Die erste Vorsorgeuntersuchung deines Babys findet direkt nach der Geburt statt. Dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme prüfen vor allem, ob dein Kind alles gut überstanden hat. Dazu untersuchen sie es in kurzen Abständen auf lebenswichtige Funktionen wie zum Beispiel die Atmung und das Herz-Kreislauf-System. Außerdem beobachten sie dein Baby sorgfältig, um sofort eingreifen zu können, wenn irgendwelche Probleme auftreten. Dazu werden einige kurze und schmerzfreie Tests gemacht. Dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme hört Herz und Lunge deines Kindes ab, kontrolliert seine Atmung, testet seine Muskelspannung und seine Reflexe und beurteilt die Farbe und die Durchblutung seiner Haut. Außerdem die Größe, das Gewicht und der Körperumfang des Babys gemessen.

Für die einzelnen Ergebnisse dieser Untersuchungen gibt es Punkte, die im sogenannten Apgar-Test erfasst werden. Die Summe der vergebenen Punkte ergibt den Apgar-Wert. Er zeigt an, wie gut sich dein Kind schon auf das Leben außerhalb deines Bauches eingestellt hat. Apgar steht für Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen und Reflexe. Ist der Apgar-Wert niedrig, liegt meistens ein Sauerstoffmangel vor. Dann muss das Baby mit Sauerstoff versorgt oder beatmet werden. Nach fünf bis zehn Minuten wird der Wert noch einmal geprüft, um zu sehen, ob das Neugeborene jetzt selbstständig atmen kann.

Dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme klärt bei der ersten Untersuchung noch andere Punkte ab. Geprüft wird, ob dein Baby Schwellungen oder Fehlbildungen hat, ob es voll ausgereift ist und ob es bei der Geburt verletzt wurde. Es wird auch untersucht, ob es Gelbsucht hat. Das ist bei Neugeborenen nicht ungewöhnlich und meist auch kein Grund zur Sorge. Die Gelbsucht muss nur behandelt werden, wenn ein bestimmter Blutwert sehr hoch ist. Dieser Wert zeigt die Konzentration des Farbstoffs Bilirubin im Blut an.

Direkt nach der Geburt bekommen Neugeborene außerdem in Absprache mit den Eltern vorsorglich Vitamin K. Viele Expert:innen halten das für wichtig, um gefährliche Hirnblutungen zu verhindern. Der Körper braucht Vitamin K für die Blutgerinnung. Hat er zu wenig davon, kann das dazu führen, dass schon kleine Verletzungen zu starken Blutungen führen. Bei Säuglingen kommt Vitamin-K-Mangel häufig vor. In Deutschland bekommen sie deshalb routinemäßig drei Mal je zwei Milligramm Vitamin K als Tropfen verabreicht. Die erste Dosis gibt es unmittelbar nach der Geburt bei der U1. Die zweite Dosis bekommt das Kind nach ein paar Tagen bei der U2-Untersuchung und die dritte nach vier Wochen bei der U3-Untersuchung.