Der Wochenfluss ist eine Flüssigkeit, die nach der Geburt aus der Scheide herausfließt. Das ist ein natürlicher Vorgang, der zeigt, dass deine Gebärmutter heilt. Der Wochenfluss dauert bei manchen Frauen nur zwei Wochen, bei den meisten versiegt er nach vier bis sechs Wochen nach der Geburt. In der Zeit des Wochenflusses musst du besonders genau auf Sauberkeit achten, damit keine Keime in deinen Körper geraten. Schon vor der Geburt solltest du dir einen Vorrat an Wochenbetteinlagen besorgen. Du bekommst die Binden in der Drogerie oder in der Apotheke

Der Mutterkuchen löst sich nach der Entbindung von der Gebärmutter. An der Stelle, an der die Gebärmutter mit dem Mutterkuchen verbunden war, entsteht eine Wunde, die ungefähr zwölf Zentimeter Durchmesser hat. Der blutige Ausfluss, der mit ihrer Heilung verbunden ist, ist der Wochenfluss. Er enthält Gewebereste und Wundsekret, aber auch Reste der Käseschmiere, von der dein Baby umhüllt war. Der Wochenfluss ist zuerst rot, färbt sich dann bräunlich und hat schließlich eine gelblich-weißliche Farbe. Nach spätestens sechs Wochen versiegt er.

Wenn du dein Kind stillst, kann sich deine Gebärmutter schneller erholen. Der Körper schüttet beim Stillen nämlich das Hormon Oxytocin aus, das sich günstig auf die Heilung der Wunde auswirkt. Vielleicht spürst du, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, wenn du dein Baby an deine Brust anlegst. Das ist eine Folge der Hormonausschüttung. Die Ausschüttung des Oxytocins hat auch einen schönen Nebeneffekt, das Hormon fördert nämlich die Bindung zwischen Mutter und Kind.

Wenn du per Kaiserschnitt entbunden hast, ist der Wochenfluss meist schwächer, weil der Mutterkuchen im Zuge eines Kaiserschnitts gleich entfernt wird. Es kann aber sein, dass er länger andauert. Der Grund dafür ist, dass die Gebärmutter mehr Zeit braucht, um sich zurückzubilden.

Während des Wochenbetts solltest du besonders gut auf die Hygiene im Intimbereich achten. Keime, die in die Wunde in deiner Gebärmutter gelangen, können zu schweren Infektionen führen. Bitte verwende deshalb in dieser Zeit keine Tampons. Stattdessen kannst du Binden, die speziell für Frauen im Wochenbett geeignet sind, im Drogeriemarkt oder in der Apotheke kaufen. Du musst diese Wochenbetteinlagen häufig wechseln, damit sie nicht zum Nährboden für Keime werden. Am besten tust du das nach jedem Toilettengang. Außerdem solltest du danach deine Scheide auch von außen abspülen und sanft abtupfen. Lauwarmes Wasser ohne weitere Zusätze eignet sich jetzt am besten für die Intimpflege.

Manchmal bildet sich die Gebärmutter nicht so zurück, wie sie sollte. Es kommt vor, dass der Wochenfluss dann schwächer wird und zu riechen beginnt. In manchen Fällen versiegt er ganz. Diese Komplikation kann zu einer Infektion in der Gebärmutter führen. Anzeichen für den sogenannten Wochenflussstau sind Fieber, Unterleibsschmerzen, Ohrenschmerzen und Kopfschmerzen. Wenn ein Wochenflussstau entstanden ist, fühlt sich die Gebärmutter weich an und sie schmerzt, wenn du Druck auf sie ausübst. Wenn du unter diesen Beschwerden leidest, musst du dich unbedingt an dein:e Ärzt:in oder deine Hebamme wenden. Auch wenn dein Wochenfluss besonders stark ist und wenn er größere Blutgerinnsel oder Gewebestücke enthält, musst du ein:e Expert:in kontaktieren. Es kann sein, dass ein Teil des Mutterkuchens sich nicht richtig abgelöst hat. Dann kann die Wunde in deiner Gebärmutter nicht richtig verheilen.