Wenn du mit deinem Kind zwischen dem 21. und dem 24. Lebensmonat zur U7-Untersuchung kommst, geht es vor allem darum, welche Fähigkeiten es seit der letzten Untersuchung vor fast einem Jahr entwickelt hat. Es geht also um Themen wie Sprechen, Gehen, Laufen und Spielen. Dein:e Kinderärzt:in prüft deshalb nicht nur, ob alle Organe deines fast zweijährigen Kindes okay sind. Es geht auch um die geistige und seelische Entwicklung, also ob es einfache Wörter und Sätze versteht und wie es sich in einer Gruppe von anderen Kindern, in der Familie und beim Spielen verhält.
Was wird in der U7 gemacht?
Dein:e Kinderärzt:in macht wie bei allen U-Untersuchungen zuerst eine Reihe von körperlichen Tests. Dazu gehört auch ein Blick in den Mund deines Kindes, in dem jetzt nach und nach das vollständige Milchzahngebiss entsteht. Außerdem will dein:e Kinderärzt:in wissen, wie gut sich dein Kind inzwischen bewegt. Zum Beispiel können die meisten Kinder in diesem Alter schon selbständig gehen, rennen und mit Unterstützung ein paar Treppenstufen hoch und runter laufen. Wenn man sie anleitet, fangen sie an, mit Bällen zu spielen, können ein paar Bauklötze stapeln und im Bilderbuch auf bekannte Gegenstände zeigen. Ein wichtiger Schritt ist auch, dass sie ein Gefühl für ihr eigenes Ich bekommen und sich im Spiegel selbst erkennen. Viele Kinder in diesem Alter möchten am liebsten alles selbst machen. Geht ihnen etwas gegen den Strich, zeigen sie oft Gefühlsausbrüche. Trotz und Eifersucht sind in dieser Phase typisch und normal. Genauso wie häufiges Neinsagen. „Nein“ ist ein Lieblingswort in diesem Alter.
Tipps zu Sonnenschutz, Unfallverhütung und Betreuung
Natürlich entwickeln sich Kinder unterschiedlich. Vielleicht hast du trotzdem das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Dann sprich darüber mit deine:r Kinderärzt:in. Als Mutter oder Vater verbringst du viel Zeit mit deinem Kind und kennst es am besten. Im Gespräch mit dem medizinischen Personal wird sich zeigen, ob vielleicht weitere Untersuchungen sinnvoll sind oder dein Kind vielleicht gezielte Unterstützung braucht. Dein:e Kinderärzt:in wird dich auch zu Alltagsthemen beraten. Zum Beispiel, wie du dein Kind am besten vor den UV-Strahlen der Sonne und vor Unfällen schützt und worauf es bei der Ernährung ankommt. Ein wichtiger Punkt ist auch die Frage der Betreuung. Viele Eltern kehren zwischen dem 1. und dem 2. Lebensjahr des Kindes in den Beruf zurück. Deswegen bekommst du in der U7 Informationen darüber, welche Betreuungsmöglichkeiten es gibt. Was sind die Vor- und Nachteile einer Kinderkrippe? Was spricht für oder gegen eine Tagesmutter? Kommen vielleicht auch die Großeltern für die Betreuung infrage? Du entscheidest dann, welche Variante für euch am besten passt.
Fehler beim Sprechen richtig deuten
Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo sprechen. Es ist zum Beispiel völlig normal, wenn dein Kind vielleicht noch nicht so viele Wörter kennt und öfter mal beim Reden plötzlich stoppt. Außerdem gibt es einige Besonderheiten, wenn Kinder mehrsprachig aufwachsen, denn bei ihnen entwickelt sich oft erst das Verstehen und dann erst das Sprechen von mehr als einer Sprache. Auch Stottern, also das Wiederholen von Lauten, Silben und Wörtern sowie Zögern und Pausen beim Sprechen, sind bei Kindern völlig normal. Hält der Zustand länger als drei Monate an und unterbricht er den Redefluss sehr stark, dann sprich am besten dein:e Kinderärzt:in darauf an.
Wann steht die nächste Impfung an?
Im besten Fall hat dein Kind schon vor der U7 die zweite Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken bekommen. Falls nicht, sollte es spätestens jetzt die zweite Spritze dafür erhalten. Das ist nicht nur wichtig, um dein Kind vor diesen Erkrankungen zu schützen. Du musst gegenüber der Kita, wenn du es dort betreuen lassen möchtest, nachweisen können, dass du eine Impfberatung für dein Kind bekommen hast und dass es gegen Masern geimpft wurde. Expert:innen empfehlen auch allen Kindern im 2. Lebensjahr eine Impfung gegen Meningokokken C. Das sind Bakterien, die eine gefährliche Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen und im schlimmsten Fall bleibende Nervenschäden verursachen können.