Du bist schwanger und weißt nach der Geburt deines Kindes nicht, wie es weitergehen soll? Vielleicht wächst dir der Haushalt über den Kopf und du glaubst, dass du den Alltag mit deinem Baby gerade nicht mehr meistern kannst. In all diesen Fällen und weiteren Notsituationen kannst du dir von einer Fachkraft Frühe Hilfen helfen lassen. Das sind Hebammen oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen, die eine besondere Zusatzausbildung gemacht haben, um dich in schwierigen psychischen und sozialen Situationen unterstützen zu können. Sie werden auch Familienhebamme oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in genannt. Eine solche Fachkraft kommt zu dir nach Hause und findet mit dir zusammen heraus, wie sie dich und deine Familie am besten unterstützen kann. Sie hilft dir und deinen Familienmitgliedern dabei, in eure neuen Rollen hineinzuwachsen. Sie steht dir beim Ausfüllen von Anträgen bei, begleitet dich zu Behörden und in Arztpraxen. Ihre Betreuung ist für dich kostenfrei. Die Fachkraft Frühe Hilfen ist in der Regel bis zum ersten Geburtstag des Babys für dich und deine Familie da. Sie gehört zum Netzwerk der Frühen Hilfen und hat deshalb gute Kontakte zu anderen Hilfs- und Unterstützungsangeboten.

Eine Fachkraft Frühe Hilfen unterstützt sowohl Schwangere als auch Personen, deren Kinder schon auf der Welt sind. Sie hilft Müttern und ihren Familien bei besonderen Belastungen und in persönlichen Krisen. In eine solche Krise kannst du wegen finanzieller Probleme geraten sein. Oder du erlebst in deiner Partnerschaft häusliche Gewalt. Möglicherweise bist du sehr jung und fühlst dich überfordert. Auch Eltern, die Probleme mit Alkohol oder Drogen haben, können das Angebot nutzen. Das gilt genauso für Mütter und Väter, die sich unglücklich und überfordert fühlen, seit ihr Kind auf der Welt ist. Es gibt noch viele weitere Gründe, sich unterstützen zu lassen. Für keinen dieser Gründe muss man sich schämen!

Wenn du möchtest, dass eine Fachkraft Frühe Hilfen zu dir nach Hause kommt, kannst du dich an die Mitarbeitenden einer Schwangerenberatungsstelle wenden. Du kannst dich auch bei dein:er Ärzt:in oder bei deiner Hebamme nach Adressen erkundigen. Oder du wendest dich an Personen, die du im Netzwerk Frühe Hilfen findest. Auch unter der Telefonnummer 0800 40 40 020 findest du Rat. Diese Nummer ist für Schwangere in Not eingerichtet. Die Mitarbeitenden sprechen insgesamt 18 Sprachen und sind rund um die Uhr für dich da. Du musst nicht sagen, wer du bist, wenn du das nicht willst. Weitere Informationen findest du unter www.schwanger-und-viele-fragen.de.