Sodbrennen gehört zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. Ungefähr die Hälfte aller Frauen ist davon betroffen, im dritten Schwangerschaftsdrittel sogar noch mehr. Meist fangen die Beschwerden um die zwölfte Schwangerschaftswoche herum an. Im Laufe der Zeit werden sie oft stärker und hören nach der Geburt auf. Die Beschwerden sind zwar sehr unangenehm, bleiben zum Glück aber ungefährlich. Typische Symptome sind Schmerzen und Brennen hinter dem Brustbein und in der Speiseröhre. Außerdem kommt saures und bitteres Aufstoßen vor. Besonders unangenehm ist auch der Rückfluss des Mageninhaltes in die Speiseröhre oder in den Mund.

Während das Baby wächst, schafft dein Körper den nötigen Platz dafür. Als Folge davon werden deine Muskeln und Sehnen weicher. An dieser Veränderung sind verschiedene Hormone beteiligt. Das wichtigste ist das Progesteron. Es wirkt auch auf den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre wird manchmal nicht mehr zuverlässig gestoppt. Dadurch reizt die aggressive Säure die Schleimhaut in Hals und Rachen. Die Beschwerden treten verstärkt im Liegen auf, weil die Säure dann einfacher in die Speiseröhre zurückfließen kann. Mit fortschreitender Schwangerschaft drückt die Gebärmutter gegen den Magen, weil sie sich immer weiter ausdehnt. Außerdem können die Tritte und Bewegungen des kräftiger werdenden Kindes den Mageninhalt in die Speiseröhre drängen.

Leichtes Sodbrennen lässt sich oft schon durch einfache Mittel vermindern. Es kann dir zum Beispiel helfen, wenn du mehrere kleine Mahlzeiten anstelle weniger großer zu dir nimmst. Dabei solltest du die Nahrung sorgfältig kauen. Wenn du die letzte Mahlzeit am Tag drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen isst, kannst du deinen Magen zusätzlich schonen. Vielen Betroffenen hilft es auch, die Schlafposition zu verändern. Du kannst versuchen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen, oder du legst dich auf die linke Seite. Dann befindet sich die Speiseröhre über dem Magen und die Schwerkraft verhindert den Rückfluss.

Einige Lebensmittel verstärken die Entstehung von Magensäure besonders. Das können kohlensäurehaltige Getränke, stark gewürzte Mahlzeiten, Süßigkeiten und Zucker sein. Vermeide außerdem Walnüsse, Zitrusfrüchte und Äpfel. Auch fetthaltige Speisen und Mayonnaise, fette Wurstaufschnitte, fette Fleischwaren und Gebäck mit viel Butter oder Margarine tun bei Sodbrennen nicht gut. Zu den fettigen Nahrungsmitteln gehören auch frittierte Speisen. Gemüsesorten, bei denen du vorsichtig sein solltest, falls du an sehr starkem Sodbrennen leidest, sind Kohl, Kraut, Mais und Bohnen. Am besten beobachtest du während der Schwangerschaft, nach welchen Lebensmitteln es dir schlechter geht und findest so eine Ernährung, die dich nicht unnötig belastet.

Viele betroffene Frauen setzen bei akuten Beschwerden auf Bananen. In ihnen steckt viel Kalium. Sie wirken damit neutralisierend auf die aggressive Magensäure. Bananen enthalten außerdem Stoffe, die die Produktion einer Schutzschicht unterstützen, die sich auf die Magenschleimhaut legt. Neutralisierend wirken auch Spinat, Sellerie, Rucola, Gurken, Rote Rüben, Karotten und Kartoffeln. Auch Mandeln sind basisch und können trotz ihres hohen Fettgehaltes gegen Sodbrennen helfen. Zerkaue hierfür drei bis fünf Mandelkerne. Der entstehende Brei bindet im Magen überschüssige Magensäure. Auch Haferflocken oder ein Stück Weißbrot haben eine ähnliche Wirkung.

Rezeptfreie, Säure bindende Medikamente wie zum Beispiel Heilerde bekommst du in der Apotheke. Lass dich dort beraten, welche schonenden Mittel es sonst noch gibt, die du während der Schwangerschaft einnehmen kannst oder frag deine Hebamme nach Tipps. Wenn deine Beschwerden sehr quälend werden, such auf jeden Fall medizinischen Rat. Bitte verzichte während der Schwangerschaft darauf, Medikamente einzunehmen, ohne vorher mit deiner Hebamme oder dein:er Ärztin darüber zu sprechen.