Die Verdauung eines Babys verändert sich im ersten Lebensjahr ständig. Deshalb verändert sich auch das Aussehen des Windelinhalts. Der erste Stuhlgang des Kindes ist schwarz und zähflüssig. Er wird als Kindspech bezeichnet. Später ist der Stuhl weich oder sogar flüssig, seine Farbe kann hellgelb bis ockerfarben sein. Sobald das Baby Breinahrung zu sich nimmt, verändert sich sein Stuhl erneut. Er wird fester, riecht stärker und die Farbe entspricht oft der Nahrung, die das Kind gegessen hat. Um die Stuhlfarbe deines Kindes besser zu verstehen und einzuschätzen, kannst du eine sogenannte Stuhlfarbkarte benutzen. Du kannst deine Hebamme, die Kinderärztin oder den Kinderarzt nach einer solchen Karte fragen.

Bei Neugeborenen ist es normal, wenn der erste Stuhl schwarz ist. Mit diesem dunklen Stuhl scheidet das Baby aus, was es im Mutterleib zu sich genommen hat. Zellen, Fruchtwasser, Galle und Schleim werden abtransportiert. In den ersten fünf Tagen verändert sich die Farbe des Stuhls in der Regel. Sie wird grün und schließlich gelb. Bleibt der Stuhl weiterhin schwarz oder bemerkst du zu einem späteren Zeitpunkt schwarzen Stuhl in der Windel, solltest du den Rat einer Kinderärztin oder eines Kinderarztes einholen.

Gelb oder Ocker, das sind die Farben, die der Inhalt der Windel jüngerer Babys meistens hat. Der Stuhl ist bei Kindern, die gestillt werden, oft etwas heller als der von Babys, die mit Säuglingsmilch ernährt werden. Auch der Geruch und die Festigkeit der Ausscheidungen unterscheiden sich. Der Stuhl von Stillkindern ist weniger fest und weniger geruchsintensiv.

Ein weißlicher oder gräulicher Windelinhalt kann ein Hinweis auf eine Störung der Galle oder eine Leberentzündung sein. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einem entfärbten Stuhl. Bitte mach in diesem Fall dringend einen Termin mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt.

Die rote Färbung des Stuhls kann eine harmlose Ursache haben. Sie kann zum Beispiel auftreten, wenn dein Baby schon Beikost bekommt und du ihm Rote Beete zubereitet hast. Es kann aber auch sein, dass sich Blut im Stuhl befindet. Das ist ein Hinweis auf Probleme im Magen oder im Darm deines Kindes, die ärztlich behandelt werden müssen.

Wenn du beobachtest, dass sich dein Kind bei der Darmentleerung sehr stark anstrengt oder sogar Schmerzen hat, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Möglicherweise ist der Stuhl des Babys zu hart. Wenn das Kind ihn loswerden will, kann es dann zu kleinen Rissen in der Afterschleimhaut kommen. Manche Ärztinnen und Ärzte verschreiben dann Hilfsmittel, die das Verdauungssystem des Kindes anregen.

Bei einem Kind im ersten Lebensjahr spricht man von Durchfall, wenn sein Stuhl auffallend dünnflüssig ist und wenn solche Ausscheidungen mehr als fünf Mal täglich in der Windel landen. Achte darauf, dass dein Baby genügend trinkt, damit es nicht austrocknet. Auch wenn dein Kind unter häufigem Erbrechen leidet, braucht es zusätzliche Flüssigkeit. Wenn du dein Kind stillst, solltest du ihm jetzt häufiger die Brust geben. Wenn du deinem Kind die Flasche gibst, kannst du ihm spezielle Tees zubereiten, die du in der Apotheke bekommst. Du solltest eine ärztliche Praxis aufsuchen, wenn du unsicher bist und denkst, dein Kind könnte eine Infektion oder Allergie haben.

Die sogenannten Dreimonatskoliken betreffen ungefähr ein Viertel aller Babys. Sie beginnen oft um die zweite Lebenswoche. Um den dritten Lebensmonat verschwinden sie oft wieder. Betroffene Babys sind unruhig und schreien viel. Der Bauch wird dabei oft hart und prall. Über die Ursachen der Beschwerden gibt es unterschiedliche Meinungen. Viele Expertinnen und Experten vermuten, dass im Darm des Kindes bestimmte Bakterien fehlen oder nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. Bei manchen Babys bläht sich der Bauch, weil sie beim Schreien oder beim hastigen Saugen der Muttermilch Luft schlucken. Du solltest aber nicht allein mit deinen Sorgen bleiben. Deine Hebamme, die Kinderärztin oder der Kinderarzt werden dich beraten.