Das neugeborene Baby fühlt sich also am wohlsten, wenn es am Körper seiner Bezugsperson liegt. Es hilft sogar beim Tragen mit, indem es seinen Körper anspannt und die Beine anzieht, wenn es hochgehoben wird. Am besten legst du dir für längere Zeiträume schon vor der Geburt ein Tragetuch oder eine andere Tragehilfe zu. Ein Gespräch mit deiner Hebamme kann Orientierung darüber geben, welche Tragehilfe zu dir und anderen Bezugspersonen des Kindes am besten passt. Du kannst dich auch an eine professionelle Trageberaterin oder einen Trageberater wenden. Für ausgiebige Spaziergänge oder Einkaufstouren sind Kinderwagen, Buggy und Babyschale wichtige Begleiter.

Bevor du dein Baby in Trageposition bringst, musst du es natürlich erst einmal aus seinem Bettchen heben. Denk daran, den Kopf deines Babys beim geraden Hochnehmen zu stützen. Dein Kind soll dann aufgerichtet an deinem Körper liegen, sein Gesicht ist in Richtung deines Körpers gerichtet. Das Becken des Babys ist abgerundet. Achte bitte darauf, dass die Hüftgelenke des Kindes in der richtigen Position sind. Das ist der Fall, wenn die Beine sich in angehockter und leicht gespreizter Stellung befinden. Diese Haltung wird deshalb auch Anhock-Spreiz-Stellung genannt und die Hüfte des Babys formt dabei den Buchstaben M. Der Po sitzt tiefer als die Knie, die sich bei dieser Position ungefähr auf Höhe des Bauchnabels befinden. Auch die Arme des Kindes dürfen nicht einfach herunterhängen, sie sollten ebenfalls angewinkelt sein. Es ist wichtig, dass die Wirbelsäule deines Babys nicht ins Hohlkreuz gerät. Diese Fehlhaltung erkennst du daran, dass die Füße des Kindes nach hinten stehen. Außerdem kippt der Kopf des Kindes in den Nacken, wenn die Wirbelsäule überstreckt ist. Bis zum dritten Lebensmonat kann das Baby seinen Kopf noch nicht selber halten. Achte in dieser Zeit besonders darauf, dass er ausreichend gestützt ist, deine Tragehilfe oder dein Tragetuch sollte also bis zum Beginn des Kopfes reichen. Wenn du ein elastisches Tragetuch nutzt, kannst du das Tuch auch über den Hinterkopf ziehen.

Wenn das Kind vier oder fünf Monate alt ist, will es mehr sehen. Es stemmt sich von deiner Brust ab. Das soll dich nicht dazu verführen, es nun immer mit dem Gesicht nach vorne zu transportieren. Wenn das Baby mit dem Rücken zum Körper der Bezugsperson getragen wird, hängen seine Beine nämlich nach unten und die Hüftgelenke können geschädigt werden. Auch für die seelische Entwicklung des Kindes ist es am besten, wenn es den Körper der Bezugsperson vor sich hat und ihre Stimme gut hören kann. Es spricht aber nichts dagegen, das Kind hin und wieder mit dem Blick nach außen zu tragen, zum Beispiel dann, wenn du ihm spielerisch etwas zeigen willst.

Du kannst ausprobieren, ob es für dich und dein etwas älteres Baby angenehm ist, wenn du es seitlich auf deiner Hüfte trägst. Oder du packst dein Kind auf den Rücken. Es gibt Expertinnen und Experten, die sich dafür aussprechen, Babys von Anfang an auf dem Rücken zu transportieren. Bitte sprich mit deiner Hebamme, einer Trageberaterin oder einem Trageberater über die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeit.

Bei der Vielzahl von Tragehilfen, die man kaufen kann, ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Viele Frauen setzen auf den Klassiker, das Tragetuch. Ein Tuch aus gewebtem Stoff kannst du lange verwenden und die Wickeltechnik ist schnell gelernt. Tücher aus elastischem Material sind nur für kleine Babys geeignet, weil das Gewebe nachgibt, wenn das Kind schwerer wird. Vielleicht ist ein sogenannter Ring Sling für dich und deinen Partner oder deine Partnerin angenehmer. Bei dieser Variante wird das Tuch mithilfe von Ringen gehalten. Beliebt sind auch Tragehilfen, die mit praktischen Schnallen verschlossen werden können. Das Kind sitzt dann in der gepolsterten Halterung vor deiner Brust. Diese Hilfen lassen sich gut an das Kind und seine Trägerin oder seinen Träger anpassen. Bei einem sogenannten Half Buckle ist der Hüftgurt der Tragehilfe mit einer Schnalle versehen, während die gepolsterten Träger gebunden werden. Bei einem Full Buckle kannst du auch die Schulterträger mit einer Schnalle schließen. Im Fachgeschäft wirst du auf weitere Produkte stoßen. Lass dich von einer Expertin oder einem Experten beraten oder finde zusammen mit deiner Hebamme heraus, welche Tragehilfe deinen Bedürfnissen am besten entspricht.