Dass Rauchen und Alkohol ungesund sind, ist kein Geheimnis. Aber vielleicht sind Zigaretten, Bier oder Wein einfach ein Stück Genuss, auf das du normalerweise ungern verzichtest. Sobald du festgestellt hast, dass du schwanger bist, siehst du die Sache aber vielleicht anders. Schließlich können Zigaretten und Alkohol nicht nur dir selbst, sondern auch dem Ungeborenen schaden. Doch was bewirken die Stoffe eigentlich im Körper des Kindes? Was kann man tun, um der Versuchung, in der Schwangerschaft zu rauchen oder Alkohol zu trinken, so gut wie möglich zu widerstehen?

Zigarettenrauch enthält viele schädliche Stoffe wie zum Beispiel Nikotin. In der Schwangerschaft führt es dazu, dass der Fötus schlechter mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Das erhöht nicht nur das Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt. Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben, erkranken später auch leichter an den Atemwegen, haben häufiger Herzfehler, Wachstumsstörungen und Schwierigkeiten mit dem Lernen. Unklar ist noch, warum das so ist. Fest steht nur, dass Nikotin auch in die Muttermilch gelangt. Außerdem gibt es Hinweise, dass Babys von Müttern, die in der Schwangerschaft oder der Stillzeit rauchen, schlechter trinken, unruhiger sind, häufiger an Koliken leiden und ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Kindstod haben.

Am besten ist es, wenn du es schaffst, in der Schwangerschaft und in der Stillzeit gar nicht zu rauchen. Es ist außerdem eine schöne Unterstützung für dich, wenn auch dein:e Partner:in nicht raucht. Zum einen fällt es dir dann leichter, selbst darauf zu verzichten, und zum anderen ist es gut für dein Kind. Sobald es auf der Welt ist, kommen die schädlichen Stoffe auch über die Luft in den Körper deines Babys, wenn andere Personen in seiner Nähe rauchen. Falls du es nicht schaffst, mit dem Rauchen aufzuhören, obwohl du es dir wünschst und dich wirklich anstrengst, solltest du versuchen, zumindest so wenige Zigaretten wie möglich zu rauchen. Jede Zigarette, die du nicht rauchst, hilft deinem Kind. Auf E-Zigaretten und Vaporizer oder Verdampfer umzusteigen, ist dabei leider keine Lösung. Auch sie können Nikotin enthalten. Außerdem konnten selbst in den nikotinfreien Varianten Schadstoffe nachgewiesen werden. Eine Schwangerschaft ist übrigens für viele Frauen ein wichtiger Grund, ganz mit dem Rauchen aufzuhören. Viele, die das schaffen, bleiben danach rauchfrei und sind froh, dass ihnen das gelungen ist. Hilfreiche Tipps zum Aufhören bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ihrer Online-Beratung für Schwangere "IRIS", die du auf der Internetseite www.plattform-iris.de findest.

Alkohol ist ein Zellgift. Während der Schwangerschaft kann er auch die Organe und die Nerven des entstehenden Kindes schädigen. Das gilt vor allem ab dem Zeitpunkt, wo sich der Mutterkuchen gebildet hat. Wenn du dann Alkohol trinkst, gelangt er direkt in den Blutkreislauf des Kindes. Aber seine Leber ist noch nicht reif genug, um Alkohol abzubauen. Er bleibt deshalb zehnmal länger im Blut deines Kindes als in deinem eigenen. Dadurch besteht nicht nur die Gefahr, dass es zu Organschäden und Fehlbildungen bei deinem Kind kommt. Alkohol kann auch dazu führen, dass sich die Nervenbahnen im Gehirn des Ungeborenen nicht richtig verknüpfen. Die Folge können geistige Einschränkungen sein. Oft werden diese erst offensichtlich, wenn das Kind zwei oder drei Jahre alt ist. Andererseits solltest du nicht gleich das Schlimmste befürchten, wenn du in den ersten Tagen der Schwangerschaft Alkohol getrunken hast, weil du nichts davon wusstest. Meistens hat das zu diesem Zeitpunkt noch keine Folgen für das Kind.

In der Schwangerschaft solltest du von Anfang an am besten gar keinen Alkohol trinken. Wenn du merkst, dass dir das schwerfällt, ist es wichtig, dass du dir professionelle Hilfe suchst. Das gilt auch, wenn du vor der Schwangerschaft regelmäßig Alkohol getrunken hast und jetzt bemerkst, dass du ohne Alkohol schlecht schläfst, stark schwitzt, dass dein Kopf schmerzt oder dein Herz stärker schlägt und du unruhig bist. Dann ist es wichtig, dass du dich an deine:r Ärzt:in wendest. Sie oder er können herausfinden, ob das Hinweise auf eine körperliche Abhängigkeit sind. Dir wird dann auch gesagt, wo du eine Alkoholberatungsstelle findest und wie du am besten weiter vorgehst.