Beikost ist die Nahrung, die dein Kind zusätzlich zur Muttermilch oder Säuglingsmilch bekommt. Du kannst frühestens ab der 17. Woche damit beginnen, dein Kind mit Beikost in Form von Brei zu füttern. Du kannst damit aber auch später anfangen. Bis dein Kind sieben Monate alt ist, muss es überhaupt noch nicht viel Beikost bekommen. Auch die Altersangaben auf fertiger Babynahrung sind nur der frühestmögliche Zeitpunkt, ab dem das jeweilige Produkt verwendet werden kann. Sie sind kein Grund, ein Kind dann schon ab dem dort genannten Alter zum Essen zu drängen. Grundsätzlich ist Milch noch das gesamte erste Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für dein Kind. Gib deinem Baby also ruhig Zeit, sich ans Essen zu gewöhnen.
Wann ist das Baby bereit für Beikost?
In der Regel merkst du, dass dein Baby für Beikost bereit ist, wenn es sich sehr für das interessiert, was du isst, und wenn es sich selbst Dinge in den Mund steckt. Es zeigt sich auch daran, dass das Kind mit Unterstützung eine Weile auf dem Schoß aufrecht sitzen kann. Tatsächlich ist die Fähigkeit, aufrecht sitzen zu können, eine zwingende Voraussetzung dafür, mit Beikost zu beginnen. Das Baby darf nämlich nicht in einer halb liegenden Position gefüttert werden. Falls dein Kind allerdings noch viel ausspuckt, wenn du ihm etwas in den Mund steckst, dann ist es noch zu früh für Beikost. Das Ausspucken liegt an einem Reflex, den alle Kinder in den ersten Wochen und Monaten haben. Später lässt dieser sogenannte Zungenrückstoßreflex nach und verschwindet ganz.
Die ersten Mahlzeiten
Als erste kleine Mahlzeiten schlagen Fachleute Brei vor, der aus unterschiedlichen gesunden Nahrungsmitteln bestehen kann. Wichtig ist, dass die Zutaten gut weichgekocht und zerkleinert sind und dass du kein Salz, keine Gewürze und keinen Zucker zufügst. Drei Arten von Brei-Mischungen sind nach heutigem Wissen am besten für Babys: eine Mischung basiert auf Gemüse, eine auf Obst und eine auf Milch. Weiter unten erfährst du, wie du sie herstellen kannst. Geschmäcker sind auch bei Babys verschieden. Manche mögen Gemüse, andere nicht. Lass dein Kind probieren. Daran, dass dein Kind bestimmte Brei-Mischungen bereitwillig isst und andere nicht, wirst du merken, welche Gemüsesorten es am liebsten mag. Alle zwei bis drei Tage kannst du dann eine neue Zutat einführen. Entweder fügst du sie dem bisherigen Mix hinzu oder du ersetzt eine der bisherigen Zutaten durch die neue. Nach einem Monat kannst du dann die nächste Brei-Sorte einführen. Am besten sind frisch zubereitete Breie. Es gibt aber auch fertige Babynahrung, die den heutigen Erkenntnissen entsprechend zusammengesetzt ist. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass das jeweilige Produkt nicht oder nur wenig gewürzt ist.
Welche Zutaten sind wichtig und gesund?
Außer Gemüse, Milch und Obst sind auch Öl, Fleisch und Fisch wichtige Nahrungsmittel für dein Kind. Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl oder Distelöl im Essen sorgen dafür, dass der Körper deines Babys wertvolle Vitamine aus dem Essen besser aufnehmen kann. Außerdem enthalten diese Öle wichtige Fettsäuren, die dafür sorgen, dass sich die Nervenverbindungen im Gehirn des Kindes gut ausbilden können. Kaltgepresste Öle wie Olivenöl sind für dieses Alter aber nicht geeignet, weil sie nicht rein genug sind. Fleisch und Eigelb liefern deinem Kind unter anderem wichtiges Eisen, Eiweiße und B-Vitamine. In Fisch stecken gesunde Omega-3-Fettsäuren, die ebenfalls für die Entwicklung der Nervenzellen und des Gehirns deines Kindes notwendig sind. Mit der Zeit sollte dein Kind alle Grundnahrungsmittel in babygerechter Zubereitung essen, die deine restliche Familie auch isst.
Brei mit Gemüse
Einen Gemüsebrei stellst du her aus 100 Gramm Gemüse, 50 Gramm Beilage, 2 Teelöffeln Öl. Nach ein paar Wochen kannst du auch 20 bis 30 Gramm püriertes Fleisch oder pürierten Fisch hinzufügen. Viele Gemüsesorten eignen sich gut für ein Baby-Gericht, zum Beispiel Karotten, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Kürbis und Pastinaken. Als Beilagen kannst du Kartoffeln, Reis oder Jamswurzeln verwenden. Als Nachtisch zum Gemüsebrei gibt es für dein Baby einen Esslöffel oder 30 Gramm püriertes Obst.
Brei mit Obst
Ein Obstbrei wird zubereitet aus 100 Gramm Obst und 20 Gramm Getreideflocken. Außerdem gehören in den Brei noch etwas Wasser und ein Teelöffel Rapsöl. Das Obst muss in den ersten Wochen immer gekocht sein. Einzige Ausnahme sind sehr reife Bananen. Nach ein paar Wochen kann man das Obst auch roh verwenden, wenn es so weich ist oder püriert werden kann, dass sich das Kind nicht daran verschlucken kann. Auch diese Art von Brei ist keine Zwischenmahlzeit, sondern eine vollwertige Mahlzeit.
Brei mit Milch
Für einen Milchbrei brauchst du 200 Milliliter Milch, 20 Gramm Getreideflocken und 30 Gramm oder einen Esslöffel Obstpüree. Im Supermarkt findet man Getreideflocken, die man einfach mit heißem Wasser anrührt. Sie sind vorgekocht und sind für Kinder am leichtesten zu verdauen. Du kannst zum Anrühren statt Wasser auch Säuglingsmilch verwenden. Nimm am besten nur Getreideflocken, die keinen Zucker, keine Geschmacksstoffe und keine Fertigmilch enthalten. Sonst gewöhnt sich das Baby an ungesunde Kost. Zucker schadet auch den Zähnen. Für ältere Kinder, die mindestens neun oder zehn Monate alt sind, kann man den Brei mit pasteurisierter Milch aus dem Supermarkt zubereiten. Rohmilch solltest du nicht verwenden. Sie kann Bakterien enthalten, die für das Baby gefährlich sind.
Wie viel Brei braucht mein Kind?
Am Anfang reicht es, wenn du deinem Kind ein bis zwei Löffel voll Brei anbietest. Vermutlich landet erst einmal die Hälfte davon auf dem Babylätzchen. Das ist nicht schlimm. Dann bekommt es stattdessen Muttermilch oder seine bisherige Säuglingsmilch. Nach den ersten Essversuchen stillst du dein Kind am besten zusätzlich oder gibst ihm sein Fläschchen. Es wird sich mit der Zeit daran gewöhnen, gefüttert zu werden, und wird mit der Zeit auch weniger Milch trinken. Dein Kind muss die Portion Brei, die du zubereitest, nicht in einer Mahlzeit essen. Die empfohlenen Mengen sind Tagesportionen. Sie können auf eine oder mehrere Mahlzeiten verteilt werden. Falls dein Baby den Brei nicht essen will, ist es vielleicht noch nicht bereit für festere Nahrung. Warte dann einfach noch eine bis zwei Wochen und versuche es danach noch einmal. Auch im zweiten Lebensjahr sollte dein Kind noch mehr Milchprodukte zu sich nehmen als Beikost.
Baby-led weaning
Unter Baby-led weaning versteht man eine vom Baby geführte Entwöhnung von der Muttermilch. Diese Beikost-Form wird immer beliebter. Sie ist aber in Fachkreisen umstritten. Bei dieser Methode lernt dein Kind, feste Mahlzeiten zu essen, obwohl es weiterhin in erster Linie gestillt wird. Das geschieht ganz vorsichtig und allmählich, indem du deinem Baby immer mal wieder mundgerechte Stückchen Banane oder andere Nahrungsmittel anbietest, die weich sind. Es entscheidet selbst, wie viel und was es davon isst. Du begleitest das Essen ausschließlich, fütterst also nicht. Eltern, die diese Methode anwenden wollen, müssen sich für die Mahlzeiten Zeit nehmen und dürfen das Baby nie unbeaufsichtigt lassen.
An Wasser gewöhnen
Spätestens mit Einführung der dritten Brei-Variante kannst du deinem Baby etwas Wasser zu trinken anbieten. Am besten ist stilles Trinkwasser aus einem Becher, einer Tasse oder einem Glas. Auslaufsichere Trinkgefäße kann man für unterwegs gut gebrauchen. Du solltest sie aber nicht ständig benutzen. Das ist für die Zähne nicht gut, da durch die Gefäße die Stellung der Zähne verändert werden kann.
Vegane und vegetarische Ernährung
Einige Mütter wollen ihr Kind vegetarisch oder sogar vegan ernähren. Viele Fachleute halten das für problematisch. Fleisch, Fisch und Milchprodukte enthalten nämlich Nährstoffe, die für Babys wichtig sind. Eine vegetarische Ernährung deines Babys ist relativ einfach möglich, weil neben pflanzlichen Nahrungsmitteln auch tierische Produkte wie Kuhmilch und Eier erlaubt sind. Falls du dein Kind jedoch vegan ernähren möchtest, solltest du unbedingt eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Damit dein Kind alle nötigen Nährstoffe bekommt, musst du dich mit dieser Ernährungsform gut auskennen und dich intensiv darum kümmern.