Eine Geburt ist ein sehr persönliches Ereignis. Deshalb spielt es eine große Rolle, wer dich dabei begleitet. Mehr als eine oder zwei Beleiter:innen sollten es nicht sein. Wichtig ist, dass du deiner Begleitung vertrauen kannst. Wenn du in einer Beziehung bist, bietet sich dafür natürlich dein:e Partner:in an. Dir kann aber auch jemand aus deiner Verwandtschaft oder deinem engsten Freundeskreis bei der Geburt Beistand leisten. Falls du keine Vertrauensperson hast, die dich zur Geburt begleiten kann, kümmern sich in der Regel einfach die Hebammen im Krankenhaus, im Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt noch etwas mehr um dich.

Gut zu wissen ist, dass es allein deine Entscheidung ist, wer zusätzlich zu deinen medizinischen Betreuer:innen oder Hebammen dabei ist. Die Zeit rund um die Geburt gehört dir und deinem Baby. Niemand sollte dich unter Druck setzen. Du solltest dich auch nicht verpflichtet fühlen, irgendjemanden dabei zu haben, wenn du das gar nicht möchtest. Das Gleiche gilt für Besuche nach der Geburt. Wenn du keine Lust auf viele Menschen hast, solltest du das deiner Familie und deinen Freunden sagen, und sie sollten deine Entscheidung respektieren. Bei einer Geburt im Krankenhaus kannst du auch den dortigen Mitarbeiter:innen sagen, wen du bei deiner Geburt dabei haben möchtest und wie viel Besuch du danach haben willst. Die Pfleger:innen und Ärzt:innen werden dann ebenfalls darauf achten, dass deine Bedürfnisse berücksichtigt und deine Vorgaben eingehalten werden. Deine Begleitperson darf auch bei einer Entbindung per Kaiserschnitt bei dir bleiben, es sei denn, es muss ein Notkaiserschnitt gemacht werden.

Die perfekte Vorbereitung für dich und deine Begleitperson ist, wenn ihr gemeinsam einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Dabei kann dein:e Partner:in, das Familienmitglied oder dein:e Freund:in erfahren, wie es ist, bei einer Geburt dabei zu sein und wie man dich dabei am besten unterstützen kann. Im Geburtsvorbereitungskurs lernst du Entspannungstechniken und Atemübungen, die dir während der Geburt helfen können. Wenn deine Begleitperson zum Geburtsvorbereitungskurs mitgeht, kann sie dir auch in kraftraubenden Momenten zur Seite stehen und die im Kurs gelernten Techniken mit dir zusammen anwenden. Hier lernt ihr auch, wie man das Baby richtig hält und wie man mit dem Kleinen nach der Geburt umgeht. Ihr erfahrt außerdem, welche schwierige Situationen vielleicht aufkommen können, in denen sich die Begleitperson möglicherweise selbst hilflos fühlt. Im Kurs habt ihr auch Gelegenheit, viele Fragen anzusprechen, die sich die Begleitperson vielleicht bezüglich der Geburt stellt. Auch ohne einen Kurs ist es sehr hilfreich, wenn du mit deiner Begleitung besprichst, welche Unterstützung du dir während der Geburt wünschst. So kann sie dir beistehen und sich gegenüber den Ärzt:innen und der Hebamme für deine Wünsche bezüglich der Geburt einsetzen, wenn dir vielleicht gerade die Kraft dafür fehlt.

Vielleicht könnt du und deine Begleitperson den Geburtsvorbereitungskurs aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht zusammen besuchen. Dann ist es gut zu wissen, dass es auch spezielle Kurse für Partner:innen gibt, in denen man ähnliche Inhalte lernt und viele Fragen stellen kann. Das hilft, Ängste abzubauen, die rund um die Geburt auftauchen können. Sprich am besten auch direkt mit deiner Begleitperson darüber, was du dir während der Geburt wünschst. Außer der Kliniktasche für dich kann die Begleitperson auch eine Tasche für sich packen. Zusätzlich zu bequemer Kleidung könnt ihr nicht nur kleine Snacks und etwas zu trinken mitnehmen, sondern auch eine Kamera oder ein Handy. Damit könnt ihr den großen Moment festhalten.

Die Aufgaben der Begleitperson beginnen mit der Fahrt zum Krankenhaus oder zum Geburtshaus. Entweder sie fährt dich selbst oder sie organisiert die Fahrt, zum Beispiel mit einem Taxi. Im Krankenhaus oder im Geburtshaus kümmert sich eine Hebamme um alles weitere. Falls du dich für eine Hausgeburt entschieden hast, übernimmt die Hebamme die Verantwortung für die Entbindung, sobald sie bei dir zuhause angekommen ist. Möglicherweise gibt die Hebamme deiner Begleitperson von sich aus Hinweise, wie diese dich am besten unterstützten kann. Eine der wichtigsten Aufgaben der Begleitperson ist es, dir Mut zu machen und dein Vertrauen in deine eigene Kraft zu stärken. Sie kann deine Hand halten, dir bei bestimmten Bewegungen helfen und dich dabei unterstützen, deine Wünsche bezüglich der Geburt durchzusetzen. Eine kleine Massage, etwas Lob oder ein kleiner Scherz können dir helfen, dich von den Wehen zu erholen und dich abzulenken. In manchen Situationen muss sich deine Begleitung allerdings zurückhalten und Ruhe bewahren, zum Beispiel bei Komplikationen oder besonders starken Schmerzen.