Mehr als die Hälfte aller Frauen leidet während der Schwangerschaft an Krampfadern. Die Venen sind dann an der Hautoberfläche gut zu erkennen. Sie treten als bläuliche Schlangenlinien hervor und bilden manchmal ertastbare Knötchen. Krampfadern entstehen, weil die Wände der Blutgefäße unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone weicher werden. Die erweiterten Blutgefäße treten dann hervor. Viele Frauen finden die Krampfadern vor allem hässlich. Sie können aber auch jucken und schmerzen und sind besonders unangenehm, wenn sie im Genitalbereich auftreten. Die sogenannten Vulvavarizen machen sich oft durch einen dumpfen Schmerz bemerkbar. Auch Hämorrhoiden sind erweiterte Venen und gehören damit zu den Krampfadern. Nach der Entbindung verschwinden die Krampfadern in der Regel wieder, meistens innerhalb von sechs Monaten.

Bewegung ist der beste Schutz gegen Krampfadern. Schnelles Spazierengehen und Wandern aktiviert den Blutfluss in den Beinen. Auch Ausflüge mit dem Fahrrad, Tanzen oder regelmäßiges Schwimmen helfen. Wenn du sitzt, solltest du die Beine nicht übereinanderschlagen. Das Blut kann am besten zirkulieren, wenn du sie ausstreckst. Außerdem solltest du die Beine hochlegen, so oft du kannst, weil so das Blut leichter zum Herzen zurückfließen kann. Wenn du zu Krampfadern neigst, solltest du die Beine auch nachts etwas erhöht lagern. Dafür kannst du dir zum Beispiel ein Kissen unter die Füße legen. Auch Wechselduschen können dazu beitragen, die Bildung von Krampfadern zu verhindern. Der schnelle Wechsel von warmem und kaltem Wasser aktiviert die Durchblutung und regt damit den Kreislauf an.

Wenn du bereits unter Krampfadern leidest, können dir kühlende Quark-Umschläge helfen, die du auf die betroffene Region legst. Salben auf pflanzlicher Basis haben ebenfalls lindernde Wirkung. Erkundige dich bei dein:er Ärzt:in oder deiner Hebamme danach, welches Heilmittel sie dir empfehlen.

Du unterstützt dein Bindegewebe, wenn du Kompressionsstrümpfe trägst. Das sind besonders enge, feste Stützstrümpfe. Du erhältst sie im Sanitätshaus oder in der Apotheke. Kompressionsstrümpfe üben Druck auf die Venen aus und entlasten auf diese Weise die Blutgefäße. Durch den Druck von außen wird außerdem verhindert, dass Flüssigkeit aus den Venen austritt und ins umliegende Gewebe übergeht. So können Kompressionsstrümpfe dazu beitragen, Wassereinlagerungen in den Beinen vorzubeugen. Du solltest dir Kompressionsstrümpfe nach Maß anfertigen lassen. Die Kosten für die Strümpfe können von der Krankenkasse ganz oder teilweise übernommen werden. Kläre mit dein:er Ärzt:in, ob es möglich ist, dir ein Rezept auszustellen.