Bei einer Allergie reagiert der Körper überempfindlich auf einen an sich harmlosen Stoff. Grund dafür ist eine Fehlsteuerung der körpereigenen Krankheitsabwehr, des Immunsystems. Sie kann dazu führen, dass du niesen musst, deine Nase läuft oder verstopft ist. Auch Juckreiz, rote und tränende Augen oder Hautausschläge kommen oft bei Allergien vor. Es kann aber auch zu noch stärkeren Reaktionen kommen, zum Beispiel zum allergischen Schock oder zu allergischem Asthma. Es gibt viele verschiedene Arten von Allergien. Häufige Auslöser sind Tierhaare, Staub, Schimmelpilze, Konservierungsstoffe, Medikamente, Kosmetika, Metalle und bestimmte Nahrungsmittel. Heuschnupfen ist eine Allergie gegen Blüten-Pollen. Allergische Reaktionen können unterschiedlich stark sein. Manche Allergien bestehen von Geburt an, andere entwickeln sich erst später im Leben. Babys, die längere Zeit gestillt werden, scheinen seltener Allergien zu entwickeln als Babys, die früh entwöhnt werden.

Falls du eine Allergie hast, können sich die Beschwerden in der Schwangerschaft verbessern, aber auch verschlechtern. Am besten ist es, wenn du die Stoffe, gegen die du allergisch bist, meidest. Bei Tierhaaren und Hausstaub und ist das häufig möglich. Bei Heuschnupfen dagegen ist es schwierig, den Pollen aus dem Weg zu gehen, die die Allergie auslösen. Manchmal hilft es schon, die Nase mit einer Kochsalzlösung zu spülen. Häufig reicht das aber nicht. Deswegen nehmen viele Allergiker:innen bei Bedarf Medikamente, die das Immunsystem bremsen, so dass die Allergie besser erträglich wird. Diese Mittel nennt man Antihistaminika. Es gibt sie in Form von Tabletten, Nasensprays, Salben und als Mittel zur Inhalation. Bevor du eines dieser Medikamente nimmst, solltest du aber unbedingt mit dein:er Ärzt:in sprechen. Das gilt auch für rezeptfreie Mittel oder dann, wenn du das jeweilige Mittel bisher gut vertragen hast. Einige Antihistaminika können ungeborenen Kindern nämlich schaden, während andere unbedenklich sind.

Frauen, die an leichtem oder mittelschwerem Asthma leiden, stellen während einer Schwangerschaft oft fest, dass sich ihre Beschwerden verbessern. Bei starkem Asthma können sich die Probleme allerdings verstärken. Falls du davon betroffen bist, solltest du dich frühzeitig von ein:er Lungenärzt:in untersuchen und beraten lassen. Es ist wichtig zu prüfen, ob die Medikamente, die du wegen deines Asthmas einnimmst, auch für Schwangere geeignet sind. Manche Mittel können ungeborenen Kindern nämlich schaden. Außerdem solltest du gut im Umgang mit deiner Erkrankung geschult sein, damit du weißt, was du bei stärkerer Atemnot tun musst. Um bei Bedarf schnell handeln zu können, solltest du auch immer ein Notfallmedikament dabei haben.

Es gibt viele verschiedene Verfahren, um herauszufinden, ob du eine Allergie hast. Manche dieser Tests sind allerdings für Schwangere nicht geeignet. Fachleute raten beispielsweise von Allergietests ab, bei denen zuerst deine Haut angeritzt und dann unterschiedliche Stoffe dort aufgetragen werden. Solche Tests können in Einzelfällen zu einem allergischen Schock führen. Stattdessen kann dir dein:e Ärzt:in aber Blut abnehmen und untersuchen, ob es Antikörper enthält, die diese Überreaktion auslösen können. Dieses Verfahren ist allerdings meistens nicht sehr genau und damit wenig aussagekräftig. Im Fall von Heuschnupfen kannst du auch einen sogenannten Provokations-Test machen. Dabei musst du nacheinander verschiedene Stoffe einatmen. Anschließend wird die Reaktion deiner Nase gemessen. Auch dieser Test ist nicht während deiner Schwangerschaft geeignet.

Wenn du schon vor der Schwangerschaft eine sogenannte Hyposensibilisierung als Behandlung gegen deine Allergie begonnen hast, kannst du sie während der Schwangerschaft fortsetzen. Das ist eine Therapie, bei der du unter ärztlicher Aufsicht über einen längeren Zeitraum den Stoffen ausgesetzt wirst, die für gewöhnlich eine allergische Reaktion bei dir auslösen. Das passiert meistens in Form von Tropfen oder Tabletten. Allerdings solltest du in diesem Fall dein:er behandelnden Ärzt:in dann mitteilen, dass du schwanger bist. Wichtig ist nämlich, die Dosis des Medikaments während der Schwangerschaft nicht weiter zu steigern. Wenn du vorher noch keine Therapie begonnen hattest, ist es besser, damit erst nach der Schwangerschaft zu beginnen. Diese Therapie wird meist vollständig von der Krankenversicherung bezahlt. Dennoch ist es gut, wenn du dich vorher bei deiner Krankenversicherung informierst. Auch wenn du eine Form von allergischem Asthma hast, solltest du dich schon vor der Schwangerschaft von dein:er Ärzt:in beraten lassen.