Bewegung tut gut, auch und gerade in der Schwangerschaft. Körperliche Aktivität ist nicht nur ein gutes Mittel gegen Rückenschmerzen, Kreislaufprobleme, Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes. Sie hebt auch die Stimmung, hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit und verhindert, dass du zu viel an Gewicht zunimmst. Du musst dazu nicht unbedingt Mitglied im Fitnessstudio oder im Sportverein sein. Es bewirkt schon ganz viel, wenn du statt des Fahrstuhls die Treppen nimmst oder statt mit dem Auto oder Bus mit dem Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen fährst. Wichtig ist nur, dass du dich dabei wohlfühlst und nicht überforderst. Wenn du möchtest, kannst du aber viele Sportarten fast ohne Einschränkungen weiterhin betreiben, bis dein Kind in den letzten Wochen der Schwangerschaft tiefer in dein Becken rutscht.

Eine feste Regel dafür, wie viel Sport Schwangere treiben sollten, gibt es nicht. Im Allgemeinen gilt dasselbe wie für Frauen, die nicht schwanger sind. Ein gutes Maß sind 30 Minuten aktive Bewegung an fünf Tagen in der Woche. Wenn du vor der Schwangerschaft mehr Sport getrieben hast, kannst du das vorerst auch weiterhin tun. Es gibt nur zwei Einschränkungen. Dir sollte beim Sport nie die Luft ausgehen und es sollte dir nicht zu heiß werden. Während du aktiv bist, solltest du immer genug Luft haben, um dabei noch reden zu können. Das sorgt dafür, dass du dich nicht überforderst. Sobald du dich beim Sport unwohl fühlst, mach eine Pause oder beende das Training. In den ersten Monaten der Schwangerschaft kannst du natürlich noch stärker körperlich aktiv sein als kurz vor der Entbindung. Falls bei dir eine Risikoschwangerschaft festgestellt wurde, frag am besten dein:e Ärzt:in, wie viel Sport und welchen Sportarten du ohne Bedenken nachgehen darfst.

Es gibt mehrere Sportarten, die für Schwangere besonders gut geeignet sind. Dazu zählen Schwangerenyoga, Aquafitness oder Schwimmen, aber auch Wandern und Pilates. Sofern du eine andere Sportart schon lange und intensiv betreibst, musst du damit in der Regel nicht gleich aufhören, wenn du schwanger bist. Frag am besten dein:e Ärzt:in, bis zu welchem Zeitpunkt du diese Sportart betreiben kannst, ohne dich und dein Kind zu gefährden. Einige Sportarten solltest du in der Schwangerschaft allerdings nicht ausüben. Dazu gehören vor allem solche mit einer hohen Sturz- und Verletzungsgefahr, wie Klettern oder Bergsteigen. Ähnliches gilt für Sportarten mit Stößen und Sprüngen wie Kampfsport oder Reiten. Ungeeignet sind auch anstrengende Touren im Hochgebirge oder Tauchen.

Sport und Bewegung helfen dir dabei, nicht unnötig viel zuzunehmen. Viele Frauen bewegen sich in der Schwangerschaft deutlich weniger als davor. Besser als dann weniger zu essen, ist es, dich weiterhin viel zu bewegen. Dann kannst genug essen, um ausreichend Mineralien, Nährstoffe und Vitamine aufzunehmen. Gleichzeitig verbrennst du Kalorien. Sport hat auch noch andere gute Effekte. Er hilft dir, fit zu bleiben und auch noch im letzten Drittel der Schwangerschaft genügend Puste zu haben. Sogar dein Kind profitiert davon. Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft sportlich aktiv waren, leiden seltener an Stoffwechselerkrankungen und Übergewicht als Kinder von Frauen, die sich wenig bewegen. Nicht zuletzt ist körperliche Aktivität auch gut für die Seele. Sport macht den Kopf frei und baut Stress ab.