Während der gesamten Schwangerschaft ist dein Kind direkt mit deinem eigenen Blutkreislauf verbunden. Über die Nabelschnur wird es mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Auf demselben Weg gelangen allerdings auch Stoffe in den Körper des Ungeborenen, die ihm schaden können. Dazu zählen nicht nur Gifte wie Abgase und Chemikalien. Das gilt auch für Zigaretten, Alkohol, Medikamente oder jede illegale Droge, die du zu dir nimmst. Doch was bewirken die Stoffe im Körper des ungeborenen Kindes? Wann drohen bleibende Schäden für das Kind? Wo kannst du Hilfe finden, um dich und dein Baby während der Schwangerschaft so gut wie möglich zu schützen?

Vielleicht hast du vor der Schwangerschaft ab und zu berauschende Mittel wie Cannabis, also Marihuana oder Haschisch, oder bestimmte Pilze zu dir genommen. Diese Stoffe solltest du in der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit weder rauchen noch essen noch auf andere Weise einnehmen. Das gilt umso mehr für Rauschmittel wie Kokain, Heroin, Crack oder Amphetamine wie Ritalin. Wenn du während der Schwangerschaft Drogen konsumierst, gelangen sie über den Blutkreislauf in den Körper deines ungeborenen Kindes und können bei ihm schwere, teilweise lebenslange körperliche und geistige Schäden hervorrufen. Babys von Müttern, die abhängig sind von Heroin oder anderen Opiaten, leiden nach der Geburt meistens auch an schlimmen Entzugserscheinungen. Wenn du Opiate nimmst und feststellst, dass du schwanger bist, solltest du die Mittel auf keinen Fall plötzlich absetzen. Ein kalter Entzug ist für das ungeborene Kind eine starke Belastung und kann zu einer Fehlgeburt führen. Hol dir am besten Hilfe bei einer Drogenberatungsstelle. Dort erfährst du auch, an welche Ärztin oder welchen Arzt du dich wenden kannst, damit du und dein Kind gut durch die Schwangerschaft kommen. Du musst mit dieser schwierigen Situation auf keinen Fall allein zurechtkommen.

Es gibt auch Mittel, die zwar legal erhältlich sind, aber trotzdem abhängig machen und deinem Kind schaden können. Dazu zählen Schlaf- und Beruhigungsmittel, so genannte Benzodiazepine. Häufig eingesetzte Wirkstoffe aus dieser Medikamentengruppe sind zum Beispiel Diazepam, Lorazepam oder Midazolam. Benzodiazepine sind stark wirksame Medikamente, die Ärztinnen und Ärzte manchmal gegen starke Angstzustände oder Schlafstörungen verschreiben können. Die Mittel können aber schnell abhängig machen. Problematisch können auch starke, rezeptpflichtige Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Oxycodon, Tilidin und Fentanyl sein.

Wenn du solche Mittel nimmst und schwanger geworden bist, solltest du darüber unbedingt frühzeitig mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen. Wenn du diese Mittel illegal zu dir nimmst oder davon abhängig bist, solltest du dir dringend Hilfe bei einer Drogenberatungsstelle suchen. Die Vorsorgeuntersuchungen sind eine gute Gelegenheit, dieses Thema anzusprechen und deine Situation professionell einschätzen zu lassen. Schäme dich nicht, deine Probleme anzusprechen. Nur so kannst du die richtige Unterstützung für dich und dein Kind bekommen.