschiedene Arten von Milchpumpen. Zum einen sind das Pumpen, die du mit der Hand betätigen kannst, zum anderen gibt es kleine elektrische Pumpen. Beide eignen sich zum gelegentlichen Gebrauch. Sie unterscheiden sich im Preis und in der Handhabung. Manche Frauen finden die handbetriebene Variante besser, andere bevorzugen ein elektrisches Gerät. Wenn du aus einem medizinischen Grund abpumpst, kannst du eine Hochleistungspumpe für den regelmäßigen Gebrauch aus der Apotheke ausleihen. Deine Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Miete des Geräts und für so genannte Brustwarzenaufsätze. Diese kann man aus hygienischen Gründen nicht mieten, sondern nur kaufen. Bitte dein:e Ärzt:in, dir für beides ein Rezept auszustellen. Du kannst wählen zwischen einer Pumpe zum einseitigen Abpumpen und einer Doppelmilchpumpe. Bei Zwillingen bezahlt fast jede Krankenversicherung ein Doppelpump-Set. Es lohnt sich aber für jede Frau, die dauerhaft abpumpt, eine Doppelpumpe zu nehmen. Dann produziert die Brust mehr Milch und man spart sich Zeit beim Abpumpen.
Sauberkeit ist wichtig
Sorge dafür, dass alle Teile der Pumpe sauber und keimfrei sind, die mit der Brust und der Milch in Berührung kommen. Nach dem Benutzen machst du sie dazu zuerst einmal mit kaltem Wasser, dann mit heißem Wasser und Spülmittel und anschließend noch einmal mit klarem heißen Wasser sauber. Einmal pro Tag solltest du die Teile im Geschirrspüler bei 60 Grad Celsius oder in einem elektrischen Dampfsterilisator für Milchpumpen reinigen, den man im Elektrofachhandel erhält. Auch die Gefäße, in denen du die Milch aufbewahrst, müssen sauber sein. Zum Aufbewahren von Muttermilch kannst du alle Arten von Milchflaschen verwenden. Es gibt auch Muttermilchbeutel, die schon steril sind, wenn sie gekauft werden. Sie eignen sich besonders gut zum Einfrieren von Muttermilch.
So lange ist die Milch haltbar
Wenn du die abgepumpte Muttermilch bei Raumtemperatur lagerst, ist sie acht Stunden lang haltbar. Im normalen Kühlschrank bleibt sie bei 4 Grad Celsius mehr als 72 Stunden frisch. Allerdings solltest du sie nicht in die Kühlschranktür stellen. Dort ist es wärmer. Im Gefrierfach des Kühlschranks kannst du Muttermilch bis zu vier Wochen lang aufbewahren. In einem echten Gefrierschrank mit einer Temperatur von mindestens -18 Grad Celsius ist sie bis zu sechs Monate haltbar. Wahrscheinlich bekommst du im Krankenhaus ein Informationsblatt mit Empfehlungen zur Lagerung von Muttermilch. Die darin genannten Angaben können leicht von den hier genannten abweichen. Das ist nicht schlimm. Im Zweifelsfall hältst du dich an die Angaben des Krankenhauses.
Milch auftauen und trinkfertig machen
Wenn du Milch auftauen möchtest, holst du sie am besten am Vorabend aus dem Gefrierfach und legst sie über Nacht in den normalen Kühlschrank. Schneller geht es, wenn du den Beutel oder das Gefäß in den Flaschenwärmer stellst. Wichtig zu wissen ist, dass aufgetaute Milch im Kühlschrank nur 24 Stunden lang haltbar ist. Wenn du die Milch anwärmen möchtest, solltest du das vorsichtig tun. Am besten geeignet ist ein Wasserbad. Du kannst die Milch aber auch in einem Flaschenwärmer trinkfertig machen. Sie sollte Körpertemperatur haben, also ungefähr 37 Grad Celsius. Sobald die Milch erwärmt ist, musst du sie zügig verfüttern. Wenn die Mahlzeit wirklich beendet ist, musst du den Rest der Milch entsorgen.